Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Frust bei der Linkspartei
Warum Rainer Schaaf nicht zufrieden sein kann
BIRKENHARD - Der Kandidat der Linkspartei zeigt sich nach dem Ergebnis „frustriert“. Rainer Schaaf betont: „Wir können natürlich nicht zufrieden sein.“Die Partei habe zwar ein gutes Programm vorgelegt, aber die Themen offenbar „den Leuten nicht vermitteln können“. Schaaf sieht vor allem den schlechten Bundestrend verantwortlich für das Ergebnis im Wahlkreis Biberach.
Im Wahlkreis kommen die Linken auf rund 2,3 Prozent. Das sind etwa 2,3 Prozentpunkte weniger als bei der Wahl 2017. „Bei den innenpolitischen Querelen war es offenbar schwer, nach Außen hin Einigkeit zu vermitteln.“
Doch auch Schaaf selbst hat bei den Erststimmen offenbar deutlich weniger Wähler überzeugen können als sein Vorgänger Ralph Heidenreich. „Sicherlich ist auch für mich nicht alles so gelaufen, wie erhofft“, gesteht er. Personelle Konsequenzen aber will Schaaf keine ziehen. Im Gegenteil: Das Ergebnis sei „ein Ansporn, weiter an sich zu arbeiten“. Für den Birkenharder war es der erste Wahlkampf als Bundestagskandidat. Die „Höhen und Tiefen mitzuerleben“, sei „eine persönliche Bereicherung“.
Den Wahlabend verbrachte er gespannt vor dem PC und verfolgte die Hochrechnungen und Ergebnisse. Das Ergebnis aber müsse er nun erst einmal „sacken lassen“. Im Kreisverband wolle er dann in Kürze schon den Wahlausgang analysieren und über mögliche Versäumnisse und die politische Zukunft sprechen.
RIEDLINGEN (beß) - „Enttäuscht über das Gesamtergebnis unserer Partei“äußerte sich der Direktkandidat der Freien Wähler Ulrich Bossler aus Riedlingen. Nach Prognosen um drei Prozent und viel positive Resonanz im Wahlkampf habe er sich mehr erwartet. Das gehe seinen Parteikolleginnen und -kollegen ähnlich, mit denen Bossler den Wahlausgang im Restaurant „Plenum“im Stuttgarter Landtag verfolgte. „Viele Wähler haben stategisch gewählt“, vermutet er. Zudem seien die Freien Wähler in der Öffentlichkeit zu wenig präsent gewesen. Sein eigenes Abschneiden motiviere ihn jedoch, politisch weiter aktiv im Landesvorstand zu bleiben: „Unsere Partei ist ein langfristiges Projekt.“In Riedlingen schlug er mit 6,37 Prozent und 353 Stimmen die Linken-Kandidatin; in seinem Heimatdorf Pflummern wurde er mit 32,34 Prozent sogar Stimmenkönig: „Das ist phänomenal.“