Schwäbische Zeitung (Laupheim)
So ist der Stand bei der reformierten Grundsteuer
Die Grundlagen für die Bewertung von Immobilien mussten alle Länder aufgrund eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts auf neue Füße stellen. Das Finanzamt Biberach hat seine Abteilung für die Grundsteuer bewusst gut ausgestattet. Nach Angaben des Amtsleiters Roland Eberhart sind beim Grundvermögen im Bezirk Biberach 94,4 Prozent der Grundsteuerwertbescheide versandt, bei der Außenstelle Riedlingen gar 98,9 Prozent. Landesweit liege der Wert bei 86,5 Prozent. Bei landwirtschaftlichem Grundvermögen wurde erst vor gut zweieinhalb Monaten begonnen, den Grundsteuerwert zu ermitteln. In Biberach sind bereits 33,4 der Bescheide raus, in der Außenstelle Riedlingen 37 Prozent. Landesweit liege der Wert bei 23 Prozent. Auf Grundlage der Festsetzungen der Finanzämter und ihres individuellen Hebesatzes legen die Kommunen dann später die Grundsteuer für 2025 fest. Die reformierte Grundsteuer hat sämtliche Finanzämter stark gefordert, zumal überall eine enorme Zahl an Widersprüchen einging – manche aufgrund sachlicher Einwände im Einzelfall, aber sehr viele auch vorsorglich mit Verweis auf Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit. „Wir hätten uns gewünscht“, so Roland Eberhart, „dass man hier eine Ausnahme macht und dies für alle Verfahren schon vor einer Entscheidung des Bundesfinanzhofs als Vorläufigkeitsgrund zulässt. Aus rechtlichen Gründen hat man sich leider dagegen entschieden.“Die Grundsteuer musste online abgegeben werden. Auch bei der Einkommensteuer machen dies beim Finanzamt Biberach mittlerweile fast 80 Prozent. (mad)