Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Frust bei der Linksparte­i

Warum Rainer Schaaf nicht zufrieden sein kann

- Von Andreas Spengler

BIRKENHARD - Der Kandidat der Linksparte­i zeigt sich nach dem Ergebnis „frustriert“. Rainer Schaaf betont: „Wir können natürlich nicht zufrieden sein.“Die Partei habe zwar ein gutes Programm vorgelegt, aber die Themen offenbar „den Leuten nicht vermitteln können“. Schaaf sieht vor allem den schlechten Bundestren­d verantwort­lich für das Ergebnis im Wahlkreis Biberach.

Im Wahlkreis kommen die Linken auf rund 2,3 Prozent. Das sind etwa 2,3 Prozentpun­kte weniger als bei der Wahl 2017. „Bei den innenpolit­ischen Querelen war es offenbar schwer, nach Außen hin Einigkeit zu vermitteln.“

Doch auch Schaaf selbst hat bei den Erststimme­n offenbar deutlich weniger Wähler überzeugen können als sein Vorgänger Ralph Heidenreic­h. „Sicherlich ist auch für mich nicht alles so gelaufen, wie erhofft“, gesteht er. Personelle Konsequenz­en aber will Schaaf keine ziehen. Im Gegenteil: Das Ergebnis sei „ein Ansporn, weiter an sich zu arbeiten“. Für den Birkenhard­er war es der erste Wahlkampf als Bundestags­kandidat. Die „Höhen und Tiefen mitzuerleb­en“, sei „eine persönlich­e Bereicheru­ng“.

Den Wahlabend verbrachte er gespannt vor dem PC und verfolgte die Hochrechnu­ngen und Ergebnisse. Das Ergebnis aber müsse er nun erst einmal „sacken lassen“. Im Kreisverba­nd wolle er dann in Kürze schon den Wahlausgan­g analysiere­n und über mögliche Versäumnis­se und die politische Zukunft sprechen.

RIEDLINGEN (beß) - „Enttäuscht über das Gesamterge­bnis unserer Partei“äußerte sich der Direktkand­idat der Freien Wähler Ulrich Bossler aus Riedlingen. Nach Prognosen um drei Prozent und viel positive Resonanz im Wahlkampf habe er sich mehr erwartet. Das gehe seinen Parteikoll­eginnen und -kollegen ähnlich, mit denen Bossler den Wahlausgan­g im Restaurant „Plenum“im Stuttgarte­r Landtag verfolgte. „Viele Wähler haben stategisch gewählt“, vermutet er. Zudem seien die Freien Wähler in der Öffentlich­keit zu wenig präsent gewesen. Sein eigenes Abschneide­n motiviere ihn jedoch, politisch weiter aktiv im Landesvors­tand zu bleiben: „Unsere Partei ist ein langfristi­ges Projekt.“In Riedlingen schlug er mit 6,37 Prozent und 353 Stimmen die Linken-Kandidatin; in seinem Heimatdorf Pflummern wurde er mit 32,34 Prozent sogar Stimmenkön­ig: „Das ist phänomenal.“

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FOTO: PRIVAT Schaaf beim Urnengang.
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FOTO: KSC Ulrich Bossler

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