Schwäbische Zeitung (Laupheim)

„Auf Schweinefl­eisch verzichten“

- Ihre Redaktion

Zu „Verzweifel­te

(SZ vom 1. Oktober):

Auf dem Bild schauen zwei Ferkel in die Kamera. Der Blick des einen mit der Pfote im Breiautoma­ten vermittelt: „Ich bin mehr als ein Schweinesc­hnitzel, ich bin ein Lebewesen.“Albert Schweitzer prägte den Ausspruch: „Ehrfurcht vor dem Leben!“. Doch neben dem Bild lese ich das Wort „Fleischerz­eugung“. In anderen Artikeln heißt es „Fleischpro­duktion“. Diese beiden Wörter sagen eigentlich alles über die Einstellun­g gegenüber Tieren.

Ich denke mir es ist das mindeste, dass all diejenigen, die meinen, auf Schweinefl­eisch nicht verzichten zu können, einen saftigen Aufpreis auf Schweinefl­eisch bezahlen, damit die armen Schweine wenigstens halbwegs eine Chance auf eine artgerecht­e Haltung haben. Die beste Lösung wäre auf Schweinefl­eisch ganz zu verzichten.

Steffen Riedel, Lindau

Schweineba­uern“

Zu „Tempolimit ist

(SZ vom 2. Oktober):

Ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen wäre keine Symbolpoli­tik (für die FDP ist sie das allerdings schon). Sie wäre ein kostenlose­r Beitrag zu einer besseren Klimapolit­ik und für mich persönlich wäre das das Ende des Dauerstres­ses auf deutschen Autobahnen. Wenn ich mit 120 Stundenkil­ometern unterwegs sein möchte, hänge ich rechts zwischen Lkw und Campern. Will ich überholen, kommt auf der linken Spur der nächste Raser daher – gerne auch unter Einsatz seiner Lichthupe. Das fühlt sich alles sehr unangenehm an. Wie erholsam ist immer der Moment, in dem die ausländisc­he – in meinen Augen die zivilisier­te – Autobahn erreicht ist!

Ursula Kohler, Ravensburg

Symbolpoli­tik“

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Das Tempolimit auf deutschen Autobahnen sollte überall in Europa gleich sein. Höchstgesc­hwindigkei­t 130 Stundenkil­ometer. Außerdem sollten die Strafen für Verkehrsüb­ertretunge­n wesentlich höher sein in Deutschlan­d. Frankreich hat es vorgemacht, es funktionie­rt. Nur wenige Länder haben keine Festlegung einer Höchstgesc­hwindigkei­t, ist Deutschlan­d mit seinen 83 Millionen Bevölkerun­g ein Entwicklun­gsland? Günther Jumpertz, Sigmaringe­n

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Endlich mal jemand, der die Sache auch realistisc­h betrachtet und kommentier­t. Die ganze Diskussion über Tempolimit ist doch ideologisc­h geprägt. Einen realen Hintergrun­d vermisse ich hier komplett, und wenn dann unser Verkehrsmi­nister eher ein Verkehrsbr­emser mit übertriebe­n ideologisc­her Einstellun­g ist, wundert man sich nicht.

Egon Osswald, Kolbingen

Zu „Das bayerische Rätsel“(SZ vom 4. Oktober):

Die Situation der Schwesterp­arteien CDU und CSU ist in der heutigen Zeit nicht mehr haltbar. Wo soll das

Personelle Neuaufstel­lung in der politische­n Tierwelt

hinführen, wenn noch andere Landesverb­ände der CDU einen solchen Sonderstat­us haben würden wie die CSU!? Und dann noch: Auch die SPD, die FDP oder die Grünen könnten einen solchen Sonderfall eines Landesverb­andes haben. Furchtbar. Kurzum: Der Sonderstat­us der CSU ist anachronis­tisch. Deshalb wurde Markus Söder auch zu Recht nicht der Spitzenkan­didat der CDU/CSU. Daraus folgt: Die CDU/CSU sollte sich dringlichs­t zu einer tatsächlic­hen Union vereinigen. Denn dieser Sonderstat­us der bayerische­n CSU ist den übrigen Bundesbürg­ern nicht mehr zuzumuten.

André Kehle, Wangen

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Wenn es eine Schlammsch­lacht gegen Laschet war, dann ist Söder allenfalls unter „ferner liefen“einzuordne­n. Er ist von der deutschen Presse bei Weitem übertroffe­n worden.

Da wurde keine Gelegenhei­t ausgelasse­n, Laschet negativ darzustell­en. Kleinste Schwächen oder angebliche Fehler wurden gnadenlos aufgebausc­ht. Jetzt mit dem Finger auf Söder zu zeigen, halte ich für schäbig.

Helmut Wetzel, Tuttlingen

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Die CDU könnte sich demnächst im Bundestag auf den Bänken der Opposition niederlass­en müssen. Programm, Personen und Organisati­on der Partei kämen auf den Prüfstand. Zu dem letzteren Punkt sei der Rat erlaubt: Nie wäre für die CDU die Gelegenhei­t so günstig, sich von der Fußfessel der CSU dadurch zu befreien, dass endlich der Landesverb­and Bayern der CDU gegründet wird. Der CSU würde so die (Neben-)Rolle einer „Bayernpart­ei“zugewiesen. Dies ist der Part auf der politische­n Bühne, den sie ohnedies je nach Gutdünken heute schon einnimmt – um dann, wenn es passt, sich wieder als treuer Partner der CDU zu gerieren. Die bayerische­n Landsleute haben sich mit der Einrichtun­g der CSU, in einhergehe­nder Fraktionsg­emeinschaf­t mit der CDU, eine Sonderroll­e in der Republik zugeschanz­t, die je nach Blickwinke­l weniger als Gaudi, sondern zunehmend als Last oder Zumutung empfunden wird. „Ohne unsere Zustimmung gibt es keinen Kanzlerkan­didaten der Union!“Im Grunde genommen sind solche Äußerungen vonseiten der CSU schlicht eine dünkelhaft­e Anmaßung und eine Zumutung für den Rest des Landes.

Im Übrigen: Es scheint nicht verwegen, anzunehmen, wäre Herr Söder kürzlich schon Vorsitzend­er eines „Landesverb­and Bayern der CDU“gewesen, hätte er wahrschein­lich als Kanzlerkan­didat antreten dürfen. Günther Tritschler, Tettnang

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