Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Mittagessensangebot an Grundschule Rot
Der Testlauf startet bereits nach den Faschingsferien
(path) - Die Grundschule Rot geht neue Wege, um den Bedarf an Mittagessensverpflegung zu decken. Nach intensiven Beratungen und Planungen hat der Gemeinderat einen wegweisenden Beschluss gefasst, um den Schülerinnen und Schülern eine Lösung anzubieten. Statt hoher Investitionen in eine eigene Küche setzt die Gemeinde auf eine innovative Partnerschaft mit dem örtlichen Musikverein Rot.
Bereits im Mai 2022 hatte der Gemeinderat über die Einführung eines Mittagessensangebots bzw. eingeschränkten Ganztages an der Grundschule Rot beraten. Der damals erwartete hohe Aufwand für den Einbau einer Küche ließ die Verantwortlichen nach alternativen Lösungen suchen. Nach intensiven Planungen und Kostenermittlungen durch das Architekturbüro Tress wurde klar, dass sowohl die hochwertige als auch die reduzierte Variante mit Kosten in Höhe von 80.000 Euro beziehungsweise 35.000 Euro verbunden wären.
Angesichts der unsicheren Zukunftssituation und des nicht umfassenden Bedarfs erschienen diese Kosten als zu hoch. Insbesondere am Montag besteht ein größerer Bedarf (20 Kinder), während an den übrigen Wochentagen der Bedarf deutlich geringer ist. Die Gemeinde steht zudem vor der Herausforderung, den ab 2026 sukzessive bestehenden
Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung auch an Grundschulen umzusetzen.
Um dennoch den Bedarf der Schülerinnen und Schüler zu decken, hat die Verwaltung eine kreative Lösung gefunden. Im Schulgebäude, direkt angrenzend an den geplanten Essensraum, befindet sich die Küchenzeile des Musikvereins Rot. Diese wurde für den geplanten Umfang eines Mittagessensangebots als vollkommen ausreichend eingestuft. Der Musikverein hat seine Zustimmung erteilt, die Räumlichkeiten durch die Schule zu nutzen, zunächst für eine Testphase bis Schuljahresende. Das Veterinäramt stimmte einer gemeinsamen Nutzung der Räume bereits zu.
„Der Testlauf startet nach den Faschingsferien“, kündigte die
Verantwortliche der Verwaltung Michaela Miller an. Die Gemeinde plant, fertige Mahlzeiten von der Großküche des Seniorenzentrums Hospital zum Heiligen Geist in Laupheim zu beziehen, die vor Ort nur noch warmgehalten und ausgegeben werden müssen. Der Preis pro Mittagessen beträgt aktuell 4 Euro, die Kosten tragen die Eltern der Schülerinnen und Schüler.
Die Anschaffungskosten für zusätzliche Geräte belaufen sich auf circa 3000 Euro, es werden zusätzliche Personalkosten von etwa 400 Euro pro Monat erwartet. Im Gegenzug für die gemeinsame Nutzungsmöglichkeit erhält der Musikverein eine jährliche Unterstützung von circa 500 Euro.
Die Gemeinde behält sich vor, am Schuljahresende zu überprüfen, wie das Angebot angelaufen ist und wie sich der Bedarf entwickelt hat. Bei positivem Verlauf besteht die Option, das Angebot zu verlängern und auszuweiten. Der Musikverein Rot hat dies bereits signalisiert.
Mit dieser innovativen Lösung kann der dringende Bedarf der Schülerinnen und Schüler gedeckt werden und es bestehen Perspektiven für eine nachhaltige Umsetzung. Der einstimmige Beschluss des Gemeinderats unterstreicht die Wichtigkeit dieser pragmatischen und kooperativen Lösung für die Schulgemeinschaft in Rot.