Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Deutlich weniger Investitionen in Baumaßnahmen
Sporthallen, Kläranlage, Gewerbegebiete – So investiert die Stadt Laupheim 2024 im Hoch- und Tiefbau
- Die geplanten Baumaßnahmen für 2024 fallen deutlich schmaler aus als im Vorjahr. Von den 15,3 Millionen Euro, welche die Stadt im Haushaltsplan investieren möchte, sind 9,2 Millionen Euro für Baumaßnahmen geplant. Im Hochbau liegt die Priorität auf der Fertigstellung der Sporthallen, im Tiefbau liegen die Schwerpunkte in der Erschließung des Gewerbegebiets Laupheim-Ost II und in der energetischen Modernisierung der Kläranlage. Allerdings steigen die Bewirtschaftungskosten der städtischen Liegenschaften leicht. Der Bauausschuss des Gemeinderats hat über die dazugehörigen Teilhaushalte in seiner jüngsten Sitzung beraten und einstimmig zugestimmt. Die „Schwäbische Zeitung“erläutert die größten Investitionen.
Hochbau
Oberste Priorität im städtischen Hochbau haben 2024 zwei Großprojekte: Damit in der Laubachund Baumäckerhalle tatsächlich 2024 Sport getrieben werden kann, sind insgesamt 3,5 Millionen Euro budgetiert, 2,5 Millionen Euro davon für die Laubbachhalle. „In Bihlafingen ist es schwierig, wir hoffen auf die Fertigstellung 2024“, erklärte André Schick, Leiter des Amts für Bautechnik. Für beide Hallen gibt es 2024 zudem einen Zuschuss von 460.000 Euro.
Der zweite größere Bereich sind Baumaßnahmen in der Kinderbetreuung, dafür sind insgesamt 540.000 Euro an Mitteln veranschlagt. Größter Posten ist hier der geplante Ausbau der Kita in der ehemaligen Klinik mit 280.000 Euro. Das Vergabeverfahren für den Kindergarten Radstraße soll 110.000 Euro kosten. Auch sind Sanierungsarbeiten an der Friedrich-Uhlmann-Schule mit 95.000 Euro und an der Wielandschule mit 53.000 Euro budgetiert.
Die statische Sanierung der Schranne soll im laufenden Jahr 320.000 Euro kosten, zudem sind Arbeiten am Rathaus, Gregorianum und am Haus „Kapellenstraße 17“für 450.000 Euro im Haushaltsplan enthalten, so Schick. „Für dieses Haushaltsjahr ist es herausfordernd zu priorisieren. Wir müssen schauen was machbar ist“, sagte Schick. Dies sei ein Kompromiss zur Haushaltslage.
Bewirtschaftung und Gebäudeunterhalt
Für die Bewirtschaftung der städtischen Liegenschaften plant die Verwaltung im laufenden Jahr
mit rund 3,5 Millionen Euro, erklärte André Schick. 2023 liegen diese laut aktueller Hochrechnung bei etwa 3,1 Millionen Euro. Die Gründe für die Steigerungen in den vergangenen Jahren liegen laut Schick zum einen an den Preissteigerungen, aber auch an den zusätzlichen Kosten durch neue städtische Gebäude wie Bibliothek, Martinusladen oder auch die neuen Sporthallen. 51 Prozent, also 1,8 Millionen Euro, sind Energiekosten, immerhin 35 Prozent (1,2 Mio. Euro) entfallen auf die Reinigung. „Die Preissteigerungen ziehen sich auch hier durch“, so der Leiter des Amts für Bautechnik. Heizöl sei weiter auf hohem Niveau, beim Gas stünden für das kommende Jahr die Bündelausschreibungen an.
Mit 1,9 Millionen Euro liegen die Kosten für den Gebäudeunterhalt in einem ähnlichen Bereich wie im Vorjahr, so Schick. Rund 600.000 Euro davon sind für Wartungsarbeiten, Fixkosten oder außerplanmäßige Reparaturen budgetiert. Die übrigen knapp 1,3 Millionen Euro teilen sich in den tatsächlichen Unterhalt (980.000 Euro) und Voruntersuchungen (rund 300.000 Euro), so André Schick.
Tiefbau
4,9 Millionen Euro stehen im Haushaltsplan dem Amt für Tiefbau zur Verfügung. Damit sollen vor allem Projekte bearbeitet werden, „die wir in den letzten Jahren angestoßen haben“, erklärte Gunter Ast, kommissarischer Leiter des Tiefbauamts. Man habe die Budgets eng mit der Kämmerei abgestimmt. „Wir mussten etwas zurückstecken, da können wir mitgehen“, sagte Ast. Das Jahr werde aber herausfordernd.
Für Erschließungsarbeiten sind insgesamt 1,8 Millionen Euro budgetiert. Davon f ließen 1,2 Millionen Euro in die Erschließung des Gewerbegebiets Laupheim-Ost II. Im Sommer wolle man damit in die Ausschreibung, so Ast. Er rechnet mit einer Bauzeit von rund eineinhalb Jahren. Zudem sind 350.000 Euro für die Fertigstellung des Gewerbegebiets Vorholz-West III vorgesehen. Mittelfristig plane die Stadt Erschließungsarbeiten in der Höhe von 7,7 Millionen Euro, so Ast.
Die Abwasserbeseitigung sowie die energetische Modernisierung der Kläranlage sind ebenfalls Aufgabe des Tiefbaus. 450.000 Euro sind für den laufenden Unterhalt von Kanälen und
Kläranlage eingeplant, rund eine Million Euro fließt 2024 in die Modernisierung der Kläranlage.
Für den Unterhalt der städtischen Straßen, der Straßenbeleuchtung samt Stromkosten sowie dem Straßenbegleitgrün rechnet Ast mit knapp 650.000 Euro. Für die Umsetzung des Radverkehrsplans sind 100.000 Euro vorgesehen. Unter anderem soll der Gefahrenbereich Bronner Straße/ Färbergässle in diesem Jahr entschärft werden.
Im Bereich Straßenbau sind 870.000 Euro im laufenden Jahr eingeplant. Größter Einzelposten ist der barrierefreie Ausbau der Bushaltestellen (300.000 Euro). Hier wolle man dieses Jahr das erste Paket in der Kernstadt abschließen, so Ast. Darunter fallen aber auch Restzahlungen für die Kapellenstraße und die Gerberstraße in Baustetten (je 200.000 Euro) sowie Planungsraten für die Nord-WestTangente in Höhe von 50.000 Euro.
Für den Hochwasserschutz, der ebenfalls im Tiefbauamt verortet ist, sind im laufenden Jahr 375.000 Euro budgetiert, 225.000 Euro sind hier für das Regenrückhaltebecken Schlaibach in Untersulmetingen geplant. Mittelfristig bis 2027 ist für den Schutz vor
Starkregen und Hochwasser rund eine Million Euro vorgesehen.
Stadtplanung
Thomas Echtle, Leiter des Amts für Stadtplanung und Baurecht, plant mit rund 90.000 Euro Einnahmen durch den Verkauf von Grundstücken. Für den Kauf von Grundstücken hat er rund 2,25 Millionen Euro veranschlagt. Da Grundstücke meist während des Jahres auf den Markt kämen, sei dies aber schwierig zu planen, so Echtle. Für die Stadtplanung und -entwicklung stehen 2024 117.000 Euro zur Verfügung. Davon f ließen 95.000 Euro in die Erstellung von Bebauungsund Flächennutzungsplänen und in die Biotopverbundplanung. Das Budget für den Gestaltungsbeirat schrumpft deutlich auf 22.000 Euro. Im laufenden Jahr soll es daher weniger Sitzungen des Gremiums geben, so Echtle.
Größter Einzelposten der Stadtentwicklung ist das Sanierungsgebiet „Judenberg/Innenstadt II“für 140.000 Euro, das aber mit 84.000 Euro gefördert werde, so Echtle. Dieses Sanierungsgebiet soll im Februar abgeschlossen werden. Das Ziel sei jedoch laut Echtle, für das Jahr 2026 ein neues Sanierungsgebiet auf legen zu können.