Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Magirus-Museum zeigt neue Schätze
Die Räume in der Dieselstraße wurden kräftig ausgebaut – Tag der offenen Tür am Sonntag
NEU-ULM - Während der bisherigen Zeit der Pandemie war er fast jeden Tag im Neu-Ulmer Magirus-IvecoMuseum, sagt Peter Burkhart. Er ist einer der Gründerväter des gleichnamigen Vereins, der hinter dem Museum steht und dessen Mitglieder die pandemiebedingte Schließung nutzten, um kräftig am Aufbau des Museums in der Neu-Ulmer Dieselstraße 3 zu wirken, wo der Verein vor drei Jahren einen Standort für seine Fahrzeugsammlung fand.
Am Sonntag, 22. August, präsentiert sich das Museum ganz neu im Rahmen eines Tages der offenen Tür – und auch für die Sammler von Fahrzeugminiaturen lohnt sich der Besuch.
Der Verein ließ eigens ein spezielles Museumsmodell für Sammler designen, das es am Sonntag während der Öffnungszeiten von 10 bis 16 Uhr zu erwerben gibt, im Maßstab 1:87 und in einer blau-schwarz-weißen Farbgestaltung, sodass sich die Stadtfarben von Neu-Ulm und Ulm im Modell vereinen. Magirus würde zwar stets als Ulmer Unternehmen wahrgenommen, doch befand sich die DesignSparte des Unternehmens bis Anfang der 90er-Jahre in Neu-Ulm, so Burkhart.
Nach insgesamt 14 Umzügen fand das Museum in Neu-Ulm ein Zuhause, über das sich die Fahrzeugfreunde sehr freuen, zumal sich die Neu-Ulmer Feuerwehr und die Iveco Brandschutztechnik
an den Mietkosten beteiligen und auch die Iveco Magirus AG den Verein unterstützt.
Die Miete zu bezahlen fiel den Fahrzeugfreunden von Iveco Magirus nämlich in der Zeit der Schließung ohne Einnahmen nicht leicht. Zwei Fahrzeuge mussten verkauft werden, um die Miete über eineinhalb Jahre zu stemmen – eines an ein Museum in Deutschland, eines nach Polen.
Dafür erwartet die Besucher beim „Bauschau“genannten Tag der offenen Tür und an den Sonntagen, an denen das Museum geöffnet sein wird, ganz Neues: Eine historische Werkstatt wurde aufgebaut, der Nachbau eines kompletten Feuerwehrhauses aus der Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert errichtet.
Auch den Restbestand der Magirus-Werksbücherei gibt es zu sehen, und natürlich die 25 Fahrzeuge des Vereins. Zwei neue Fahrzeuge sind darunter. Eines stellte Iveco Magirus dem Verein zur Verfügung, das andere ein Autohaus. Zu sehen sein wird der Prototyp und „Urvater“der gesamten russischen Aufträge an Magirus, der in Ulm erprobt wurde und bis 1976 auf dem Testgelände der Firma lief. Dieses Fahrzeug wurde zurückgekauft und gehört nun dem Verein.
Fertig ist der Verein mit seinen Museumsideen noch nicht. „Wir bauen gerade ein Magirus-Stüble, in dem Feierlichkeiten mit Blick aufs Museum veranstaltet werden können“, erzählt Peter Burkhart.