Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Ravensburg Towerstars unterliegen im Spitzenspiel
Eishockey, DEL2: Tabellenprimus Kassel erweist sich trotz großem Kampf als eine Nummer zu groß
- Am Dienstagabend war in der Deutschen Eishockeyliga 2 (DEL2) der weit enteilte Tabellenführer Kassel zum Spitzenspiel beim Tabellendritten in der Ravensburger CHG-Arena zu Gast. Bereits zwei Mal trafen die Huskies und die Towerstars in dieser Saison aufeinander, wobei beide Teams je einen Auswärtserfolg holten. Und auch diesmal setzte sich die Gastmannschaft durch. Kassel gewann die Begegnung mit 3:1.
Towerstars-Coach Gergely Majoross hatte nach dem 3:1-Sieg (1:1, 1:0, 1:0) am Sonntag gegen Dresden bereits verkündet, seine Mannschaft sei „bereit und willens, den Kasselern einen beherzten Kampf zu liefern“. Die Huskies hingegen hatten ihre letzte Partie zu Hause gegen den EV Landshut nach einer 4:0-Führung noch mit 4:5 (0:0, 4:2, 0:2, 0:1) nach Penaltyschießen verloren und reisten mit Wut im Bauch nach Oberschwaben.
Dementsprechend motiviert gingen beide Mannschaften in die Partie und es entwickelte sich von Anfang an ein mitreißendes Eishockeyspiel. Dann zeigten die Gäste, warum sie die Liga mit elf Punkten Vorsprung anführen. Bereits ihre erste Chance nutzten sie zum Führungstreffer. Maximilian Faber ließ Towerstars-Goalie Ilya Sharipov in der vierten Minute keine Chance. Zwei Minuten später hatte dann Maximilian Handrascheck die erste Großchance für die Heimmannschaft, sein Schlagschuss verfehlte das Tor der Kasseler aber um wenige Zentimeter. Die Gäste agierten fortan aus einer sicheren Abwehr heraus, ließen wenig zu und fuhren ihrerseits immer wieder gefährliche Angriffe.
Eine Überzahlsituation brachte den Oberschwaben in der 12. Minute den ersehnten Ausgleich durch einen wuchtigen Schlagschuss in den Winkel von Nick Latta. Sofort wurde es hörbar lauter in der beinahe ausverkauften CHGArena. Die Towerstars-Fans standen jetzt wie ein Mann hinter ihrem Team. Kassel war sichtlich beeindruckt und das Spiel wurde ausgeglichener. Ein weiteres Powerplay fünf Minuten vor Ende des Drittels brachte den Ravensburgern nichts ein, und so ging es mit einem verdienten Unentschieden in die Kabine.
Im zweiten Abschnitt waren noch nicht einmal alle Zuschauer wieder auf ihren Plätzen, als die Huskies erneut in Führung gingen. Louis Brune benötigte auf Zuspiel von Jake Weidner gerade einmal 38 Sekunden für das 2:1. Anderthalb Minuten später holte sich Matt Alfaro nach einem Bandencheck
eine große Strafe ab und die Towerstars fanden sich für fünf Minuten in Unterzahl wieder. Dank einiger starker Paraden von Ilya Sharipov konnten die Huskies daraus aber kein Kapital schlagen. Jede seiner Rettungstaten wurde lautstark von den Ravensburger Zuschauern bejubelt. Ab Mitte des Drittels häuften sich auf beiden Seiten die Chancen, aber die Towerstars scheiterten immer wieder an Brandon Maxwell, dem Torhüter der Hessen.
Auch das Schlussdrittel begannen die Huskies stark und schnürten die Gastgeber in den ersten Minuten im eigenen Drittel ein. Nach drei Minuten kamen die Hausherren in Überzahl, konnten aber kein effektives Powerplay aufziehen. Trotzdem kämpften die Oberschwaben weiterhin aufopferungsvoll und drängten auf den Ausgleich, ohne dabei die eigenen Abwehraufgaben aus den Augen zu verlieren. In den letzten Spielminuten
nahmen die Ravensburger den Torwart heraus und warfen alles nach vorne. Das leere Tor nutzten die Gäste zum entscheidenden 3:1 in der 59. Minute durch Tristan Keck.
Coach Majoross war zwar zufrieden mit seinen Jungs, bemängelte aber die Offensivleistung: „Es war ein tolles Spiel, aber es ist uns nicht gelungen, genug Chancen zu kreieren. Daran müssen wir weiterhin arbeiten.“
Am Freitag um 19.30 Uhr bestreiten die Towerstars ihr nächstes Spiel beim EC Bad Nauheim. Das nächste Heimspiel findet am Sonntag um 16 Uhr gegen die Pinguine aus Krefeld statt. Beide Partien überträgt SpradeTV im kostenpflichtigen Livestream.