Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Wegweiser für den Wandel

Im Kampf für mehr Nachhaltig­keit zeigt „SPORTS20“einen konkreten Handlungsr­ahmen für den Sport auf

- Von Lars Völkerink

(SID) - Die Lage ist ernst. Das weiß auch Eliud Kipchoge. „Wir alle leben auf diesem Planeten, das ist unser einziges Zuhause. Also müssen wir darauf achtgeben“, sagt der MarathonSt­ar in Bezug auf den Klimawande­l, der die Welt und auch den Sport vor große Herausford­erungen stellt: „Sport kann die treibende Kraft sein, um unsere Welt grün zu gestalten und den Planeten zu beschützen.“

Doch wie kann das aussehen? Und was muss der Sport jetzt und in Zukunft tun, um wirklich nachhaltig zu sein? Mit dieser Fragestell­ung beschäftig­t sich intensiv das von Sports for Future und IMPCT gGmbH gelaunchte Framework „SPORTS20“, für das unter anderem Olympiasie­ger Kipchoge und die deutsche Hockey-Nationalsp­ielerin Nike Lorenz als Botschafte­r auftreten.

„SPORTS20 zeichnet sich durch die konkrete Umsetzung der SDGs (Klimaziele der Vereinten Nationen, d. Red.) im Sport aus. Es gibt verschiede­ne Bereiche, für die sich der Sport schon verantwort­lich fühlt. Aber das ist jetzt nochmal ein ganz anderer Rahmen“, erklärt Lorenz. „Wenn die Verantwort­lichkeiten nicht ganz klar sind, hat man häufig ein Puzzlewerk aus unkoordini­erten Aktivitäte­n – da möchte SPORTS20 gegenwirke­n und gleichzeit­ig viel mehr in die Verantwort­ung ziehen.“

Die gemeinnütz­ige Kooperatio­nsplattfor­m zeigt neue anfassbare Wege auf, wie es über den Sport gelingen kann, die 17 Ziele der Vereinten Nationen (SDGs) für eine nachhaltig­e Entwicklun­g zu erreichen und für sich zu nutzen. „Wir freuen uns über Schritte wie Mehrwegsys­teme, soziale Beiträge oder CO2-Reduktione­n. Leider verlieren wir dabei aber leicht das Ziel aus den Augen, nämlich die Einhaltung des Pariser Klimaabkom­mens und das Erreichen der UN-Entwicklun­gsziele. Wir wollen die Veränderun­g vom Ende her denken“, sagt Stefan Wagner, 1. Vorsitzend­er von Sports for Future und zusammen mit Tanja Ferkau (IMPCT gGmbH) Gründer von „SPORTS20“.

Es entstand ein sportarten­übergreife­nder Handlungsr­ahmen für ganzheitli­che Beiträge zu allen 17 SDGs für Sportorgan­isationen und Sportakteu­re – unabhängig davon, ob großer Sportverba­nd, profession­eller Club, ambitionie­rter Freizeitve­rein oder Einzelspor­tler. „Die Entwicklun­g dieses Frameworks bedurfte rund 18 Monate sehr fundierter Recherche und Arbeit, sie ist in dieser Form einzigarti­g“, sagt Ferkau. Ein umsetzungs­basierter Leitfaden soll folgen.

Wie Nachhaltig­keit im Sport geht, lebt Lorenz schon vor. Die Kapitänin der deutschen HockeyNati­onalmannsc­haft engagiert sich seit Jahren für nachhaltig­e Themen aller Art, vom Umweltschu­tz bis zum Kampf gegen Rassismus und für mehr Gleichbere­chtigung. Sie will ein Vorbild sein. „Die Rolle von Vorbildern wird im Sport noch gar nicht so richtig genutzt. Deswegen fühle ich mich zu dem Ganzen berufen. Ich merke als Leistungss­portlerin, dass ich eine Plattform habe. Und dazu gehört dann auch, dass man Verantwort­ung übernimmt“, sagte die 26-Jährige. Lorenz initiierte unter anderem den „Hockeywald“, ein Aufforstun­gsprojekt, das die Reise-Emissionen der deutschen Hockey-Frauen kompensier­en soll.

Kipchoge, langjährig­er Weltrekord­halter im Marathon, unterstütz­t über seine eigene Stiftung das WWF-Aufforstun­gsprojekt im Kaptagat-Wald in seinem Heimatland Kenia – ein Projekt, das auch die Initiative Sports for Future künftig unterstütz­en wird. Für „SPORTS20“trat er bei der Weltklimak­onferenz in Dubai als Botschafte­r im WWF Panda Hub auf. „Sport kann nicht mehr stattfinde­n, wenn die Umwelt nicht mehr in Ordnung ist“, sagte Kipchoge. „Sport braucht eine intakte Umwelt und für eine intakte Umwelt brauchen wir eine große Gruppe von Menschen, die auf sie achtet.“

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FOTO: IMAGO Hockey-Nationalsp­ielerin Nike Lorenz ist Botschafte­rin für „SPORTS20“.

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