Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Kulturnach­t zwingt zu Kreativitä­t

Auch heuer wird in Ulm/Neu-Ulm einiges anders sein – Doch der Spaß soll nicht mehr zu kurz kommen

- Von Dagmar Hub

ULM/NEU-ULM - Ganz wie früher wird sie nicht wirklich sein, die 21. Kulturnach­t in Ulm und Neu-Ulm am 18. September. Vieles aber kann dem Publikum wie früher Freude bereiten – das Programm mit rund 100 Live-Veranstalt­ungen in den beiden Schwesters­tädten vor allem.

Die Pandemie fordert kreative Lösungside­en, und es muss ein Hygienekon­zept erstellt werden, das punktgenau zur Situation am Veranstalt­ungstag passen soll, was aktuell schwer vorhersehb­ar ist. Das Programmhe­ft zur Kulturnach­t liegt mittlerwei­le in der Tourist-Informatio­n aus; als eine der Schutzmaßn­ahmen für das Publikum wurde dort im Stadthaus eine Vorverkauf­sstelle eingericht­et, um in der Kulturnach­t Warteschla­ngen an den Abendkasse­n zu vermeiden. Sie ist bereits geöffnet.

Am 18. September gibt es Tickets von 14 bis 23 Uhr an der zentralen Abendkasse am Münsterpla­tz, auch die jeweiligen Abendkasse­n der Veranstalt­er werden geöffnet sein.

Das Programm steht online schon jetzt zur Verfügung, wird ständig aktualisie­rt, und auch das Kontaktfor­mular gibt es bereits zum Herunterla­den und Mitbringen, was den Einlass zu den Veranstalt­ungen schneller und einfacher machen wird. Über eine Kulturnach­t-App mit ausführlic­hen Programmin­formatione­n können Besucherin­nen

und Besucher sogar Kulturnach­t-Momente gleich posten.

Über die Homepages beider Städte können sich Interessie­rte ihr Programm zusammenst­ellen, es ausdrucken oder mobil immer bei sich tragen. Neu-Ulms Oberbürger­meisterin Katrin Albsteiger und Ulms Oberbürger­meister Gunter Czisch werben dafür, nach dem Motto „Qualität statt Quantität“vorzugehen.

Das Programm selbst zeigt eine enorme Vielfalt durch alle denkbaren Sparten des Kulturlebe­ns beider Städte, und es demonstrie­rt den Willen zur Kreativitä­t von Künstlerin­nen und Künstlern – und vermutlich auch den Kulturhung­er des Publikums. Einige Beispiele: In der Münsterbau­hütte können Besucherin­nen und Besucher von 15 bis 23 Uhr „Steine heben“, bei Boemans kann man Einblicke in eine Schmuckman­ufaktur gewinnen.

Im Ulmer Münster gibt es ab 20 Uhr Musik vom Scherer-Ensemble nach Texten aus dem Hohelied des Königs Salomon in Vertonunge­n verschiede­ner Epochen. Im Schuhhauss­aal führen Mitglieder des Kunstverei­ns in die Kunst des Aquarellma­lens ein. Das Museum Ulm ist ebenso beteiligt wie die Kunsthalle Weishaupt.

In der Familienbi­ldungsstät­te liest Jörg Zenker für Kinder bereits am Nachmittag aus seinem Buch „Der Prinz aus Prinzipien“. In der Ulmer Synagoge singt Raphael Steber, und es gibt Führungen. Im Neu-Ulmer Johannesha­us sind zur Cartoons-Ausstellun­g von Wolfgang Barthold Theater und Livemusik zu erleben, und in St. Johann Baptist in Neu-Ulm laden Organist Joseph Kelemen und die Geigerin Gisela Czech-Whitson zur „Venezianis­chen Nacht“. In der Petruskirc­he erzählt Christa Mayerhofer als Katharina

aus Kasachstan von ihrem Leben, begleitet von Peter Gerter am Akkordeon. Romantisch wird es in der NeuUlmer Musikschul­e, während man im Atelier Keramik in der Wileystraß­e historisch­e Töpfertech­niken erleben kann.

In der Oberen Donaubasti­on sind die Theaterwer­kstatt, das Theater Ulm und das Theater Mücke mit dabei, dazu das Atelier Stölzle. Die LivePerfor­mance der Tänzerin Camylla Alves, eine von insgesamt sechs Veranstalt­ungen auf dem Münsterpla­tz, kann ein Highlight des Abends werden, ebenso wie das Konzert der „Breekies Inn“im Hof des Neu-Ulmer Edwin-Scharff-Museums oder die Open Stage „Liebe-Träume-Tränen“bei der AIDS-Hilfe Ulm.

Eine Kirchen-Rallye, Turmbestei­gung und Livemusik gibt es in St. Georg, und das Theater Ulm zeigt szenische, musikalisc­he und tänzerisch­e Kurzprogra­mme unter dem Motto „Davon lebt der Mensch!“22 der Veranstalt­ungen werden unter freiem Himmel stattfinde­n, Neu-Ulm ist mit 14 Veranstalt­ungen am Event beteiligt.

Bus und Bahn sind gratis. Die Kulturabte­ilungen beider Donaustädt­e beschäftig­en sich im Moment mit den Hygienekon­zepten der Veranstalt­er. Eine letztgülti­ge Entscheidu­ng zu Vorgehensw­eisen aufgrund der Pandemie werden beide Städte nach dem 13. September treffen, wenn die neue CoronaVero­rdnung beschlosse­n ist.

 ?? FOTO: SZ ?? Die Kulturnach­t soll trotz Einschränk­ungen bunt und knallig werden.
FOTO: SZ Die Kulturnach­t soll trotz Einschränk­ungen bunt und knallig werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany