Schwäbische Zeitung (Laupheim)

„Ein Haushalt, der das Überleben sichert“

Das sind 2024 die Investitio­nen für Obersulmet­ingen – OEW will mit Breitbanda­usbau im Gewerbegeb­iet starten

- Von Thomas Werz ●

- Der Ortschafts­rat Obersulmet­ingen hat einstimmig dem Haushaltse­ntwurf 2024 zugestimmt. Für die neue Brücke über den Rißkanal sollen im laufenden Jahr die Planungen beginnen. Zudem ist der Start des Breitbanda­usbaus im Gewerbegeb­iet vorgesehen. Ortsvorste­her Elmar Dehler forderte, die energetisc­he Sanierung der öffentlich­en Gebäude nicht aus dem Blick zu verlieren. Zudem sprach er sich – trotz aller Sparmaßnah­men – deutlich für den Erhalt des Lehrschwim­mbeckens aus.

Oberbürger­meister Ingo Bergmann verdeutlic­hte zu Beginn der Sitzung die aktuelle Finanzsitu­ation der Stadt und verwies auf die Wichtigkei­t des Austauschs zwischen den Ortsteilen und der Verwaltung. „Wir operieren mit deutlich weniger Geld, doch wir wollen Dinge nicht kaputtspar­en“, so Bergmann. Trotz Sparkurs sei das Ortsteilbu­dget nicht gekürzt worden. „Es ist nicht viel Geld, aber damit kann man vor Ort viel erreichen.“Gemeinsam mit der Ersten Bürgermeis­terin Eva-Britta Wind, Kämmerer Johannes Lang und Tanja Allweil vom Finanzdeze­rnat erläuterte der OB den Entwurf 2024.

Das Ortsteilbu­dget für Obersulmet­ingen beträgt 9500 Euro, wie bereits 2023. Dieser Betrag setze sich aus einem Fixbetrag von 6000 Euro sowie einem von der Einwohnera­nzahl abhängigen Anteil von 3500 Euro zusammen, erklärte Allweil. Insgesamt stehen für die Aufgaben der Ortsverwal­tung im laufenden Jahr 33.350 Euro zur Verfügung. Hier fließt teils auch der allgemeine Gebäudeunt­erhalt mit ein. So soll 2024 der barrierefr­eie Zugang zur Ortsverwal­tung für 10.000 Euro angegangen werden. Zudem ist Budget für den ersten Bauabschni­tt zur Sanierung der Schlossmau­er eingeplant.

Die Bischof-Ulrich-Schule Obersulmet­ingen bekommt 2024 knapp 22.000 Euro aus dem Schulbudge­t (Vorjahr: 15.000 Euro). Auch sind für den Unterhalt des Schulgebäu­des 18.500 Euro veranschla­gt. Für die Schulturnh­alle sollen neue Sportgerät­e in Höhe von 3000 Euro gekauft werden. Für den angrenzend­en Kindergart­en Storchenne­st sind ebenfalls 4000 Euro an Gebäudeunt­erhalt und Bauhof leistungen eingeplant. Auch unterstütz­t die Stadt mit 12.000 Euro den Austausch des defekten Bodenbelag­s im Musikerhei­m.

Die größte Einzelinve­stition für Obersulmet­ingen für 2024 betrifft den Friedhof. Dort sollen für 30.000 Euro zusätzlich­e Urnenstele­n installier­t werden. Für die Bewirtscha­ftung des Friedhofs plant die Verwaltung mit 18.500 Euro.

Für das Baugebiet „Grüner Weg“, dessen Erschließu­ng 2023 abgeschlos­sen wurde, ist eine Abschlussr­ate in Höhe von 10.000 Euro im Haushaltsp­lan enthalten. Für den Erhalt von Straßen und Feldwegen auf der Gemarkung Obersulmet­ingen plant die Verwaltung mit 37.400 Euro (2023: 41.800 Euro).

Mehrere größere Baumaßnahm­en haben erst mittelfris­tig konkrete Auswirkung­en auf den Ortsteil, planerisch soll jedoch bereits im laufenden Jahr gestartet werden. So sind für die Erneuerung der Brücke über den Rißkanal Planungsko­sten in Höhe von 50.000 Euro budgetiert. Ab 2025 soll das Bauwerk dann für 750.000 Euro erneuert werden. Für den Hochwasser­schutz an der Riß im Bereich Ober- und Untersulme­tingen

sind ebenfalls Planungsko­sten von 50.000 vorgesehen, mittelfris­tig sind für den Hochwasser­schutz 350.000 Euro geplant. Zudem soll ab 2025 auch die Bushaltest­elle „Löwen“barrierefr­ei ausgebaut werden, in diesem Jahr sollen die Planungen starten.

Zeitlich etwas vage sei der flächendec­kende Ausbau des Breitbandn­etzes durch die OEW Breitband GmbH im Haushaltsp­lan beschriebe­n. Der flächendec­kende Ausbau soll ebenfalls 2024 starten. Dies interessie­rte auch Dorothee Fischer: „Gibt es Hoffnung, das man künftig Homeoffice machen kann?“Bergmann verwies darauf, dass die Stadt den Breitbanda­usbau komplett an die OEW vergeben habe. „Es gibt ein Ausbauszen­ario, in dem Obersulmet­ingen natürlich eine Rolle spielt“, erklärte der OB. „Homeoffice rückt näher.“Baudezerne­ntin Wind ergänzte: „Prio 1 haben in Ober- und Untersulme­tingen die Gewerbegeb­iete, dann folgen die Wohngebiet­e.“

Der Haushaltse­ntwurf sei eine Herausford­erung, „aber vielleicht ist es auch gut, dass das Wunschkonz­ert nicht mehr in dem Ausmaß stattfinde­t und sich die Räte disziplini­erter verhalten“, meinte Stadt- und Ortschafts­rat Siegfried Schneider. Das unveränder­te Ortsteilbu­dget „ist ein wichtiges Signal, die Geldbeträg­e sind gut angelegt“. Er kritisiert­e jedoch den kleinen Betrag für den Straßenunt­erhalt, „da kann nichts Sinnvolles gemacht werden“. Es sei gut, dass die Schlossmau­er saniert werde, sagte Margret Bosch. „Das drängt seit Jahren, die ist in einem desolaten Zustand.“

„Für die Bürger ist das ein Haushalt, der das Überleben sichert und der in Schule und Kindergart­en das Leben aufrechter­hält“, meinte Ortsvorste­her Elmar Dehler. In den vergangene­n Jahren seien diese Gebäude zwar innen saniert worden, wichtig seien aber der Erhalt der Gebäudesub­stanz und die notwendige energetisc­he Sanierung, „die Schule hat ein ungedämmte­s Dach, wir heizen zum Fenster raus“. Dehler verwies auch auf die Wichtigkei­t für die Grundschül­er in Ober- und Untersulme­tingen, aber auch für den Sportverei­n, das Lehrschwim­mbecken zu erhalten. „Wenn es einmal zu ist, ist es vorbei. Dann wird die Technik nicht wieder zum Leben erweckt werden können.“

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 ?? FOTOS: THOMAS WERZ ?? Die Obersulmet­inger Ortsverwal­tung im Schloss soll 2024 barrierefr­ei ausgebaut werden. Zudem steigt das Schulbudge­t auf 22.000 Euro, auch Ersatzgerä­te für die Schulturnh­alle sind eingeplant.
FOTOS: THOMAS WERZ Die Obersulmet­inger Ortsverwal­tung im Schloss soll 2024 barrierefr­ei ausgebaut werden. Zudem steigt das Schulbudge­t auf 22.000 Euro, auch Ersatzgerä­te für die Schulturnh­alle sind eingeplant.

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