Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Rat vergibt Auftrag für Friedhofsanierung
Neugestaltung der Ruhestätte und Parkplatz-Bau für Bruttopreis von gut 337.000 Euro
- Die Modernisierung des Mietinger Friedhofs hat ihre letzte Hürde genommen: Der Gemeinderat hat in jüngster Sitzung den Auftrag für die Friedhofsanierung und den Bau eines neuen Parkplatzes an der Ruhestätte vergeben. Den Zuschlag hat die Firma „Wolther & Baur“zum Angebotspreis von rund 337.280 Euro (brutto) erhalten – dieser liegt sogar unter der letzten Kostenschätzung der Verwaltung.
Die Friedhofsgestaltung, die den Gemeinderat seit dem Jahr 2021 begleitet hatte, steht jetzt vor der Umsetzung. Vorgesehen ist eine umfassende Neugestaltung des Friedhofs, um neue Bestattungsformen einzuführen. „Ich bin mit der Lösung sehr zufrieden, es war gut, dass wir uns diese Zeit genommen haben“, sagte Bürgermeister Robert Hochdorfer im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. Die Planungen wurden im engen Austausch mit Vertretern der Kirche abgestimmt. Mehrmals standen die Planungen zum Projekt auf der Tagesordnung im Gemeinderat, um die Auftragsvergabe vorzubereiten. „Die Gestaltungsfragen im Detail zu beantworten, ist teils schwieriger, als man denkt“, betonte Hochdorfer.
Nach der öffentlichen Ausschreibung lagen im Dezember fünf Angebote vor. Das günstigste davon hat die Laupheimer Firma „Wolther & Baur“der Gemeinde unterbreitet. Das Angebot für die Neugestaltung des Friedhofs und neue Parkplätze, geprüft durch das Ingenieurbüro Funk, beläuft sich auf eine Angebotssumme von rund 337.280 Euro. „Das Angebot unterschreitet deutlich unsere Vorstellung“, erläuterte Hochdorfer im Rat. Die Preise für Bauprojekte seien leicht gesunken. Die Kostenschätzung der Gemeinde rangierte noch bei rund 425.000 Euro. „Mit dem Angebot liegen wir gut und können den Auftrag vergeben.“
Im Auftrag enthalten sind Rasenurnengräber mit Steinplatten im Bereich der Marienkapelle, außerdem ein anonymes Urnenrasenfeld und Rasenerdgräber in der Nähe des Holz-Kruzifixes. Im südwestlichen Bereich sieht der Entwurf einen Platz für ein Stelenfeld vor – im Auftrag sind drei Stelen enthalten. Außerdem ist der Bau eines Parkplatzes auf westlicher Seite der Ruhestätte zwischen Baltringer Straße und Baltringer Weg eingepreist. Auch sechs neue Holz-Kunststoff-Sitzbänke, Fundament- und Pflasterarbeiten sowie die neue Bepf lanzung für den Friedhof sind im Preis inbegriffen. Da die Arbeiten für Parkplatz und Friedhof gleichzeitig laufen sollen, habe man entschieden, diese in eine Hand zu geben, so Bürgermeister Hochdorfer.
„Die Kosten für die Pfarrgräber sind aber noch nicht dabei?“, fragte Stefanie Mayer. Dies verneinte der Bürgermeister mit dem Hinweis, dass das Denkmal für die Pfarrgräber gesondert an einen Steinmetz vergeben werden soll. „Wir würden es machen wie in Baltringen“, sagte Hochdorfer und blickte in die Runde. Da es keinen Widerspruch der Räte gab, soll der Auftrag auf dieser Grundlage nun ausgearbeitet werden.
Für die Neugestaltung des Mietinger Friedhofs einschließlich des neuen Parkplatzes hat die Gemeinde im aktuellen Haushalt 440.000 Euro eingeplant. Der Auftrag sieht vor, dass die Umbauarbeiten im Friedhof bis Ende Mai abgeschlossen sind, der Parkplatz soll bis Ende Juni fertiggestellt sein. Punktuell sei mit Einschränkungen für Friedhofsbesucher zu
rechnen, schildert Hochdorfer. „Die Umgestaltung in Baltringen war damals schon spürbar.“In Bereichen, in denen die Bauarbeiten laufen, könne es zu Sperrungen kommen; der Friedhof sei aber durchgehend für Besucher zugänglich. „Beerdigungen werden wir bei den Arbeiten berücksichtigen“, fügte Hochdorfer hinzu.
Gemeinderat Paul Glaser wollte wissen, ob vor Beginn der Bauarbeiten der Baumbestand im Friedhof geprüft wird und bei Schäden am Baumbestand eventuell eine Fällung vor Baustart in Betracht gezogen wird. „Ich bin von einem Bürger angesprochen worden, dass wir handeln müssten“, sagte er. Hochdorfer verwies auf ein ökologisches Gutachten, willigte aber ein, den Baumbestand nochmals überprüfen zu lassen, bevor die Arbeiten beginnen.