Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Wieso es auf der B 30 zu Rückstaus kam
Ein Autofahrer beschwert sich – Das Regierungspräsidium nimmt Stellung dazu
UNTERESSENDORF - Wegen eines Gefahrgut-Lastzugs, der im Mai in Brand geraten war, war die B 30 bei Unteressendorf über mehrere Wochen gesperrt. Darüber ärgerten sich Autofahrer wie Alfons Rist. Bis zu drei Mal in der Woche fährt er auf der Strecke nach Ulm und wurde dabei in der Zeit der Bauarbeiten regelmäßig ausgebremst. Zwar sei die Baustelle nur rund 50 Meter lang gewesen. Allerdings bildete sich ihretwegen ein Fahrzeugrückstau bis nach Biberach.
Rist empfand dies als „unmöglichen Zustand“und „unverantwortliche Maßnahmen von der Straßenbauverwaltung“– vor allem, weil auf der B 30 ein starker Reiseverkehr herrsche. Alle sprächen von Klimaschutz und Abgasen, das aber schere die Verantwortlichen anscheinend nicht, sagt er. Auch habe er beobachtet, dass mehrere Stunden kein Straßenbauarbeiter an der Baustelle gearbeitet habe, wo eine neue Teerdecke aufgebracht werden musste.
Auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“erklärt Katrin Rochner von der Pressestelle des Regierungspräsidiums (RP) in Tübingen den genauen Grund der Baustelle: Wegen des Lkw-Brandes auf Höhe des Parkplatzes Unteressendorf sei der Fahrbahnbelag von rund 50 Metern beschädigt worden. Der Belag musste daraufhin kurzfristig gefräst werden.
Beim Brand waren 23 Tonnen Bauschaum in die Luft gegangen und auf der Straße verbrannt, die der Lkw in Sprühdosen geladen hatte. So mancher Leser wird sich vielleicht an den damaligen Bericht erinnern: Der Fahrer des Lastzugs kam von der Fahrbahn ab und prallte gegen die Leitplanke. Als er auf dem Parkplatz seinen Reifen auf Schäden kontrollieren
ANZEIGEN wollte, stellte er fest, dass sein Laster bereits Feuer gefangen hatte. Die Flammen breiteten sich rasch aus und griffen auch auf die Ladung über. Der Fahrer soll noch Löschversuche unternommen, sich dabei aber schwer verletzt haben. Damals waren 130 Einsatzkräfte vor Ort. Die Feuerwehr ließ die Ladung kontrolliert abbrennen, erst am nächsten Morgen wurde das Gerippe des Lkw abgelöscht.
Die Schäden am Fahrbahnbelag waren jedoch beträchtlich und die Erneuerung sorgte nun einige Wochen später für Verkehrsbehinderungen. Aus Sicherheitsgründen sei die Geschwindigkeit auf der B 30 teilweise auf 30 km/h begrenzt worden, da durch den Übergang zum gefrästen Abschnitt eine Gefahr insbesondere für Motorradfahrer entstanden sei, so die RP-Sprecherin. Ende Juli sei ein neuer Fahrbahnbelag eingebaut worden.
Im Zeitraum der Fräsarbeiten und des Einbaus sei es dann bei höheren Verkehrsbelastungen zu Rückstaus zwischen 1,5 bis zwei Kilometer gekommen, bestätigt Rochner, ergänzt jedoch: „Im Anschluss an die Belagsarbeiten sind dem Regierungspräsidium Tübingen und dem Straßenbauamt des Landkreises keine Rückstaus bekannt geworden.“
Generell sei es üblich, bei Asphaltarbeiten dieser Art die zulässige Geschwindigkeit für rund vier Wochen auf 70 km/h zu begrenzen. „Hintergrund ist, dass der Belag mit Split abgestreut wird und auch noch keine Fahrbahnmarkierung aufgebracht wurde“, erklärt die Pressesprecherin. Dies soll im Laufe der 35. Kalenderwoche geschehen. Erst dann könne von einem dauerhaften Verbund ausgegangen werden, der die B 30 wieder normal befahrbar mache.
„Maßnahmen zur Verhinderung von Rückstaus waren nicht möglich“, so Rochner. „Hier hätte nur eine großräumige Umleitung mit erhöhter Fahrt- und Wegestrecke eingerichtet werden können.“
SPD-Fraktionschef zu Besuch
HUMMERTSRIED (sz) - Auf Einladung des Biberacher Bundestagsabgeordneten Martin Gerster (SPD) kommt der Vorsitzende der SPDBundestagsfraktion, Rolf Mützenich, am Montag, 23. August, nach Hummertsried. Auf dem Programm stehen ab 12 Uhr ein Betriebsbesuch und ein Austausch mit der Leitung und Belegschaft der Firma Grün