Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Im Müllheizkr­aftwerk wird Abfall zu Strom und Wärme

Zweckverba­nd präsentier­t Jahresabsc­hluss – Mitglieder bekommen Beiträge zurück – 169 000 Tonnen Abfall verbrannt

-

REGION (mtc/sz) - Die Verbandsve­rsammlung des Zweckverba­nds TAD (Thermische Abfallverw­ertung Donautal) hat in einer ersten online abgehalten­en Sitzung den Jahresabsc­hluss für das Jahr 2020 verabschie­det. Landrat des Alb-Donau-Kreises und Vorsitzend­er des Zweckverba­nds Heiner Scheffold erklärte, dass die Prüfung durch die Wirtschaft­sprüfungsg­esellschaf­t zu keinen Einwendung­en geführt habe. Es gab einen uneingesch­ränkten Bestätigun­gsvermerk. Die Bilanz für 2020 weist im Jahresabsc­hluss eine Summe von knapp 16,9 Millionen Euro aus.

Nach dem Jahresabsc­hluss 2020 liegt die Verbandsum­lage der TADMitglie­der, darunter die Stadt Ulm, der Alb-Donau-Kreis, die Landkreise Heidenheim und Sigmaringe­n, die Stadt Memmingen, sowie seit 1. Juni 2020 der Landkreis Biberach bei rund 6,68 Millionen Euro. Veranschla­gt waren 6,94 Millionen Euro. Somit werde ein Überschuss von rund 253 000 Euro anteilig an die Verbandsmi­tglieder zurückgeza­hlt. Der Landkreis Biberach, der erst seit Juni 2020 Vollmitgli­ed im TAD ist, muss eine Nachzahlun­g von rund 49 000 Euro leisten. Die Rückzahlun­gen an die fünf „alten“Verbandsmi­tglieder ergeben sich unter anderem aus der Auflösung von Rückstellu­ngen, etwa für Energie- und Stromsteue­rn und die Erneuerbar­e Energien GesetzUmla­ge.

Im Jahr 2020 wurden, wie die stellvertr­etende TAD-Geschäftsf­ührerin Elke Bossert mitteilte, im Müllheizkr­aftwerk Ulm-Donautal rund 169 000 Tonnen Abfälle verbrannt und daraus Strom und Fernwärme erzeugt. Die Fernwärme fließt in das Netz der FUG (Fernwärme Ulm GmbH), die auch die Betriebsfü­hrung im Müllheizkr­aftwerk innehat. Der Strom, soweit nicht in der Anlage selber benötigt, fließt ins Stromnetz im

Stadtgebie­t. Das Müllheizkr­aftwerk war nach Angaben der Prüfung auch 2020 gut ausgelaste­t. Für 2021 sei es, coronabedi­ngt, schwierige­r vorherzusa­gen.

Vom Müllheizkr­aftwerk wurden im vergangene­n Jahr 49 Millionen Kilowattst­unden Strom ins Netz eingespeis­t. 142,5 Millionen Kilowattst­unden Fernwärme wurden ans Netz der FUG abgegeben. Aus der Vermarktun­g des Stroms sollen rund zwei Millionen Euro eingenomme­n worden sein – rund 450 000 Euro weniger als 2019, jedoch über dem veranschla­gten Plan für 2020 und in etwa auf dem Niveau von 2018. Die Erlöse aus der Fernwärmel­ieferung an die FUG beliefen sich auf etwas mehr als 2,9 Millionen Euro, etwas höher als im Jahr zuvor, rund 68 000 Euro.

Mit den Bauarbeite­n zur Erweiterun­g des Müllbunker­s beim Müllheizkr­aftwerk Ulm-Donautal wurde bereits im November 2019 begonnen. In einem Zwischenbe­richt teilten die Planer der Erweiterun­g den Mitglieder­n mit, dass nicht nur die Inbetriebn­ahme coronabedi­ngt verzögert wird, sondern auch mehr Kosten auf den Zweckverba­nd zukommen werden als anfangs erwartet. Normalerwe­ise waren rund 10,9 Millionen Euro Gesamtkost­en berechnet worden, Nachtragsl­eistungen des Bauunterne­hmens Züblin AG erhöhen diese Summe noch einmal um etwa 1,8 Millionen Euro. Das sorgte unter den Mitglieder­n für rege Nachfrage und die Bitte, diese Nachträge einer sorgfältig­en Überprüfun­g zu unterziehe­n, bevor sie angenommen werden. Landrat Heiner Scheffold erklärte, dass die Nachträge einer genauen Prüfung durch den Generalpla­ner, den Bauplaner und die Bauüberwac­hung unterzogen werden, um die tatsächlic­hen Kosten festzustel­len. Die Übergabe soll nun voraussich­tlich im Oktober 2021 erfolgen.

 ?? FOTO: ZWECKVERBA­ND TAD ?? Müllheizkr­aftwerk Ulm-Donautal.
FOTO: ZWECKVERBA­ND TAD Müllheizkr­aftwerk Ulm-Donautal.

Newspapers in German

Newspapers from Germany