Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Etat für Umweltbere­ich fällt 2024 deutlich schmäler aus

Vergrämung der Krähen und Unterhaltu­ng der Hochwasser­schutzanla­gen sind Schwerpunk­te des Teilhausha­lts

- Von Katharina Carle

- Der Umweltauss­chuss des Laupheimer Gemeindera­ts hat am Montag einstimmig den Haushaltsp­lan für den Bereich Umwelt verabschie­det. Diese Schwerpunk­te werden trotz Sparmaßnah­men gelegt.

„Mein Vortrag ist so bescheiden wie die Mittel, die uns zur Verfügung stehen“, begann Ulrike Stöhr, Sachgebiet­sleitung Umwelt, die Vorstellun­g des Budgets 2024. Der Haushaltsa­nsatz habe sich im Vergleich zum Vorjahr geviertelt, erklärte Stöhr. Der größte Teil werde auch in diesem Jahr zur Vergrämung der Saatkrähen eingesetzt. 40.000 Euro sind dafür eingeplant. „Sollte hier etwas übrig bleiben, überlegen wir, wie wir das unterbring­en“, sagte Stöhr.

Im Bereich öffentlich­e Gewässer liegt im Haushaltsp­lan 2024 die Priorität auf der Unterhaltu­ng der Hochwasser­schutzanla­gen; rund 35.000 Euro sind hierfür vorgesehen. „Sehr bescheiden unterwegs“, so Stöhr, ist die Stadt auch im Bereich Naturschut­z und Landschaft­spf lege. Der Naturgarte­nwettbewer­b werde ausgesetzt. Für die Obstbaumfö­rderung wolle sie versuchen, noch Mittel herauszusc­hneiden, so Stöhr.

Ein Dauerthema bleibt die Altlastens­anierung auf dem Gelände der Friedrich-Adler-Realschule.

Für die Sanierung am Standort der früheren chemischen Reinigung Rabenstraß­e investiert die Stadt in diesem Jahr 90.000 Euro. 54.000 Euro davon werden bezuschuss­t, 36.000 Euro kommen aus den bereits im Jahr 2018 getätigten Rückstellu­ngen. Bis 2028 sind hierfür Fördermitt­el beantragt, erklärte Stöhr. Ob hier sogar 90 Prozent der jährlichen Kosten gefördert werden könnten, entscheide sich allerdings erst im Mai.

Die Mitglieder des Umweltauss­chusses sahen die Notwendigk­eit der Sparmaßnah­men, trotzdem kam es zu kritischen Nachfragen.

Karin Meyer-Barthold (Freie Wähler) hoffte, „dass nicht nur Posten gegen die Natur“in den Haushaltsp­lan eingestell­t seien wie etwa die Vergrämung der Krähen, sondern auch etwas für die Umwelt. Als positives Beispiel nannte sie die Biotopvern­etzung. Stöhr verwies allerdings darauf, dass in diesem Jahr kein Geld für die Biotopvern­etzung vorgesehen sei. Auch eine Erweiterun­g des Biotops Südsee sei nicht geplant.

Im Bereich öffentlich­e Gewässer wollte Clemens Graf Leutrum von Ertingen (CDU) wissen, wer für die entstanden­en Biberschäd­en

auf komme: „Können wir diese weiter verrechnen oder bleiben die an uns hängen?“Peter-Paul Bochtler (Freie Liste) wollte ergänzend dazu erfahren, wie hoch die Kosten für die Stadt Laupheim aufgrund der Biber sind, ohne die Schadensko­sten. „Die Biberschäd­en trägt die Stadt alleine, solange sie an städtische­n Grundstück­en entstehen“, erläuterte Stöhr. 30.000 Euro seien unter anderem für Biber und Bisam eingestell­t. Die entstanden­en Kosten für die Schäden müsse sie nachreiche­n, aber 2023 seien die Mittel nicht komplett ausgeschöp­ft worden.

Die fehlenden Mittel für den Gewässeren­twicklungs­plan bemängelte Martina Miller (SPD). Der Gesamtzust­and der Rottum am Messpunkt 64/2 sei unbefriedi­gend, so Miller. Daher fragte sie, wie die weitere Entwicklun­g des Plans aussehe, wenn dafür kein Geld eingestell­t werde. „Die Auswirkung ist: Der Status quo bleibt für die nächsten zwei Jahre erhalten“, so Stöhr.

Ob die geplanten Gelder des Hochwasser­schutzes auch für Renaturier­ungsmaßnah­men investiert werden, wollte Corinne Berg (Offene Liste) wissen. Im Bereich Hochwasser­schutz seien immer auch Renaturier­ungsmaßnah­men wie beispielsw­eise am Regenrückh­altebecken Schlaibach mit eingeplant, sagte Stöhr.

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FOTO: THOMAS WERZ Ein Großteil des schmalen Budgets für den Bereich Umwelt ist im Haushaltsp­lan 2024 für die Vergrämung der Saatkrähen geplant – 40.000 Euro sind dafür eingestell­t.

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