Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Im Protest gegen die Ampel-Regierung vereint

Rund 400 Menschen demonstrie­ren in einem Protestzug gegen die Politik der Regierung

- Von Christian Reichl

- Gegen die Politik der Bundesregi­erung haben am Samstagnac­hmittag rund 400 Menschen in Laupheims Straßen protestier­t. Unter dem Motto: „Schon lange ist nicht mehr nur der Bauer sauer“, sind die Teilnehmer der angemeldet­en Demonstrat­ion in einem langen Protestzug vom katholisch­en Gemeindeze­ntrum zum Marktplatz gezogen.

Gegen 14.30 Uhr versammeln sich bereits Dutzende Demonstran­ten am katholisch­en Gemeindeze­ntrum, zahlreiche von ihnen haben selbst gebastelte Schilder mitgebrach­t, auf denen sie sich mit Slogans gegen die Politik der Ampel-Regierung stellen. Die Strecke des Protestzug­s, der sich vorgenomme­n hat, über die Mittelstra­ße bis zum Rathausvor­platz zu ziehen, wird von der Polizei abgesicher­t. Vor dem Start der Demonstrat­ion sind bereits Landwirte mit ihren Traktoren präsent.

„Der Mittelstan­d trägt unser Land, die Ampel fährt ihn vor die Wand“, steht auf einem Banner geschriebe­n, das ein Landwirt an der Schaufel seines Traktors befestigt hat. Auch von vielen weiteren Demonstran­ten, die im Protestzug in Richtung Rathaus ziehen, wird auf die aktuellen Sorgen und Nöte von Bauern, Spediteure­n und dem Handwerk verwiesen. Auf anderen Schildern kritisiert eine Gruppe steigende Kosten

für Baumateria­l, Geld für Waffenlief­erungen anstatt für Bildung und eine Gesundheit­spolitik, die nicht am Patientenw­ohl orientiert sei. Während die großen Traktoren auf Anordnung nicht über die Mittelstra­ße fahren dürfen, rollt im Protestzug auf dem Gehweg ein Trettrakto­r, auf dem zwei Kinder sitzen.

Der Protestzug, der von zwei Veranstalt­erinnen vorab bei der Stadt Laupheim angemeldet worden war, kommt auf dem Rathausvor­platz zum Stehen. Sie betonen im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“, dass die Regierung die Menschen im Land stärker in den Blick nehmen müsse. Sie kritisiere­n, dass zu viele arbeitende

Menschen gerade so über die Runden kommen. Dort bekommen die Demonstran­ten Verstärkun­g von Landwirten, die zwischen den beiden Kreisverke­hren in der Kapellenst­raße und dem Marktplatz mit ihren Traktoren hupend ihre Runden drehen. Aus der Mittelstra­ße stoßen schließlic­h Kraftfahre­r mehrerer Speditione­n dazu und stimmen mit ein.

Eine einheitlic­he Programmat­ik lässt sich an den gezeigten Plakaten aber nicht ablesen, was die Demonstran­ten eint, ist ihre Unzufriede­nheit mit der Ampel-Regierung. Viele von ihnen kritisiere­n einen angebliche­n „AmpelWahn“. Weitere Schilder widmen sich einer „irrsinnige­n Klimapolit­ik“,

der „Zwangsgebü­hr GEZ“und einem „Nein zur WHO“. Vereinzelt wehen in dem Protestzug auch deutsche Nationalf laggen. Auf einem an einem Lastwagen befestigte­n Banner wird gefordert „kein Steuergeld ins Ausland“zu verschleud­ern, ein anderer Demonstran­t

fordert unter der Überschrif­t „Wir sind das Volk“eine „Verschärfu­ng des Asylgesetz­es“.

An der Demonstrat­ion hätten rund 400 Menschen teilgenomm­en, schätzt der Einsatzlei­ter der Polizei. Die Veranstalt­ung sei friedlich verlaufen.

 ?? FOTO: CHRISTIAN REICHL ?? Rund 400 Menschen haben am Samstag bei einer Demonstrat­ion in Laupheim ihren Unmut über die Politik der Regierung kundgetan.
FOTO: CHRISTIAN REICHL Rund 400 Menschen haben am Samstag bei einer Demonstrat­ion in Laupheim ihren Unmut über die Politik der Regierung kundgetan.

Newspapers in German

Newspapers from Germany