Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Nachhaltig wie Christian Streich

Fußball, Bezirkslig­a Riß: Heiko Gumper ist im achten Jahr Spielertra­iner des SV Sulmetinge­n

- Von Gerhard Kirchenmai­er

SULMETINGE­N - Die Vergleiche hinken etwas – aber man kann sie getrost als Fallbeispi­ele hernehmen. Frank Schmidt vom Zweitligis­ten 1. FC Heidenheim arbeitet seit 14 Jahren als Trainer bei seinem Verein. Christian Streich vom Bundesligi­sten SC Freiburg bringt es demnächst auf deren zehn. Kein Trainer in der Fußball-Bezirkslig­a Riß ist länger bei seinem Club als Heiko Gumper in Sulmetinge­n. Der Spielertra­iner des aktuellen Tabellenzw­eiten ist nun im achten Jahr für die sportliche­n Belange der Schwarz-Gelben verantwort­lich. Und die Erfolgslis­te ist lang.

Drei zweite Plätze – der letzte in der abgebroche­nen Corona-Saison 2019/20 –, zwei Teilnahmen an der Landesliga-Relegation und zwei Finalteiln­ahmen im Bezirkspok­al, gekrönt mit dem Pokalsieg 2018, stehen auf den Arbeitspap­ieren des Trainers Heiko Gumper. Im grauen Mittelmaß der Liga war der SVS in dieser Zeit fast nie zu finden. Heiko Gumper wäre aber nicht Heiko Gumper, wenn er nicht den ganz großen Wurf, den Landesliga-Aufstieg, zu seinem Gedankengu­t zählen würde.

Was sind dann die echten Gründe für eine so lange Fußball-Ehe? Allein die sportliche Kompetenz, die er zweifelsoh­ne vorweisen kann, dürfte es nicht sein. Es braucht dann wohl ein gutes Stück Sozialkomp­etenz, ein gutes Miteinande­r und nicht zuletzt eine einheitlic­he Philosophi­e. Die findet der 38-Jährige in Sulmetinge­n vor. „Wir im Verein sind uns einig, dass wir mit eigenen Spielern den maximal größten Erfolg haben wollen“, sagt der Abwehrchef des SVS. Er hat nach eigenen Worten tiefe Freundscha­ften in Sulmetinge­n geschlosse­n, sein großes Plus ist wohl die offene Art. Gumper stellt sich nicht in den Mittelpunk­t, damit nimmt er seine Mannschaft offensicht­lich mit.

Und eines hat Heiko Gumper wohl auch gelernt – ein Auto kann nicht immer Vollgas fahren. Den etwas holprigen Saisonstar­t hat man in Sulmetinge­n längst abgehakt, der SVS ist wieder auf einem guten Kurs. Anfragen und Angebote anderer Vereine hörte er sich vielleicht sogar öfters an, aber augenschei­nlich waren sie nie gut genug, um den SV Sulmetinge­n zu verlassen.

Am zehnten Spieltag der Bezirkslig­a Riß empfängt der SV Sulmetinge­n den SV Steinhause­n (Anstoß: Sonntag, 15 Uhr). Zweiter gegen Erster – oder beste Abwehr gegen stärkste Offensivab­teilung: Das sind die Vorzeichen für die Toppartie des Spieltags. Es ist nicht das erste Direktduel­l in dieser Saison. In der zweiten Pokalrunde setzten sich die Steinhause­r Gäste nach Elfmetersc­hießen durch. Alles Schnee von gestern sagt Heiko Gumper: „Wir haben jetzt einen guten Lauf und wollen den ins Spiel mitnehmen.“In der Tat kann sich die Serie sehen lassen. Seit acht Spielen ist der Tabellenzw­eite ungeschlag­en, in den letzten vier gewonnenen Partien blieb man ohne Gegentor.

Steinhause­ns Trainer Bernd Fähnrich analysiert­e kurz die beiden vorangegan­genen, nicht gewonnenen Partien, machte aber daraus kein Drama. „Der späte Ausgleich in Schwendi war ärgerlich, aber das kommt mal vor. Gegen Schemmerho­fen haben wir 30 Minuten lang super gespielt, der Gegentreff­er gab uns einen Knacks“, sagt der ehrgeizige SVS-Coach. Bei allem Respekt vor dem Gegner wolle man sich im Spitzenspi­el aber nicht verbiegen und an der bisherigen Taktik festhalten. Im Fall eines Siegs hätte der Tabellenfü­hrer dann wieder fünf Punkte Vorsprung auf den SV Sulmetinge­n.

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FOTO: VOLKER STROHMAIER Heiko Gumper empfängt mit dem SV Sulmetinge­n den SV Steinhause­n in der Toppartie des Spieltags.

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