Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Kirchencampus nimmt Gestalt an
Grundsteinlegung des neuen Caritas-Zentrums hat großen Symbolcharakter
BIBERACH - Das neue Caritas-Zentrum an der Waldseer Straße in Biberach nimmt Gestalt an, die Bauarbeiten schreiten zügig voran. Rund 30 Gäste sind deshalb am Freitag zur Grundsteinlegung gekommen und feierten gemeinsam den künftigen ökumenischen Kirchencampus in der Stadt. In Verbindung zum Alfons-Auer-Haus und dem evangelischen Martin-Luther-Gemeindehaus entsteht ein weiteres Zeichen fürs Simultaneum. Die Segnung übernahm Dekan Sigmund Schänzle.
Ein besonders freudiger Tag war es vor allem für Peter Grundler, Leiter der Caritasregion Biberach-Saulgau, da er das Projekt schon seit Jahren im Blick und maßgeblich vorangetrieben hat und weil er an diesem Tag sein 35-jähriges Dienstjubiläum feiern konnte. „Wir wollen mit diesem Projekt ein Zeichen für die ökumenische Verbundenheit setzen“, sagt Grundler in seiner Ansprache. „Es wird ein Ort der Begegnung, Beratung und Begleitung.“
Dass er damit auch aus den Herzen verschiedener Akteure in Stadt und Landkreis spricht, wird an den
Reden von Biberachs Baubürgermeister Christian Kuhlmann und Landrat Heiko Schmid deutlich. „Hier entsteht ein großes Quartier der Umwandlung, welches auch signifikant für die Stadtentwicklung ist“, sagt Christian Kuhlmann. „Es ist ein Prozess, der schon zu lange gedauert hat und deshalb freue ich mich umso mehr, heute hier zu sein.“
Ähnlich sieht das auch Heiko Schmid: „Mit diesem Neubau an dieser Stelle nimmt die Vision eines Kirchencampus in Biberach Gestalt an. So bekommt die Ökumene ein Gesicht.“Gerade in diesen unsicheren Zeiten sei es schön zu sehen, wenn alle zusammenstehen.
Diözesancaritasdirektor Pfarrer Oliver Merkelbach, der extra aus Stuttgart angereist ist, beschreibt den Neubau als Leuchtturm der sozialen Dienstleistungen in der Stadtmitte: „Es ist ein hervorragend gelungenes Projekt, auf das ich mich riesig freue“, sagt er und gratuliert Peter Grundler gleichzeitig zu 35 Jahren: „Sie haben sehr viel für dieses Projekt geleistet und haben die Arbeit der Caritas in der Region entscheidend mitgeprägt.“
Dass dies alles nur funktioniert, wenn alle gemeinsam für eine Sache einstehen, betont auch Dekan Matthias Krack: „Caritas und Diakonie arbeiten seit vielen Jahren zusammen, nun wird diese Zusammenarbeit auch nach außen sichtbar.“So sieht das auch Dekan Schänzle: „Nur gemeinsam als Ökumene können wir die Herausforderungen der Zukunft meistern. Die Werke der Barmherzigkeit und Liebe können wir nun hinausstrahlen in unsere Raumschaft.“
Ein besonderes Projekt ist es auch für das Biberacher Architekturbüro Gurland und Seher, das für den Neubau verantwortlich ist. Gemeinsam mit den Verantwortlichen der Caritas haben die Architekten einen einfachen Zweckbau geplant, der großen Symbolcharakter haben wird: „Es wird ein offenes Miteinander der Menschen geben und das ganz im Zeichen des Simultaneums“, sagt Rolf Gurland. „Das passt sehr gut in unsere Stadt.“Besonders am Neubau ist die Lage des Haupteingangs, der sich seitlich in Richtung des MartinLuther-Gemeindehauses befindet: „So kann gleich auch dieser Hofraum mit der schönen Bergulme aktiviert werden.“
Die Bauarbeiten haben bereits
Anfang Juni begonnen, im ersten Halbjahr 2023 rechnen die Verantwortlichen mit der Fertigstellung. Dann steht der Umzug aus dem benachbarten Alfons-Auer-Haus an. Ziel ist es, nahezu alle Dienste der Caritas im dreigeschossigen Neubau unterzubringen. Lediglich die psychologische Familien- und Lebensberatung wird weiterhin im Haus an der Kolpingstraße zu finden sein. Für das Bauprojekt waren ursprünglich Kosten von rund 4,5 Millionen Euro angesetzt. Aufgrund der Baupreisentwicklung werden die Kosten steigen. Wie hoch die Mehrkosten am Ende sein werden, steht noch nicht fest.
Aktuell befinden sich die Dienste der Caritas zusammen mit den Einrichtungen des Katholischen Dekanats Biberach im Alfons-Auer-Haus. Die Räumlichkeiten reichen aber schon seit Jahren nicht mehr aus, deshalb wird es höchste Zeit für das neue Caritas-Zentrum. Im Neubau werden rund 60 Arbeitsplätze für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingerichtet, zusätzlich gibt es Gemeinschaftsräume, sodass der Neubau auch tatsächlich ein Ort der Begegnung wird.
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