Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Von Biberach geht es bald direkt nach Wien
Ab 12. Dezember gibt es auf der Südbahn täglich eine durchgehende Verbindung in die österreichische Hauptstadt
BIBERACH - Mit der elektrifizierten Südbahn brechen in Oberschwaben zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember neue Zeiten im Bahnverkehr an: Ein erstes sichtbares Zeichen ist eine neues Angebot, das die Städte Ulm, Biberach, Ravensburg, Friedrichshafen nun umsteigefrei mit der österreichischen Hauptstadt Wien verbindet.
Kaffeehaus, Prater, Burgtheater oder Schloss Schönbrunn – all das wird ab Dezember umsteigefrei mit dem Zug von Oberschwaben aus möglich. So verkehrt auf der Strecke zwischen Frankfurt und Wien und umgekehrt ab 12. Dezember täglich ein Railjet. Dabei handelt es sich um den modernsten Hochgeschwindigkeitszug der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB). Er startet täglich um 5.55 Uhr in Frankfurt/Main und fährt über Heidelberg, Stuttgart (ab 7.44 Uhr), Ulm (9.02), dann auf der Südbahn über Biberach (9.25), Ravensburg (9.51), FriedrichshafenStadt (10.10 Uhr), Lindau (10.31) über Bregenz (10.40), Innsbruck (13.14), Salzburg (15.08) bis Wien (an 17.30).
In umgekehrter Richtung startet der Railjet in Wien um 9.55 Uhr und erreicht Lindau um 17.28 Uhr, Friedrichshafen-Stadt (17.54), Ravensburg (18.13), Biberach (18.43), Ulm (19.07), Stuttgart (20.05) und die Endstation Frankfurt um 21.52 Uhr.
Es gibt zwar vereinzelte Verbindungen von Biberach nach Wien, die zeitlich bis zu einer Stunde kürzer sind, allerdings sind dafür Umstiege in Ulm und Salzburg mit teils längeren Wartezeiten erforderlich. Mit der neuen Verbindung können Fahrgäste aus Oberschwaben bequem im Zug sitzen bleiben. Tickets werden ab 12. Dezember auf der Internetseite der ÖBB für einzelnen Tage bereits ab 55,90 Euro pro Person für die einfache Fahrt zwischen Biberach und Wien bzw. umgekehrt angeboten.
Nutzbar ist der Railjet auch für die schnelle, direkte Verbindung zwischen Bodensee und Stuttgart oder umgekehrt. „Nach der erfolgreich abgeschlossenen Elektrifizierung der Südbahn ist das jetzt die zweite hervorragende Nachricht für den Schienenverkehr in Oberschwaben“, kommentiert der Biberacher SPD-Bundestagsabgeordnete Martin Gerster das neue Angebot von ÖBB und Deutscher Bahn. „Ab Dezember wird es möglich sein, direkt vom Bahnhof in Biberach umsteigefrei nach Frankfurt oder Wien zu fahren – mit Bordbistro und WLAN.“
Zugfahren werde mit der Fahrplanumstellung noch attraktiver, die Verkehrswende rücke ein gutes Stück näher, ist Gerster überzeugt. „Oberschwaben als beliebtes Urlaubsziel ist künftig besser mit der
Schiene angebunden, sodass Besucherinnen und Besucher auch ohne Auto anreisen können. Und nicht zuletzt lassen sich innerdeutsche Geschäftsreisen von und zu unseren Unternehmen einfacher realisieren – komfortabel, klimaneutral und viel schneller als früher.“
Der Railjet wird von der ÖBB seit 2009 eingesetzt. Er ist ausgestattet mit kostenlosem WLAN, onboard Entertainment, einem Bordrestaurant sowie Ruhe- und Familienzonen. Er kann eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 230 Kilometern pro Stunde aufbringen und bietet dabei Platz für 408 Sitzplätze und mindestens fünf Fahrradabstellplätze.