Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Florian Bochtler führt künftig Laupheims Blutreiter an
Der Sohn von Peter-Paul Bochtler tritt in die Fußstapfen des Vaters – Auch der langjährige Schriftführer Hubert Rapp gibt sein Amt ab
LAUPHEIM - Florian Bochtler reitet künftig der Blutreitergruppe Laupheim voran. Er folgt damit als Leiter der Gruppe seinem Vater Peter-Paul Bochtler nach. Das ist das Ergebnis der Blutreiterversammlung am Sonntag im Reiterstüble Lusshof. Als Schriftführerin folgt Angelina Baumgart auf Hubert Rapp.
Die Versammlung wurde zu einem Tag des Abschieds von zwei langjährigen „Zugpferden“, Gruppenführer Peter-Paul Bochtler und Schriftführer Hubert Rapp. Bochtler hatte das Amt 46, Rapp 31 Jahre inne.
Geistlicher Begleiter der Blutreiter ist Pfarrer Alexander Hermann. Zum Abschied der beiden ergriff er das Wort und versicherte: „Ich will mein Herz sprechen lassen.“Er betonte seine Verbundenheit mit der Gruppe. Sie sei eine „lebendige Gruppe“, habe Stil und Attraktivität. „Diese Blutreitergruppe kann man vorzeigen.“Hermann bestätigte Bochtler und Rapp: „Sie zogen an einem
Strang, hatten immer ihre Freude.“
Die Scheidenden wurden von Vorstandsmitglied Willi Glocker aus ihren Ämtern verabschiedet. Er verband dies mit einer Chronologie der 1950 gegründeten Gruppe. In der 46jährigen Amtszeit Bochtlers habe sich die Gruppe nicht nur äußerlich verändert, sondern auch in ihren Tätigkeiten. Glocker nannte die Teilnahme am Sankt-Georgs-Ritt in Ochsenhausen und den Blutritt in Bad Wurzach, die Bewirtung beim Kaltblutpferdemarkt, die Organisation einer Maiandacht und Adventsfeier sowie die Durchführung von Ausflügen.
„Die wirkliche Leistung von Peter-Paul ist aber das Zusammenhalten der Gruppe.“Bochtler habe es immer verstanden, die Reiter so zu sortieren, „dass wir ein prächtiges Bild abgegeben haben“.
Hubert Rapp wurde von Glocker für drei Jahrzehnte im Amt des Schriftführers geehrt. Er sei „mit unermüdlichem Eifer und gewissenhafter Akribie“am Werk gewesen. Als Dank der Blutreiter überreichte Glocker Bochtler und Rapp einen Gutschein für einen Wochenendausflug zum Oswald-von-Wolkenstein-Ritt 2022 in Kastelruth in Südtirol.
Jährlich vier Teilnahmen an Reiterprozessionen: Das streben die Laupheimer Blutreiter an. „Das haben wir bis 2019 auch so machen können“, berichtete Peter-Paul Bochtler. Die Corona-Pandemie habe diese Tradition jedoch unterbrochen. 2020 seien alle Prozessionen abgesagt worden, 2021 seien sie stark eingeschränkt gewesen.
Kein Streitpunkt sei für die Laupheimer die Beteiligung von Frauen am Weingartener Blutritt gewesen. Nachdem der Weingartener Kirchengemeinderat die Ampel auf Grün geschaltet hatte, habe der Vorstand der Laupheimer Gruppe einstimmig beschlossen, Frauen an der Prozession teilnehmen zu lassen.
Peter-Paul Bochtler bedankte sich zum Ende seiner Amtszeit für die „treue Begleitung der Blutreiter an meiner Seite. Ich habe euch gerne angeführt über all die Jahre.“Er lobte die gute Zusammenarbeit mit Schriftführer Hubert Rapp: „Ohne dich wäre ich nicht so lange Gruppenleiter gewesen.“
Rapp blickte auf die Jahre 2016 bis 2021 zurück. Dabei hob er die Unterstützung beim Kaltblutmarkt hervor: „Ohne uns fände er nicht mehr statt.“Er erinnerte an die Errichtung eines Feldkreuzes mit der Darstellung der Weingartener Monstranz, gestaltet von Willi Glocker. Es soll anlässlich einer Maiandacht eingeweiht werden. Zudem berichtete er über die Beschaffung neuer Schabracken und Schärpen.