Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Glänzend aufgelegte TG schlägt Tabellenführer
Volleyball, Oberliga Frauen: Biberach gewinnt gegen den TV Rottenburg mit 3:2-Sätzen
- Die Volleyballerinnen der TG Biberach haben dem bisherigen Tabellenführer der Oberliga die erste Saisonniederlage beigebracht. Die Biberacherinnen gewannen am Samstagabend vor 70 Zuschauern in der heimischen Wilhelm-Leger-Halle gegen den TV Rottenburg mit 3:2 (21:25, 26:24, 19:25, 25:16, 15:12).
Der Jubel und die Freude nach dem Matchball durch Svenja Hornung schien kein Ende zu nehmen. Die Mannschaft feierte auf der Platte ausgelassen, machte mit ihren Fans die Welle und tanzte durch die Halle. Und sie hatte allen Grund dazu, denn nicht nur das Endergebnis, sondern insbesondere die Leistung gab zum Jubel Anlass. Die TG Biberach war unter dem Strich gegen den bislang ungeschlagenen Spitzenreiter die bessere Mannschaft und hatte völlig verdient geworden. „Wir haben heute sehr konstant gespielt, nur im dritten Satz zu viele Annahmefehler gemacht, aber am Ende haben wir uns selbst belohnt“, freute sich Cheftrainer Dirk Lafarre über den erhofften, aber nicht unbedingt einkalkulierten Erfolg.
Schon im ersten Satz hatte die TG bis zum 17:17 nicht nur mitgehalten, sondern lag immer in Führung. Erst gegen Ende setzte sich der Gegner in diesem Satz noch durch, vor allem dank der beiden großgewachsenen Spielerinnen Katrin Renz und Mia Zorn. „Wir haben uns im zweiten Satz besser auf das Spiel eingestellt und wurden auch in der Feldabwehr immer besser. Unter dem Strich war es ein Mega-Spiel“, sagte Libera Sarah Gnann, die auch
an diesem Abend wieder eine überragende Leistung in der Defensive bot.
Mit 26:24 ging der zweite Durchgang an die TG, das Selbstvertrauen der Mannschaft wuchs. „Wir wussten, dass Biberach eine gute Mannschaft hat und sich heute nach der Weihnachtspause nochmals gesteigert hat gegenüber dem Hinspiel“, fasste Rottenburgs Coach Tim Schöne die fast zweistündige Spieldauer zusammen. „Wir werden uns durch die Niederlage nicht verrückt machen lassen und werden an unserem Saisonziel Aufstieg weiter festhalten“, machte Schöne klar, obgleich er selbst und einige seiner Spielerinnen noch Minuten nach dem Spielende ungläubig auf das Parkett starrten.
Zu diesem Zeitpunkt machte die TG schon ihr obligatorisches Social-Media-Foto und kam aus der Partystimmung kaum heraus.
„Im dritten Satz haben wir zu viele Annahmefehler gemacht, kamen mit dem Service von Katrin Renz nicht zurecht, haben uns aber danach wieder gefangen und den Sack zumachen können“, sagte Zuspielerin Franziska Arendt.
Im vierten Satz und insbesondere auch im Tiebreak präsentierte sich die Mannschaft nervenstark und zeigte die von Lafarre lange ersehnte Ruhe und Konstanz. Zudem überzeugte die eingewechselte Svenja Hornung mit präzisen Angriffsschlägen ein ums andere Mal. „Svenja hat sehr viel Routine und hat zum richtigen Zeitpunkt das richtige gemacht“, sagte Dirk Lafarre, ohne die Leistung von Anne Jacob zum schmälern, die vorher mit ihrer Unbekümmertheit und harten Schlägen auch überzeugt hatte. Jacob wurde während des Spiels immer wieder von Natali Gerstmann
angefeuert, umarmt und zur guten Leistung getrieben. Die älteste Spielerin der Mannschaft spielte die 114 Minuten durch, was laut dem Trainer so besprochen war, und beeindruckte erneut nicht nur durch ihre Spielqualität sondern vor allem durch ihre Führungsrolle im Team.
Man sei jetzt wieder näher ans Spitzentrio aus Bad Waldsee, Rottenburg und Reutlingen herangerückt. Das sei sehr positiv, zumal man noch ein Spiel weniger habe. „Wir denken von Spiel zu Spiel, müssen morgen erst das Stützpunkt-Team schlagen und am Ende sehen, was dabei rauskommt“, so Franziska Arendt.