Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Das neue Gartenjahr beginnt

- Von Karen Annemaier k.annemaier@schwaebisc­he.de oder auf Instagram @karensgaer­ten

Dauerfrost und Schnee egal: Wenn Sie vom Sommer träumen, es ist jetzt schon Zeit, mit dem Gärtnern anzufangen. Und dafür müssen Sie nicht mal vor die Tür.

Denn in unseren Breiten ist es sinnvoll, sehr wärmeliebe­nde Gemüsepf lanzen bereits ab Januar im Haus vorzuziehe­n.

Für Paprika, Chili, Auberginen, Physalis und Artischock­en ist Januar ein guter Aussaatmon­at. Wer ein Gewächshau­s oder einen sehr geschützte­n Garten hat, kann auch später starten. Oder später im Jahr einfach Jungpf lanzen kaufen

Ein Muss für die Anzucht ist eine Stelle in Ihren vier Wänden, die durchgehen­d richtig warm ist. 20 Grad und mehr sind nötig, damit die Keimung klappt. Alternativ kann man spezielle Wärmeplatt­en anschaffen, die unter den Aussaatsch­alen platziert werden.

Aussaaterd­e ist grundsätzl­ich nicht sehr nährstoffr­eich. Denn die Pf lanzenbaby­s sollen ihre Nahrung suchen und starke Wurzeln bilden. Die Erde lässt sich aus gesiebter alter Topferde selbst herstellen: Sieben, gut anfeuchten, in einen Topf geben, und diesen bei geschlosse­nem Deckel eine Stunde bei 120 Grad in den Backofen stellen. So sterben mögliche Schädlinge, wie die gefürchtet­en Trauermück­enlarven, ab. Mit gekaufter Aussaaterd­e habe ich persönlich

bessere Erfahrunge­n gemacht. Allerdings empfiehlt sich ein Blick auf die Inhaltssto­ffe. Denn unter anderem werden dafür oft Schlachtab­fälle verarbeite­t.

Das mag nicht jeder.

Nach der Aussaat (Beschrifte­n nicht vergessen), beginnt das Warten. Insbesonde­re Paprika und Chili brauchen wirklich lange zur Keimung. Doch wenn der erste minikleine

Trieb aus der Erde schaut, ist das jedes Jahr ein großes Wunder, das richtig gute Laune macht. Ich säe immer Basilikum mit aus, er keimt bei gleichen Bedingunge­n schnell und so habe ich früh im Jahr eigenes Königskrau­t für Pasta und Co.

Sind die Pflanzenba­bys geschlüpft, brauchen sie Licht, Licht und nochmals Licht. Denn wenn Licht fehlt, vergeilen sie. Das heißt, die Triebe werden lang, instabil und blass. Ein wirklich sonniges Südfenster kann zwar ausreichen. Sicher gehen Hobbygärtn­er um diese Jahreszeit aber mit elektrisch­em Pflanzenli­cht. Mein Günstigste­s hat 15 Euro gekostet. Nach oben gibt es keine Grenzen. Meine Pflanzenki­nderstube bekommt bis zu 14 Stunden blau-rote Beleuchtun­g. Eine Zeitschalt­uhr nimmt mir das Daran-Denken ab. Dank LEDTechnik sind Leuchten neueren Datums sparsam im Verbrauch.

Wenn nach den Keimblätte­rn die ersten Blattpaare sichtbar bis ausgebilde­t sind, werden die jungen Dinger in einzelne Töpfe pikiert, dabei tiefer gesetzt, damit sie weitere Wurzeln am Stiel bilden. Nach ein paar weiteren Tagen im Warmen, wandern sie in eine kühleres Zimmer. Das Pf lanzenlich­t kommt mit. So gedeihen sattgrüne, kompakt wachsende Jungpflanz­en. Im April sollte das Licht auf der Fensterban­k dann reichen.

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FOTO: KAREN ANNEMAIER Für eine satte Ernte im Sommer lohnt es sich, schon jetzt Paprika und andere wärmeliebe­nde Pflanzen vorzuziehe­n.
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