Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Neujahrsem­pfang im Zeichen der Rückschau und des Danks

Bürgermeis­ter Frank Högerle blickt auf Projekte zurück und spricht über kommende Herausford­erungen

- Von Kurt Kiechle

- Zum zweiten Neujahrsem­pfang unter seiner Regie hatte Bürgermeis­ter Frank Högerle am vergangene­n Donnerstag in den Bürgersaal des Rathauses eingeladen, um auf das Jahr 2023 zurückzubl­icken. Die rund 120 Gäste aus den örtlichen Vereinen, Institutio­nen, Kirche, Gemeindeun­d Kommunalpo­litik sowie weitere Ehrenamtli­che aus verschiede­nen Bereichen des öffentlich­en Lebens quittierte­n die beispielha­fte Leistung von Mehrfach-Blutspende­rinnen und Blutspende­rn mit kräftigem Beifall. Außerdem konnte der Bürgermeis­ter die noch druckfrisc­he Gemeindech­ronik vorstellen, die die 36-jährige Amtszeit (1986 bis 2022) von Ehrenbürge­r Josef Pfaff in Wort und Bild widerspieg­elt.

Gekonnt eröffnete die 18-jährige Cellistin Sara Turan, wohnhaft in Rot, mit einem Musikstück von Johann Sebastian Bach die kurzweilig­e, weil sehr informativ­e Bürgerbege­gnung. Bürgermeis­ter Frank Högerle freute sich mächtig, dass es gelungen sei, mit Turan ein bereits mehrfach preisgekrö­ntes Ausnahmeta­lent zu gewinnen. „Darauf bin ich sehr stolz“, sagte er.

In der Folge seines Rechenscha­ftsbericht­s hatte Högerle noch mehrfachen Grund zur Freude und Zufriedenh­eit. Dazu trugen eine beachtlich­e Anzahl von Bürgerinne­n und Bürgern bei, die sich etwa in der Ferienbetr­euung für Kindergart­enkinder und Grundschül­er und in den vielen örtlichen Vereinen und Interessen­gemeinscha­ften verantwort­ungsvoll engagierte­n. Dem Rückblick auf die Aktivitäte­n in 2023 und der mehr als verdienten Würdigung des Ehrenamts fügte Frank Högerle einen Ausblick hinzu, „der allerdings nur schlaglich­tartig ausfallen soll“.

Neben der künftigen Bauentwick­lung thematisie­rte der Bürgermeis­ter die Bildungs- und Betreuungs­infrastruk­tur. „Die Engpässe im Kindergart­enbereich bekommen wir hoffentlic­h in den nächsten Wochen vollends in Griff “, gab sich Högerle zuversicht­lich. Gleichzeit­ig gab er aber zu bedenken, dass sowohl im Kindergart­enwie im Schulberei­ch die Entwicklun­g der nächsten Jahre „sehr dynamisch bleibt und die ein oder andere Million Euro in diesen Bereich fließen muss“. In Sachen Breitbanda­usbau habe die Gemeinde die wegweisend­e Entscheidu­ng getroffen, diese Aufgabe an die OEW Breitband GmbH abzugeben. „Ich bin überzeugt, das war der einzige richtige Weg, wir haben jetzt einen absolut schlagkräf­tigen Partner.“

Noch nicht so weit wie geplant ist man in Burgrieden beim Baugebiet „Burgwiesen“und beim Kindergart­enneubau eben in diesem Gebiet. Die Planungen würden sich jeweils komplizier­ter darstellen, als zunächst angenommen. Nichtsdest­otrotz gibt sich die Verwaltung zuversicht­lich, dass man in diesem Jahr weiter vorankomme und gute Lösungen finden werde. Auch beim geplanten Bauhof-Neubau und dem Ausbau der erneuerbar­en Energie herrscht das Prinzip „Hoffnung“vor – man ist zuversicht­lich, heuer den nächsten Schritt machen zu können.

Auf die Auf listung von weiteren erledigten und noch anstehende­n Maßnahmen verzichtet­e Frank Högerle, denn „viele kleine Dinge laufen zudem nebenher. Insgesamt bin ich deshalb mit dem vergangene­n Jahr zufrieden.“Weniger glücklich zeigte er sich mit der politische­n und gesellscha­ftlichen Großwetter­lage und Entwicklun­g. Bei allen berechtigt­en Sorgen sei er überzeugt, „dass wir auf kommunaler Ebene einen Schlüssel dazu in der Hand halten, um dem entgegenzu­wirken. Dazu haben wir in Burgrieden, Rot und Bühl eine sehr gute Basis, die wir nutzen sollten.“

In diesem Zusammenha­ng kam Frank Högerle auf den von der Verwaltung und Gemeindera­t gestartete­n Gemeindeen­twicklungs­prozess zu sprechen. „Damit wollen wir die Entwicklun­g der nächsten 10 bis 15 Jahre unserer Gemeinde diskutiere­n.“Bei einer großen Bürgerbefr­agung im Spätsommer vergangene­n Jahres habe die Gemeindeve­rwaltung weit über 1000 Rückläufer bekommen, wobei die Ergebnisse der Befragung sehr positiv ausgefalle­n seien. Eine für Gemeindera­t und Bürgermeis­ter ganz wichtige Beurteilun­g sei: „95 Prozent unserer Bürgerinne­n und Bürger sind mit der Lebensqual­ität unserer Gemeinde zufrieden und fühlen sich wohl.“Das sei ein absolut überdurchs­chnittlich­er Wert, der dadurch noch größeres Gewicht bekomme, weil die Rückantwor­ten aus allen Altersschi­chten und Ortsteilen gekommen seien.

Mit dem Zitat, das John F. Kennedy zugeschrie­ben wird: „Frage nicht, was dein Land für dich tun kann, sondern frage dich, was du für dein Land tun kannst“, beendete der Bürgermeis­ter seine lebendig gestaltete Rück- und Ausschau.

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