Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Anti-Nato-Protest: Am Mittwoch wird’s laut in Ulm
JSEC-Hauptquartier feiert Einsatzbereitschaft – Gegner befürchten: Ulm wird „vorrangiges Angriffsziel“
ULM (sz) - „Gegen das Ulmer NatoHauptquartier JSEC! Für Frieden, Vernunft und Abrüstung!“Unter diesem Motto steht Protest, der sich für diesen Mittwoch in Ulm angekündigt hat. Dahinter stehen zwei Ulmer Initiativen. Sie wollen die feierliche Einsatzbereitschaft des Ulmer NatoKommandos JSEC stören, die am Mittwoch im Congress-Centrum begangen werden soll.
Angesagt haben sich US-General Tod Wolters und ein Staatssekretär des Verteidigungsministeriums. Sie werden die Einsatzbereitschaft des Ulmer Nato-Hauptquartiers verkünden. Ein ursprünglich angekündigter Besuch von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer wurde abgesagt.
Das Ulmer Nato-Hauptquartier JSEC (Joint Support and Enabling Command) hat die Aufgabe, Truppenbewegungen in Europa zu koordinieren und abzusichern. Die Protestierenden aber meinen: „Aufrüstung und Abschreckung sind nicht der richtige Weg. Der Afghanistaneinsatz hat gezeigt: Auf militärische Mittel zu setzen, ist kontraproduktiv, sehr teuer und mit viel menschlichem Leid verbunden!“
Sinnvoller sei es, auf Dialog, Austausch und zivile Mittel zu setzen.
Ein weiteres „wichtiges Argument“der Ulmer Nato-Gegner: „Durch das Nato-Hauptquartier wird Ulm im Ernstfall zu einem vorrangigen Angriffsziel.“Veranstalter des Protests sind die „Initiative gegen das Ulmer Nato-Hauptquartier JSEC“sowie die „Ulmer Ärzteinitiative, Regionalgruppe der IPPNW“.
Am Mittwoch sollen ab 9.30 Uhr zwei Gruppen vor dem CongressCentrum stehen. Die eine Gruppe werde „viel Lärm“machen, um aufzurütteln und „Alarm zu schlagen“. Hinweis an Unterstützer: „Bitte Kochtöpfe und Kochlöffel mitbringen!“Die andere Gruppe stehe mit Friedensfahnen ruhig am Haupteingang des Congress-Centrums.