Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Gutenzell und Schönebürg bilden künftig SGM
Fußball: Das sind die Hintergründe für die Gründung der neuen Spielgemeinschaft zur Saison 2024/25
- Der VfB Gutenzell (2. der Kreisliga A I Riß) und der SC Schönebürg (8. der Kreisliga A II Riß) treten ab der kommenden Saison als FußballSpielgemeinschaft (SGM) an. Die erste Mannschaft wird VfB Gutenzell heißen, die „Zweite“SGM Gutenzell/Schönebürg II und als Reserveteam die „Dritte“SGM Gutenzell/Schönebürg III.
„Das Projekt ist langfristig angelegt. Die SGM soll dazu dienen, den Spielbetrieb langfristig zu sichern“, sagen der VfB-Vorsitzende Florian Walker und der SCSAbteilungsleiter Daniel Nauer unisono auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“. Die Initiative zur SGM-Gründung sei vom SC Schönebürg ausgegangen.
„Seit Sommer vergangenen Jahres haben wir die Planungen in puncto SGM mit Hochdruck vorangetrieben und haben uns seither bei anderen Vereinen umgehört wie es aussieht“, sagt Nauer (Foto: SCS). „Da haben wir von einigen Spielern, überwiegend aus der Reserve, das Signal bekommen, das es ihre letzte Saison sein wird.“Mit der daraus resultierenden Kaderbreite hätte man laut dem 32-Jährigen keine zwei Mannschaften mehr stellen können.
„Die derzeitige Altersstruktur beim VfB Gutenzell würde perspektivisch dazu führen, dass die Spielerdecke schon in wenigen Jahren stark ausgedünnt ist. Zudem kommt auf absehbare Zeit nach unserem derzeitigen A-Jugend-Jahrgang nicht mehr viel Nachwuchs nach“, erläutert Walker (Foto: VfB). Der 42-Jährige fügt hinzu: „Als der SCS im November vergangenen Jahres wegen einer SGM-Gründung angefragt hat, haben wir zugestimmt, in Gespräche einzusteigen.“
Die Gespräche seien harmonisch und konstruktiv verlaufen, sodass die Tendenz in Richtung Gründung einer Spielgemeinschaft schnell konkret geworden sei, so Walker und Nauer. Beteiligt gewesen seien bei den Beratungen von Schönebürger Seite aus auch der Vorsitzende Stefan Schneider, der stellvertretende Vorsitzende Philipp Staible und Spielleiter Tobias Hochdorfer sowie die Gutenzeller Markus Miller (Abteilungsleiter), Benjamin Poser (Spielleiter) und Ex-VfB-Coach Marcel Übelhör, der früher auch schon für den SCS gespielt hat. Am Montag vergangener Woche sei die SGM-Gründung dann final beschlossen und der Bezirksvorstand informiert worden.
„Mit ein Grund dafür, dass wir so schnell zusammengefunden haben, ist die seit einigen Jahren bestehende gute Zusammenarbeit in der Jugend, wo zudem auch die SF Schwendi beteiligt sind“, sagen Walker und Nauer. „Die Spieler beider Mannschaften waren in die Entscheidungsfindung voll einbezogen und haben schon im Dezember einstimmig ihre Zustimmung zur SGM-Gründung gegeben. Auch bei den Mitgliedern beider Vereine fand die Idee breite Zustimmung.“
Der Coach für die erste Mannschaft der SGM steht bereits fest. Andreas Höhn werde das Team als Spielertrainer betreuen. „Wie das Trainerteam insgesamt aussehen wird, ist noch offen. Da laufen noch Gespräche“, so Walker und Nauer. Letzterer und Ex-VfBTrainer Marcel Übelhör werden derweil die Sportliche Leitung der SGM bilden.
Die erste Mannschaft wird nach Angaben des SCS-Abteilungsleiters und des VfB-Vorsitzenden in Gutenzell spielen, die „Zweite“in Schönebürg und die „Dritte“voraussichtlich in Gutenzell. In welchen Ligen die SGM-Teams antreten werden, ist noch unklar. Der SC Schönebürg ist aktuell Achter in der Kreisliga A II Riß mit 16 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Türkspor Biberach. Der VfB Gutenzell befindet sich in der Kreisliga A I Riß unterdessen als Tabellenzweiter (34 Punkte) mitten im Aufstiegskampf und liegt nur einen Zähler hinter dem Ersten, der SGM Ummendorf/Fischbach.
Sollte der VfB Gutenzell den Aufstieg in die Bezirksliga schaffen, dann würde die „Erste“der SGM laut Bezirksspielleiter Hubert Übelhör künftig dort spielen, ansonsten in der Oststaffel der Kreisliga A im neuen Bezirk Oberschwaben. „Wir wollen solange es möglich ist, um die Meisterschaft und den Aufstieg in die Bezirksliga mitspielen, haben deswegen aber auch keinen Druck. Ummendorf/Fischbach ist weiter klarer Titelfavorit“, sagt Florian Walker. Beim SC Schönebürg drückt man dem VfB die Daumen in Sachen Meisterschaftskampf. „Es wäre aber auch überhaupt nicht schlimm, wenn wir mit der SGM nächste Saison in der Kreisliga A starten würden“, so Daniel Nauer.
Die zweite Mannschaft der neuen SGM hätte auch das Recht in der Kreisliga A zu spielen, wenn Schönebürg in der Kreisliga A bleibt. „Ob sie das dann wahrnehmen, ist eine andere Frage“, sagt Hubert Übelhör.
Die Kaderplanung ist mit Blick auf die kommende Saison bei beiden Vereinen bereits vorangeschritten. „Der Stamm der Mannschaft wird weitermachen. Es stehen aber auch noch Gespräche aus“, so der VfB-Vorsitzende Walker. Bei der „Ersten“des SC Schönebürg wird laut Abteilungsleiter Nauer Alexander Härle zum Saisonende aufhören. Tobias Hochdorfer trete aus privaten Gründen kürzer und Johannes Lässing werde berufsbedingt seltener zur Verfügung stehen. Kein Spieler werde den Verein nach aktuellem Stand verlassen.