Schwäbische Zeitung (Laupheim)
„Das war ein Riesengeschäft“
Doppische Buchführung beschäftigt Schwendis Kämmerer
- Mit der Einführung des „Neuen kommunalen Haushaltsund Rechnungswesens (NKHR)“, der sogenannten „doppischen Buchführung“, werden die Gemeinden zur Vorlage einer Eröffnungsbilanz verpf lichtet. Die Schwendier Verwaltung hat diese nun mit einem Bilanzstichtag 1. Januar 2020 dem Gemeinderat vorgelegt, dieser segnete das Werk einstimmig ab.
Die Eröffnungsbilanz ist ein wesentlicher Bestandteil der neuen Drei-Komponenten-Rechnung (Ergebnishaushalt, Finanzhaushalt und Bilanz) des neuen Haushaltsrechts. Durch die Ermittlung und Bewertung aller Vermögenswerte der Gemeinde schafft sie die Basis für eine ressourcenorientierte Steuerung, indem auch der Werteverzehr in Form von Abschreibungen transparent dargestellt wird.
„Das war ein Riesengeschäft, ich habe das auch persönlich unterschätzt“, ließ Kämmerer Joachim Wieland den Gemeinderat wissen. Alleine hätte er die Vorlage der Eröffnungsbilanz zu diesem Zeitpunkt nicht geschafft, dankte er den beteiligten Mitarbeitern der Verwaltung. Dass dies viel Arbeit war, lässt sich erahnen. Denn zum Stichtag 1. Januar 2020 musste alles, was die Gemeinde besitzt, bewertet und gelistet werden. Gebäude, Grundstücke, Infrastruktureinrichtungen wie Feldwege (der Gemeinde gehören beispielsweise 250 Kilometer Feldwege) gehören hierzu, aber auch unter anderem Fahrzeuge und Maschinen werden in der Eröffnungsbilanz berücksichtigt.
Diese weist auf der Aktivund Passivseite jeweils einen Gesamtbetrag von 72.258.437,92 Euro auf.
Auf der Aktivseite wird das Sachvermögen der Gemeinde mit 67.392.194,13 Euro beziffert. Auf der Passivseite ist die Bilanzposition „Sonderposten für Investitionszuweisungen“mit 20.219.922,76 Euro beziffert, bei den Verbindlichkeiten wurde ein Wert von 6.122.957,48 Euro angegeben. Das Basiskapital ist mit 44.716.679,34 Euro ermittelt worden. „Ein großes Kompliment, da steckt viel Arbeit drin“, lobte Gemeinderat Stefan Schneider die Mühe von Kämmerer Joachim Wieland bei der Aufstellung der Eröffnungsbilanz. „Und diese Arbeit hat neben dem Tagesgeschäft laufen müssen“, sagte Bürgermeister Wolfgang Späth anerkennend. „Super gemacht“.