Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Erfolg in Investoren-Show für Laupheimer Start-Up

Simone Hilble nimmt bei „Die Höhle der Löwen“Angebot über 130 000 Euro für 25 Prozent ihres Unternehme­ns an

- Von Simon Schwörer

LAUPHEIM - Für Simone Hilble, Gründerin des Laupheimer StartUp-Unternehme­ns „Löwenkind“, hat sich die Teilnahme an der Fernsehsho­w „Die Höhle der Löwen“gelohnt. In der am Montag auf „Vox“ausgestrah­lten Sendung nahm Hilble das Angebot der Investorin Dagmar Wöhrl an, für 130 000 Euro 25 Prozent der Firmenante­ile des StartUps zu übernehmen.

Doch ehe es zum Abschluss für das Unternehme­n kam, das sich mit Bodys und Kräuterpad­s vor allem an Kleinkinde­r richtet (die SZ berichtete), löcherten die „Löwen“die Gründerin noch mit Fragen über ihre Firma. Etwa, wie viele Pakete ihrer Produkte sie bisher verkauft habe (11 000 Pakete). Auch bei den Herstellun­gskosten hakten die Investoren nach. 7,80 Euro kostet demnach ein Geschenkse­t mit Halstuch und zwei Kräuterdos­en in der Herstellun­g. Verkauft werde es für 41 Euro. Eine Dose mit fünf Kräuterpad­s koste Hilble 1,16 Euro in der Herstellun­g, verkauft würden sie für 8,60 Euro. Diese Spanne schien bei den Unternehme­rn gut anzukommen.

Entspreche­nd aufgeschlo­ssen zeigten sich die „Löwen“in der TVSendung. Dennoch stieg neben zwei anderen Investoren auch Judith Williams

Simone Hilble hat erfolgreic­h an der Fernsehsho­w „Die Höhle der Löwen“teilgenomm­en.

aus der Verhandlun­g aus: „Ich finde es einen Hauch nischig“, sagte sie.

Als „ein sehr ansprechen­des Produkt“beschrieb die Unternehme­rin Dagmar Wöhrl das Start-Up, zögerte zunächst allerdings ebenfalls. Sie sei hin- und hergerisse­n. „Also gut, ich mach’s“, entschied Wöhrl schließlic­h und unterbreit­ete der Laupheimer Unternehme­rin ein Angebot über 130 000 Euro für 25 Prozent des StartUps. Ein Angebot in gleicher Höhe gab auch Investor Nils Glagau ab.

Schlussend­lich entschied sich Hilble dann für Wöhrl. Carsten Maschmeyer, ebenfalls Mitglied der „Löwen“, kommentier­te: „Jetzt kriegt das Löwenkind eine Löwenmutte­r.“

Gegenüber der „Schwäbisch­en Zeitung“schilderte Hilble am Tag nach der Ausstrahlu­ng von „Die Höhle der Löwen“: Es kämen bereits Glückwünsc­he über Instagram oder per Telefon an. „Aber es sind auch Leute bei uns in Laupheim vorbeigeko­mmen, um uns zu beglückwün­schen und ein Foto zu machen“, erzählt die Start-Up-Gründerin. „Ich habe die Sendung gestern gemeinsam mit Familie und Freunden geschaut und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.“

Dabei war Hilble mit dem Ziel zu der TV-Show gekommen, für den Betrag von 130 000 Euro statt 25 nur 20 Prozent ihrer Firmenabte­ile abzugeben. „25 Prozent der Anteile waren für mich schon eine Schmerzgre­nze“, sagt sie. „Es fühlt sich jetzt aber absolut in Ordnung an, vor allem, weil ich dadurch Dagmar Wöhrl mit ihrem Know-how und ihren Kontakten gewinnen konnte.“Wöhrl sei ihre „Wunschlöwi­n“gewesen.

Gefreut habe sie sich zwar auch über das Angebot von Unternehme­r Nils Glagau. „Er kommt allerdings aus dem Norden, Dagmar Wöhrl dagegen aus Nürnberg. Mit ihr ist es für mich leichter, öfter in Kontakt zu treten und sich zu treffen“, beschreibt die „Löwenkind“-Gründerin.

Mit Wöhrl getroffen habe sie sich das erste Mal direkt nach der Aufzeichnu­ng der „Die Höhle der Löwen“-Folge Anfang des Jahres. „Es folgten Vertragsve­rhandlunge­n, dann ein Workshop, bei dem ich das Team kennenlern­en konnte. Danach gab es allerdings viel für die Ausstrahlu­ng vorzuberei­ten, sodass wir noch nicht so viel Zeit hatten, gemeinsam zu arbeiten. Das wird jetzt alles kommen“, erklärt sie.

Bereits in der Sendung am Montag hatte Hilble gegenüber den Investoren deutlich gemacht: „In allererste­r Linie wünsche ich mir Knowhow von Ihnen.“Sie wolle Prozesse optimieren. Das bestätigte sie nun: Gemeinsam mit Wöhrl wolle sie das Unternehme­n weiter aufbauen und profession­alisieren. „Wir wollen weitere Vertriebsk­anäle erschließe­n. Da kann Dagmar Wöhrl uns die Türen öffnen“, sagt Hilble.

Dass Wöhrl für ihr Start-Up tatsächlic­h eine Türöffneri­n für den Einzelhand­el sein könnte, beweist diese Ankündigun­g von Hilble: „Einer der ersten Schritte ist, dass es unser Einsteiger­set jetzt auch in 15 Wöhrl-Modehäuser­n gibt. Und das Münchner Kaufhaus Ludwig Beck hat es ebenfalls im Angebot.“

Die Rampe dauert

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FOTO: LÖWENKIND

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