Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Füchse fordern Kiel

Handball-Topspiel der beiden Spitzentea­ms

- Von Nils Bastek

BERLIN (dpa) - Wann, wenn nicht jetzt? Noch ist die Saison in der Handball-Bundesliga jung, doch die Füchse Berlin können am Sonntag (14 Uhr/Sky) gleich mal ein Zeichen setzen. Gewinnt die Mannschaft von Trainer Jaron Siewert gegen Rekordmeis­ter THW Kiel, würde sie vorerst die Tabellensp­itze erobern. Und die Ausgangsla­ge vor dem Kracher des 6. Spieltages könnte kaum besser sein: Denn die wie Kiel noch ungeschlag­enen Berliner befinden sich in bester Verfassung. Zudem scheint dank schwächeln­der Konkurrenz die Chance auf einen ChampionsL­eague-Platz so groß wie lange nicht mehr. Wann also, wenn nicht jetzt?

„Es gibt keine bessere Ausgangssi­tuation, als verlustpun­ktfrei in so ein Spiel zu gehen“, sagte FüchseGesc­häftsführe­r Bob Hanning der Deutschen Presse-Agentur. „Das Selbstbewu­sstsein der Truppe, das spürt man schon.“

Die Mannschaft brennt auf das Duell mit dem Branchenpr­imus. „Du spielst gegen die besten Spieler der Welt, da braucht es keine Extra-Motivation“, sagte Spielmache­r Jacob Holm am Freitag. Auch die Fans sind heiß: Die Halle wird mit 3800 Personen erstmalig unter den Corona-Auflagen komplett ausgelaste­t sein.

Beim hauchdünne­n 29:28-Erfolg bei Aufsteiger HSV Hamburg hatten sich die Füchse am Mittwochab­end zwar gerade so ins Achtelfina­le des DHB-Pokals gezittert. Dennoch stand am Ende das, was im Sport zählt: Ein weiterer Sieg, der dem Team zusätzlich­en Rückenwind verleihen dürfte.

Doch nun wartet ein ganz anderes Kaliber auf den European-LeagueTeil­nehmer. Auf dem Weg zur Meistersch­aft dürfte auch in dieser Saison kein Weg an Rekordcham­pion Kiel vorbeiführ­en. Keine Mannschaft ist stärker besetzt als die von Trainer Filip Jicha, kein anderes Team verfügt über größere Erfahrung.

In den vergangene­n Spielzeite­n ging dem THW bei der Titeljagd nur der ewige Nordrivale SG FlensburgH­andewitt auf die Nerven. Aber jetzt schwächelt die SG. Von ihren bislang vier Bundesliga­spielen gewann die Mannschaft von Trainer Maik Machulla nur zwei, im Pokal flog man sogar schon in der zweiten Runde beim HC Erlangen raus.

Ist die Schwäche der Flensburge­r die Chance für die Füchse, sich nach langer Zeit mal wieder für die Champions League zu qualifizie­ren? Können die Berliner oder auch der ebenfalls noch verlustpun­ktfreie SC Magdeburg vielleicht sogar um die Meistersch­aft mitspielen?

Was ihr Personal angeht, stehen beide Teams bisher noch gut da. Die Fans in der Max-Schmeling-Halle können sich also auf zwei Spitzentea­ms in Bestbesetz­ung freuen. Und auf eine Partie, in der es laut Hanning vor allem auf die Leistung der beiden Top-Torhüter Niklas Landin (THW) und Dejan Milosavlje­v (Füchse) ankommen wird: „Gewinnt einer der beiden Torhüter das direkte Duell klar, ist das Spiel für die andere Mannschaft nicht zu gewinnen.“

Füchse-Geschäftsf­ührer Hanning: „Das Selbstbewu­sstsein der Truppe, das spürt man schon.“

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FOTO: J. STRATENSCH­ULTE/DPA

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