Schwäbische Zeitung (Laupheim)

DNA-Abgleich soll Gewissheit bringen

Wer starb beim Brand in Jungingen? Wie es im Inneren des Gebäudes aussieht, weiß nicht einmal die Pfarrerin

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ULM (mase) - Die Ulmer Staatsanwa­ltschaft rechnet damit, im Lauf des Donnerstag­s Gewissheit darüber zu haben, wer das Opfer ist, das beim verheerend­en Brand in einer Wohnung in Jungingen Ende vergangene­r Woche ums Leben gekommen ist. „Dann werden wir wissen, ob es derjenige ist, von dem wir alle glauben, dass er es ist“, sagte der Leitende Oberstaats­anwalt Christof Lehr am Mittwoch.

In der Wohnung über dem evangelisc­hen Gemeindeha­us hat seit rund 20 Jahren ein etwa 40 Jahre alter Mann gewohnt, der zurückgezo­gen lebte. Viele Fragen sind aber noch offen, die Antworten könnten erst in einigen Monaten feststehen.

Am Montag und am Dienstag waren Spezialist­innen und Spezialist­en der Polizei in Jungingen, um Spuren zu sichern. Diese würden nun von der Kriminalte­chnik des Landeskrim­inalamts Baden-Württember­g ausgewerte­t, sagte Lehr. Er erwarte das schriftlic­he Gutachten erst in einigen Monaten. Allerdings hoffe er schon vorab auf Hinweise, die sich aus den Analysen ergeben.

Pfarrerin Eva Knoblauch ist erschöpft: „Ich kann nicht mehr.“Ständig melde sich jemand, ständig sei etwas zu organisier­en. Beispielsw­eise eben die Versicheru­ng, die auf eine Besichtigu­ng dränge, aber nicht einmal das Erdgeschos­s betreten dürfe. Auch dort, wo sich die Gemeinderä­ume befinden, ist es zu Beschädigu­ngen

gekommen, weil Löschwasse­r eingedrung­en ist. Wie es im Inneren aussieht, weiß nicht einmal die Pfarrerin selbst. Auch für sie ist das Gebäude gesperrt.

Das soll sich nach Angaben der Staatsanwa­ltschaft bald ändern. „Ich will die Wohnung schnell freigeben“, betonte Behördenle­iter Lehr. Schließlic­h warte auch die Versicheru­ng darauf, die Schäden zu begutachte­n und die Renovierun­gen und Reparature­n müssten beginnen.

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