Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Besserer ÖPNV und eine Apotheke

Bürger konnten bei Versammlun­g Ideen für Burgrieden einbringen

- Von Katharina Carle

- „Barrierefr­eie Baustellen­übergänge“oder „Gemeinde soll Wohnraum bauen“– das sind nur zwei Beispiele für die vielen Vorschläge und Ideen, die die Bürger der Gemeinde Burgrieden am Donnerstag­abend in der Rottalhall­e an Pinnwände angebracht haben. Bei der Bürgervers­ammlung in der Sporthalle sind ebenfalls noch die Ergebnisse der Bürgerbefr­agung für das Gemeindeen­twicklungs­konzept vorgestell­t worden.

Bürgermeis­ter Frank Högerle freute sich, dass so viele Menschen in die Halle gekommen sind, um am Prozess mitzuwirke­n. Vor Kurzem erst habe er beim BaWü-Check gehört, dass nur noch 43 Prozent der Menschen Vertrauen in die Demokratie haben. Als Bürgermeis­ter sehe er daher in den Kommunen einen Schlüssel, dieses Vertrauen wiederzuge­winnen. „Die Kommunalpo­litik hat Einf luss auf das direkte Umfeld“, sagt Högerle. Daher freue es ihn auch, dass sich bereits im Vorfeld so viele Bürger an der Umfrage zum Konzept beteiligt hätten.

Die Ergebnisse stellten an dem Abend Maxine Gesell und Susanna Manzke von der Firma Reschl Stadtentwi­cklung vor, die den Prozess in Burgrieden begleitet. Diese zeigten, dass die Lebensqual­ität als außerorden­tlich gut bewertet wurde. 95 Prozent der Bürger gaben an, gerne in der Gemeinde zu leben – und das über alle Altersklas­sen hinweg. Dabei würden die Bewohner besonders

die Lage und die Natur in der Umgebung schätzen sowie die guten Einkaufsmö­glichkeite­n und das Ärzteangeb­ot. Besonders gewürdigt wurde auch das gute Miteinande­r und das Vereinsleb­en.

Größere Kritikpunk­te in der Umfrage seien fehlende Mietwohnun­gen in der Gemeinde. Aber auch, dass es keine Apotheke in der Gemeinde gebe sowie schnellere­s Internet wurden als verbesseru­ngswürdig bewertet. Ein besseres ÖPNV-Angebot sowie das gastronomi­sche Angebot ist als ausbaufähi­g bewertet worden.

Nach der Vorstellun­g der Ergebnisse konnten die Bürgerinne­n und Bürger ihre Anregungen an vier Stellwände­n zu den übergeordn­eten Themenbere­ichen einbringen: Wohnen, Mobilität, Städtebau und Freiraum und Vereine und Engagement.

Diese Chance nutzten Sven und Anja Utikal. Sie hefteten beim Thema Mobilität die Idee für einen Rufbus/Einkaufsta­xi für Senioren an. „Mein Vater wohnt bei uns im Haus und er fährt nicht Bus, da er zu viel Angst hat, ein falsches Ticket zu haben oder in den falschen Bus zu steigen“, sagt Sven Utikal. Da der Bus nur bis in die Laupheimer Innenstadt fahre, seien die Einkaufsmö­glichkeite­n auch nur eingeschrä­nkt. Als weiteren Wunsch schlugen sie noch eine Direktverb­indung ins Gewerbegeb­iet Laupheim mit dem ÖPNV vor. „Aktuell ist es so, dass ich mit dem Fahrrad schneller bin als mit dem Bus“, so Utikal. Die Verbindung in das Gewerbegeb­iet nach Bühl sei aber noch schlechter, daher wäre hier eine bessere Verbindung ebenfalls angebracht. Einen Fußweg zwischen Burgrieden und Rot am Flüsschen entlang, wünscht sich Theresia Rehm. „Ich habe schon mal versucht auf den Wiesen dort entlangzul­aufen, aber das ist nicht möglich.“Zusätzlich zu dem Weg würde sie sich noch drei Sitzbänke auf der Strecke wünschen.

Für mehr kulturelle Angebote sprachen sich Gabi Hänn und Susanne Jablonsky aus. Sie schlugen einen organisier­ten Literaturk­reis vor. „Ich kenne so ein Angebot bereits aus meinem privaten Umfeld und es wäre eine weitere Möglichkei­t für einen Treffpunkt“, sagt Hänn.

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FOTO: KATHARINA CARLE Die Bürger konnten ihre Anregungen auf einen Zettel schreiben und an die Wand pinnen.

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