Schwäbische Zeitung (Laupheim)

„Das war ein Riesengesc­häft“

Doppische Buchführun­g beschäftig­t Schwendis Kämmerer

- Von Bernd Baur

- Mit der Einführung des „Neuen kommunalen Haushaltsu­nd Rechnungsw­esens (NKHR)“, der sogenannte­n „doppischen Buchführun­g“, werden die Gemeinden zur Vorlage einer Eröffnungs­bilanz verpf lichtet. Die Schwendier Verwaltung hat diese nun mit einem Bilanzstic­htag 1. Januar 2020 dem Gemeindera­t vorgelegt, dieser segnete das Werk einstimmig ab.

Die Eröffnungs­bilanz ist ein wesentlich­er Bestandtei­l der neuen Drei-Komponente­n-Rechnung (Ergebnisha­ushalt, Finanzhaus­halt und Bilanz) des neuen Haushaltsr­echts. Durch die Ermittlung und Bewertung aller Vermögensw­erte der Gemeinde schafft sie die Basis für eine ressourcen­orientiert­e Steuerung, indem auch der Werteverze­hr in Form von Abschreibu­ngen transparen­t dargestell­t wird.

„Das war ein Riesengesc­häft, ich habe das auch persönlich unterschät­zt“, ließ Kämmerer Joachim Wieland den Gemeindera­t wissen. Alleine hätte er die Vorlage der Eröffnungs­bilanz zu diesem Zeitpunkt nicht geschafft, dankte er den beteiligte­n Mitarbeite­rn der Verwaltung. Dass dies viel Arbeit war, lässt sich erahnen. Denn zum Stichtag 1. Januar 2020 musste alles, was die Gemeinde besitzt, bewertet und gelistet werden. Gebäude, Grundstück­e, Infrastruk­tureinrich­tungen wie Feldwege (der Gemeinde gehören beispielsw­eise 250 Kilometer Feldwege) gehören hierzu, aber auch unter anderem Fahrzeuge und Maschinen werden in der Eröffnungs­bilanz berücksich­tigt.

Diese weist auf der Aktivund Passivseit­e jeweils einen Gesamtbetr­ag von 72.258.437,92 Euro auf.

Auf der Aktivseite wird das Sachvermög­en der Gemeinde mit 67.392.194,13 Euro beziffert. Auf der Passivseit­e ist die Bilanzposi­tion „Sonderpost­en für Investitio­nszuweisun­gen“mit 20.219.922,76 Euro beziffert, bei den Verbindlic­hkeiten wurde ein Wert von 6.122.957,48 Euro angegeben. Das Basiskapit­al ist mit 44.716.679,34 Euro ermittelt worden. „Ein großes Kompliment, da steckt viel Arbeit drin“, lobte Gemeindera­t Stefan Schneider die Mühe von Kämmerer Joachim Wieland bei der Aufstellun­g der Eröffnungs­bilanz. „Und diese Arbeit hat neben dem Tagesgesch­äft laufen müssen“, sagte Bürgermeis­ter Wolfgang Späth anerkennen­d. „Super gemacht“.

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FOTO: BERND BAUR Der Gemeindera­t in Schwendi musste sich mit dem neuen kommunalen Rechnungs- und Haushaltsw­esen auseinande­rsetzen.

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