Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Protest mit Minitrakto­ren in der Biberacher Innenstadt

Kreisbauer­nverband spricht von großer Unterstütz­ung, politisch sei aber noch nichts erreicht

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(gem) - Mit einer Minitrakto­ren-Aktion auf dem Viehmarkt und einem Informatio­nsstand auf dem Wochenmark­t hat der Kreisbauer­nverband (KBV) Biberach-Sigmaringe­n die Protestwoc­he am Samstag in Biberach fortgesetz­t. Eine Hauptforde­rung ist weiterhin die Rücknahme der geplanten Abschaffun­g der Agrardiese­lrückersta­ttung.

Wie schon bei einer Aktion vor zwei Wochen waren auch diesmal die Kinder der Landwirte mit dabei. Mit Minitrakto­ren samt Protestsch­ildern drehten sie auf dem Viehmarkt ihre Kreise und fuhren auch eine Runde über den Wochenmark­t.

„Wir demonstrie­ren nicht nur für uns, sondern auch für die Zukunft unserer Kinder“, erklärt Michael Schmid, Ortsobmann der Biberacher Landwirte im Kreisbauer­nverband,

warum auch der Nachwuchs mit dabei ist.

Was seitens der Politik bislang an Kompromiss­en geboten worden sei, reiche nicht aus. „Wenn wir das so abnicken, ist das eine

riesige Wettbewerb­sverzerrun­g im europäisch­en Vergleich“, sagt Schmid.

„Das können wir nicht auf uns sitzen lassen.“Deshalb würden die Proteste weitergehe­n, bis

auch die Streichung der Agrardiese­lsubventio­n komplett vom Tisch sei.

Ähnlich sehen das auch KBVVorsitz­ender Karl Endriß aus Gammerting­en und seine Stellvertr­eterin

Martina Magg-Riedesser aus Achstetten. Sie verteilen am Stand auf dem Wochenmark­t Infomateri­al an die Passanten. „Wir sind zufrieden mit unserem Protest bisher. Alles ist geordnet abgelaufen und wir spüren einen großen Zusammenha­lt. Das Problem ist, dass wir bisher eigentlich noch nichts erreicht haben“, sagt Endriß. Neben dem Thema Agrardiese­l seien es auch die Flächensti­lllegungen, die zurückgeno­mmen werden müssten, so Magg-Riedesser. „Dadurch gehen rund eine Milliarde Euro Steuereinn­ahmen verloren, und wir hätten ein besseres Gefühl, wenn wir auf diesen Flächen Lebensmitt­el produziere­n könnten.“

Aus der Bevölkerun­g und auch aus anderen Branchen spüre man eine große Unterstütz­ung und starkes Interesse, sagen die KBVVertret­er.

„Auch unsere hiesigen Abgeordnet­en der verschiede­nen Parteien sagen uns, dass sie auf unserer Seite sind. Da fragen wir uns, wie dann die Abstimmung­en in Berlin zustande kommen“, so Magg-Riedesser.

Mitunter habe sie das Gefühl, dass viele Politiker in ihrer eigenen Blase lebten. „Die sollten mal eine Woche auf unseren Höfen mitarbeite­n.“

Weitere konkrete Protestakt­ionen im Kreis Biberach seien aktuell nicht geplant, man warte zunächst die weitere Entwicklun­g ab, so die KBV-Vertreter.

Vor Ort sein wollen die Landwirte am 14. Februar, wenn Bundesland­wirtschaft­sminister Cem Özdemir beim Politische­n Aschermitt­woch der Grünen in der Biberacher Stadthalle erwartet wird.

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FOTO: GERD MÄGERLE Mit Minitrakto­ren war auch der Nachwuchs der Landwirte bei der Protestakt­ion am Samstag in Biberach dabei.

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