Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Mehr Selfies als Torschüsse
Bei Messis PSG-Debüt ist nur das Drumherum spektakulär
REIMS (dpa) - Schon beim Warmlaufen skandierten selbst die gegnerischen Fans „Messi, Messi, Messi“. Der Keeper von Stade Reims freute sich nach dem Schlusspfiff über ein Foto seines kleinen Sohnes auf dem Arm des Fußball-Superstars. Und die Sportzeitung „L’Équipe“meinte kurzum: „Es ist ein Datum, das in die Geschichte eingeht.“
Um 22.09 Uhr, so hielt das Blatt exakt fest, sei Lionel Messi unter den Augen von 20 525 „Glücklichen“im Stadion von Stade Reims und Millionen Fernsehzuschauern „auf dem ganzen Planeten“ins Spiel gekommen. Nach einer innigen Umarmung mit seinem brasilianischen Kicker-Kumpel
Neymar betrat Messi den Rasen. „Das Ereignis sorgte für ungeahnte Aufregung“, schrieb „Le Monde“.
Das Ereignis war das erste Pflichtspiel von Messi nach 778 Partien und 21 Jahren beim FC Barcelona. Ablösefrei war er zu Paris Saint-Germain gewechselt, weil die irrwitzig hoch verschuldeten Katalanen sich ihren Erfolgsgaranten nicht mehr leisten konnten. PSG schon. Und so feierte der mittlerweile 34 Jahre alte Messi sein Debüt über rund 24 Minuten bei der zweiten Station seiner außergewöhnlichen Karriere. Ein erster Auftritt, der den Hype um den sechsmaligen Weltfußballer eindrucksvoll belegte. „Sowas habe ich selten gesehen“, kommentierte der ehemalige französische Nationalspieler Thierry Henry den Empfang durch die gegnerischen Fans.
Auf dem Platz verlief das Debüt hingegen weitgehend unauffällig. Nach seiner Einwechslung konnte Messi noch keine entscheidenden Akzente setzen. Garant für den 2:0-Erfolg war stattdessen Doppeltorschütze Kylian Mbappè. Gut möglich, dass es der erste und letzte gemeinsame Auftritt der beiden Superstars war. Mbappé wird heftig von Real Madrid umworben und könnte Paris bald in Richtung Spanien verlassen.