Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Warum „der Allerbeste“eigentlich die Champions League gewann
Doppeltes Vereinsjubiläum in Hüttisheim mit „Basler ballert“
HÜTTISHEIM - Der FC Hüttisheim und der Kulturverein Hüttisheim haben am Freitag ein Doppeljubiläum gefeiert. Zu diesem Anlass trat ExFußballprofi Mario Basler im Kulturstadel auf. Er begeisterte die 160 Zuschauer mit lustigen Anekdoten aus seiner aktiven Zeit.
„Da der Kulturverein erst zehn Jahre besteht und der Sportverein schon 100 Jahre, haben wir für diesen Abend etwas Sportliches gesucht“, erklärte Lothar Beck, Kulturmanager des Kulturstadels Hüttisheim. Das Programm „Basler ballert“des ehemaligen FC-Bayern-Spielers sei das Richtige gewesen.
Zur sportlichen Atmosphäre passend, begann das Programm pünktlich mit einem Anpfiff. Basler nahm als Erstes die anwesenden Spieler des FC Hüttisheim aufs Korn. „Ulm spielt doch nur vier Klassen über euch, dahin kann man doch in ein paar Jahren aufsteigen“, scherzte der 52-Jährige. Er versuchte, Hüttisheims Bürgermeister Stefan Gerthofer davon zu überzeugen, die Spieler des FCH in Zukunft zu bezahlen.
Nach diesem Vorgeplänkel legte der ehemalige Nationalspieler mit
Sonderveröffentlichung seinen Geschichten los. Dabei betonte er: „Alles was ich heute erzähle, ist so passiert.“Was folgte, waren hauptsächlich Anekdoten über die Alkohol-Exzesse in seiner aktiven Zeit als Fußball-Profi. So berichtete er von einer durchzechten Nacht vor einem Spiel während seiner Zeit beim SV Werder Bremen. Auf dem Heimweg von einem Biergarten, den er und drei seiner Mitspieler per Fahrrad zurückgelegt hätten, sei einer auf der Strecke geblieben: Werders berühmter „Eisenfuß“Uli Borowka. „Der ist falsch abgebogen und lag auf halbem Weg in einem Bachlauf neben dem Fahrradweg“, so Basler.
Auf das legendäre ChampionsLeague-Finale 1999 kam der FußballKomiker ebenfalls zu sprechen. Basler schoss hier das 1:0 gegen Manchester United und wurde in der 89. Spielminute ausgewechselt. In einer dramatischen Nachspielzeit machte Manchester noch zwei schnelle Tore und holte sich den Titel. „Ich habe die Champions League gewonnen, denn als man mich ausgewechselt hat, stand es noch 1:0. Ich muss mal den Hoeneß fragen, ob ich die Prämie dafür noch irgendwie kriegen kann“, scherzte Basler. In der Nacht vor der
Partie sei bei ihm der Alkohol geflossen. Als ihm Uli Hoeneß sagte, er werde am nächsten Tag nicht spielen, wenn er nicht ins Bett gehe, habe er nur geantwortet: „Dann können wir auch nicht gewinnen.“
Baslers ironische Art kam beim Publikum gut an. „Er ist eine ehrliche Haut und nicht so abgehoben wie die heutigen Profis. Solche Typen vermisst man“, sagte der Zuschauer Daniel Krug.
Neben weiteren Geschichten beantwortete Basler in der zweiten Halbzeit seines Programms Fragen, die ihm die Zuschauer während einer Pause per Whatsapp zugesendet hatten. Eine Prise Selbstironie ließ der Ex-Profi dabei nicht vermissen. So antwortete er auf die Frage, wer sein Idol sei: „Ich hatte nie ein richtiges Vorbild. Der Allerbeste spielt ja nicht mehr.“
Im Anschluss an sein Programm stand Basler noch für Autogramme und Fotos zur Verfügung. Diese Gelegenheit ließ sich die Zuschauerin Corinna Nothelfer nicht nehmen, die den Abend im Basler-Trikot verbrachte. „Ich fand es super heute“, sagte sie. „Ich habe schon mal früher ein Autogramm von ihm bekommen, jetzt hole ich mir das nächste.“