Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Späth: „Bleiben Sie bei der Stange, wir brauchen Sie“
50 Jahre DRK in Schwendi: Die Pandemie hat kein Jubiläumsfest zugelassen, es soll aber nachgeholt werden
SCHWENDI - Es sollte ein Vereinsjahr mit einer großer Festlichkeit werden: 50 Jahre Deutsches Rotes Kreuz in Schwendi wäre 2020 wahrlich ein triftiger Grund zum Feiern gewesen. Doch pandemiebedingt muss die Schwendier DRK-Familie auf dieses Fest noch verzichten, es soll nachgeholt werden. Was 2019 und 2020 dennoch gelaufen ist, wurde jetzt bei der Hauptversammlung angesprochen.
Am 11. März 1970 wurde zuerst die DRK-Bereitschaft Schwendi gegründet. Die Gründungsfeier für den Ortsverein folgte am 8. Dezember des gleichen Jahres. Seit nunmehr 50 Jahren leisten ehrenamtliche Helfer damit einen wertvollen Dienst für die Allgemeinheit.
„Helfen, ohne zu fragen wem“: Dieses Zitat von Henry Dunant, dem Gründer des Roten Kreuzes, „gilt für uns bei jedem Dienst und jedem Einsatz“, betonte Klaus Boeckh bei der Versammlung im Schwendier DRKHeim. Der Ortsvereinsvorsitzende stellte das Jubiläum in den Mittelpunkt seines Berichts und belegte das Engagement, verbunden mit einem großen Dank für die Hilfe am Nächsten, mit Zahlen. Etwa 212 000 ehrenamtliche Arbeitsstunden wurden geleistet, 11 727 Personen nahmen an Erste-Hilfe-Kursen in Schwendi teil. Durch die Blutspendeaktionen kamen 335 000 Blutkonserven zusammen.
Seit 2002 rückten die Helfer vor Ort zu 1131 Einsätzen aus. Mit einer relativ konstanten Mannschaftsstärke
in all den Jahren bei der Bereitschaft und dem Arbeitskreis Blutspenden wurden die Aufgaben bewältigt. Aktuell, so Klaus Boeckh, zählt die Schwendier DRK-Bereitschaft 23 Helfer, beim Arbeitskreis Blutspenden sind es 24.
„Bei dem kleinen tollen Haufen muss sich jeder auf jeden verlassen können“, betonte der Vorsitzende. Die Pflege der Kameradschaft sei im Ortsverein deshalb auch so wichtig. Diese Feststellung koppelte Boeckh mit einer Bitte an alle aktiven Vereinsmitglieder: „Nehmt alle wieder am Vereinsleben teil. Ob bei Übungsabenden, Proben, Veranstaltungen oder Auftritten. Gemeinsam sind wir stark.“
Die Einsatzjahre 2019 und 2020 ließen die beiden Bereitschaftsverantwortlichen Bianca Locher und Tobias Lerch Revue passieren. Vieles, was 2019 noch möglich war, musste im darauffolgenden Jahr mit Blick auf die Pandemie ersatzlos gestrichen oder verändert angeboten werden. Betroffen waren beispielsweise die Erste-Hilfe-Kurse für die Bevölkerung, die von fünf Ausbildern der Bereitschaft übernommen wurden. Die Blutspendetermine brachten trotz Pandemie keinen Einbruch bei den Spendern; allerdings konnten nur sieben statt der geplanten acht stattfinden.
Sanitätsdienste, im Jahr 2020 dann mit vorgeschriebenen Hygienekonzepten, haben die Bereitschaftsmitglieder bei verschiedenen Anlässen geleistet. Zum Einsatzgebiet gehören die Gemeinden Maselheim, Gutenzell, Schwendi und Wain.
„Was Sie leisten, kann man nicht bezahlen“, lobte Schwendis Bürgermeister Wolfgang Späth, auch im Namen der anderen Bürgermeister im Einsatzgebiet, die Arbeit der DRKHelfer. „Ich bin froh, dass ich Sie in der Gemeinde habe“, sagte er. „Bleiben
Sie bei der Stange, wir brauchen Sie.“Besonders dankte Späth dem Schwendier DRK für die Übernahme der Corona-Testungen.
Zuwachs bekommt die Bereitschaft jetzt durch zwei Neuaufnahmen. Bei der Versammlung erhielten Jonas Rommel und Milena Baginski ihr Dienstbuch überreicht.
Die Wahlen für den Vorstand des Ortsvereins waren Formsache. Klaus Boeckh (Vorsitzender), Sabina Rendl (stellvertretende Vorsitzende) und Joachim Müller (Kassierer) wurden in ihren Ämtern bestätigt. Neuer Schriftführer ist Florian Schliesser.
Neubesetzungen in der Bereitschaftsleitung – Bianca Locher und David Seipel schieden aus dem Gremium aus – wurden auf Antrag mit geheimer Wahl beschlossen. Neue Bereitschaftsleiterin ist Jenny Gunther, für eine Stellvertretung gab es keinen Vorschlag.
Tobias Lerch wurde erneut zum Bereitschaftsleiter gewählt, seine Stellvertreter sind Matthias Rendl und Christian Mair. Als Beisitzerinnen fungieren fortan Milena Baginski und Shirley Wahl. Der Posten der Sozialleitung, den bisher Sven Kuhle innehatte, bleibt vakant.
Für treue Dienst im DRK über verschiedene Zeiträume hinweg wurden bei der Versammlung folgende Aktive geehrt: Lukas Rommel, Daniel Schniertshauer, Florian Schliesser (fünf Jahre); Maria Grimm, Maritta Grimm, Sven Kuhle (zehn Jahre); Bianca Locher, David Seipel, Lukas Rohmer, Ursula Segmehl (15 Jahre); Ulrike Stöhr, Christina Kühner (20 Jahre).