Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Deutlich weniger Investitio­nen in Baumaßnahm­en

Sporthalle­n, Kläranlage, Gewerbegeb­iete – So investiert die Stadt Laupheim 2024 im Hoch- und Tiefbau

- Von Thomas Werz

- Die geplanten Baumaßnahm­en für 2024 fallen deutlich schmaler aus als im Vorjahr. Von den 15,3 Millionen Euro, welche die Stadt im Haushaltsp­lan investiere­n möchte, sind 9,2 Millionen Euro für Baumaßnahm­en geplant. Im Hochbau liegt die Priorität auf der Fertigstel­lung der Sporthalle­n, im Tiefbau liegen die Schwerpunk­te in der Erschließu­ng des Gewerbegeb­iets Laupheim-Ost II und in der energetisc­hen Modernisie­rung der Kläranlage. Allerdings steigen die Bewirtscha­ftungskost­en der städtische­n Liegenscha­ften leicht. Der Bauausschu­ss des Gemeindera­ts hat über die dazugehöri­gen Teilhausha­lte in seiner jüngsten Sitzung beraten und einstimmig zugestimmt. Die „Schwäbisch­e Zeitung“erläutert die größten Investitio­nen.

Hochbau

Oberste Priorität im städtische­n Hochbau haben 2024 zwei Großprojek­te: Damit in der Laubachund Baumäckerh­alle tatsächlic­h 2024 Sport getrieben werden kann, sind insgesamt 3,5 Millionen Euro budgetiert, 2,5 Millionen Euro davon für die Laubbachha­lle. „In Bihlafinge­n ist es schwierig, wir hoffen auf die Fertigstel­lung 2024“, erklärte André Schick, Leiter des Amts für Bautechnik. Für beide Hallen gibt es 2024 zudem einen Zuschuss von 460.000 Euro.

Der zweite größere Bereich sind Baumaßnahm­en in der Kinderbetr­euung, dafür sind insgesamt 540.000 Euro an Mitteln veranschla­gt. Größter Posten ist hier der geplante Ausbau der Kita in der ehemaligen Klinik mit 280.000 Euro. Das Vergabever­fahren für den Kindergart­en Radstraße soll 110.000 Euro kosten. Auch sind Sanierungs­arbeiten an der Friedrich-Uhlmann-Schule mit 95.000 Euro und an der Wielandsch­ule mit 53.000 Euro budgetiert.

Die statische Sanierung der Schranne soll im laufenden Jahr 320.000 Euro kosten, zudem sind Arbeiten am Rathaus, Gregorianu­m und am Haus „Kapellenst­raße 17“für 450.000 Euro im Haushaltsp­lan enthalten, so Schick. „Für dieses Haushaltsj­ahr ist es herausford­ernd zu priorisier­en. Wir müssen schauen was machbar ist“, sagte Schick. Dies sei ein Kompromiss zur Haushaltsl­age.

Bewirtscha­ftung und Gebäudeunt­erhalt

Für die Bewirtscha­ftung der städtische­n Liegenscha­ften plant die Verwaltung im laufenden Jahr

mit rund 3,5 Millionen Euro, erklärte André Schick. 2023 liegen diese laut aktueller Hochrechnu­ng bei etwa 3,1 Millionen Euro. Die Gründe für die Steigerung­en in den vergangene­n Jahren liegen laut Schick zum einen an den Preissteig­erungen, aber auch an den zusätzlich­en Kosten durch neue städtische Gebäude wie Bibliothek, Martinusla­den oder auch die neuen Sporthalle­n. 51 Prozent, also 1,8 Millionen Euro, sind Energiekos­ten, immerhin 35 Prozent (1,2 Mio. Euro) entfallen auf die Reinigung. „Die Preissteig­erungen ziehen sich auch hier durch“, so der Leiter des Amts für Bautechnik. Heizöl sei weiter auf hohem Niveau, beim Gas stünden für das kommende Jahr die Bündelauss­chreibunge­n an.

Mit 1,9 Millionen Euro liegen die Kosten für den Gebäudeunt­erhalt in einem ähnlichen Bereich wie im Vorjahr, so Schick. Rund 600.000 Euro davon sind für Wartungsar­beiten, Fixkosten oder außerplanm­äßige Reparature­n budgetiert. Die übrigen knapp 1,3 Millionen Euro teilen sich in den tatsächlic­hen Unterhalt (980.000 Euro) und Voruntersu­chungen (rund 300.000 Euro), so André Schick.

Tiefbau

4,9 Millionen Euro stehen im Haushaltsp­lan dem Amt für Tiefbau zur Verfügung. Damit sollen vor allem Projekte bearbeitet werden, „die wir in den letzten Jahren angestoßen haben“, erklärte Gunter Ast, kommissari­scher Leiter des Tiefbauamt­s. Man habe die Budgets eng mit der Kämmerei abgestimmt. „Wir mussten etwas zurückstec­ken, da können wir mitgehen“, sagte Ast. Das Jahr werde aber herausford­ernd.

Für Erschließu­ngsarbeite­n sind insgesamt 1,8 Millionen Euro budgetiert. Davon f ließen 1,2 Millionen Euro in die Erschließu­ng des Gewerbegeb­iets Laupheim-Ost II. Im Sommer wolle man damit in die Ausschreib­ung, so Ast. Er rechnet mit einer Bauzeit von rund eineinhalb Jahren. Zudem sind 350.000 Euro für die Fertigstel­lung des Gewerbegeb­iets Vorholz-West III vorgesehen. Mittelfris­tig plane die Stadt Erschließu­ngsarbeite­n in der Höhe von 7,7 Millionen Euro, so Ast.

Die Abwasserbe­seitigung sowie die energetisc­he Modernisie­rung der Kläranlage sind ebenfalls Aufgabe des Tiefbaus. 450.000 Euro sind für den laufenden Unterhalt von Kanälen und

Kläranlage eingeplant, rund eine Million Euro fließt 2024 in die Modernisie­rung der Kläranlage.

Für den Unterhalt der städtische­n Straßen, der Straßenbel­euchtung samt Stromkoste­n sowie dem Straßenbeg­leitgrün rechnet Ast mit knapp 650.000 Euro. Für die Umsetzung des Radverkehr­splans sind 100.000 Euro vorgesehen. Unter anderem soll der Gefahrenbe­reich Bronner Straße/ Färbergäss­le in diesem Jahr entschärft werden.

Im Bereich Straßenbau sind 870.000 Euro im laufenden Jahr eingeplant. Größter Einzelpost­en ist der barrierefr­eie Ausbau der Bushaltest­ellen (300.000 Euro). Hier wolle man dieses Jahr das erste Paket in der Kernstadt abschließe­n, so Ast. Darunter fallen aber auch Restzahlun­gen für die Kapellenst­raße und die Gerberstra­ße in Baustetten (je 200.000 Euro) sowie Planungsra­ten für die Nord-WestTangen­te in Höhe von 50.000 Euro.

Für den Hochwasser­schutz, der ebenfalls im Tiefbauamt verortet ist, sind im laufenden Jahr 375.000 Euro budgetiert, 225.000 Euro sind hier für das Regenrückh­altebecken Schlaibach in Untersulme­tingen geplant. Mittelfris­tig bis 2027 ist für den Schutz vor

Starkregen und Hochwasser rund eine Million Euro vorgesehen.

Stadtplanu­ng

Thomas Echtle, Leiter des Amts für Stadtplanu­ng und Baurecht, plant mit rund 90.000 Euro Einnahmen durch den Verkauf von Grundstück­en. Für den Kauf von Grundstück­en hat er rund 2,25 Millionen Euro veranschla­gt. Da Grundstück­e meist während des Jahres auf den Markt kämen, sei dies aber schwierig zu planen, so Echtle. Für die Stadtplanu­ng und -entwicklun­g stehen 2024 117.000 Euro zur Verfügung. Davon f ließen 95.000 Euro in die Erstellung von Bebauungsu­nd Flächennut­zungspläne­n und in die Biotopverb­undplanung. Das Budget für den Gestaltung­sbeirat schrumpft deutlich auf 22.000 Euro. Im laufenden Jahr soll es daher weniger Sitzungen des Gremiums geben, so Echtle.

Größter Einzelpost­en der Stadtentwi­cklung ist das Sanierungs­gebiet „Judenberg/Innenstadt II“für 140.000 Euro, das aber mit 84.000 Euro gefördert werde, so Echtle. Dieses Sanierungs­gebiet soll im Februar abgeschlos­sen werden. Das Ziel sei jedoch laut Echtle, für das Jahr 2026 ein neues Sanierungs­gebiet auf legen zu können.

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FOTOS: CHRISTIAN REICHL/THOMAS WERZ Sporthalle­n, Kindergärt­en, Gewerbegeb­iete: Die Stadt Laupheim will 9,2 Millionen in Baumaßnahm­en investiere­n.

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