Schwäbische Zeitung (Laupheim)

„Ich kandidiere nur in Rot“

Kämmerer aus Vöhringen will neuer Bürgermeis­ter von Rot werden

- Von Katrin Bölstler

- Andreas Maaß möchte neuer Bürgermeis­ter von Rot an der Rot werden. Obwohl Amtsinhabe­rin Irene Brauchle sich ebenfalls wieder bewirbt, hat der 46-jährige Kämmerer aus Illerberg direkt am ersten möglichen Tag seine Bewerbung abgegeben. Was den Vater von zwei Söhnen und zwei Stiefsöhne­n dabei antreibt, warum er gerade in Rot Bürgermeis­ter werden will und warum er sich für den besseren Kandidaten hält, erklärt er im Interview.

Herr Maaß, was hat Sie dazu bewegt, sich in Rot zu bewerben?

Ein Teil meiner Familie lebt in Ellwangen. Meine Cousine sprach mich darauf an, ob das Amt des Bürgermeis­ters nicht etwas für mich wäre. Zuvor hatte ich mir darüber keine Gedanken gemacht. Es ist also nicht so, als ob ich wahllos überall kandidiere­n würde. Ich kandidiere nur in Rot. Ich habe es dann zuerst mit meiner Frau besprochen und in den Wochen danach mich mehrfach mit Menschen aus Rot und den Teilorten unterhalte­n. Die positiven Rückmeldun­gen bestärkten mich in meiner Entscheidu­ng zu kandidiere­n.

Warum halten Sie sich für geeignet?

Ich bin gelernter Diplom-Verwaltung­swirt, bin also vom Fach. Ich habe in Ludwigsbur­g studiert, habe danach lange bei der Stadt Ulm gearbeitet, zuerst als Sachbearbe­iter im Bereich Sozialhilf­e und danach als Sachgebiet­sleiter. 2013 bin ich dann Kämmerer beim Gemeindeve­rwaltungsv­erband Illerkirch­berg geworden. Seit 2019 bin ich Stadtkämme­rer der Stadt Vöhringen. Ich habe in all diesen Jahren mit vielen Bürgermeis­tern zusammenge­arbeitet und kenne deren Arbeit. Es reizt mich, dass man als Bürgermeis­ter

viel bewegen kann und ich traue mir das zu.

Welche Schwerpunk­te würden Sie als Bürgermeis­ter setzen?

Im Wesentlich­en sind es fünf, sechs Punkte: Dass die Schule zeitnah erweitert werden muss, ist klar. Ich hinterfrag­e aber, ob es wirklich ein Neubau sein muss. Die Gemeinde steht finanziell zwar nicht schlecht da, aber ein Neubau ist teuer und wahrschein­lich wäre es doch möglich, im Bestand zu erneuern und anzubauen. Das müsste mit Schulleitu­ng, Schulamt und Gemeindera­t abgestimmt werden. Zweitens wäre es mir wichtig, das Nahwärmene­tz auszubauen. Der Bedarf ist da, das haben mir Gespräche mit den Bürgern gezeigt. Da läuft wohl einiges nicht so rund im Moment. Drittens wäre mir ein offenes Rathaus wichtig. Die Öffnungsze­iten sind im Moment doch sehr eingeschrä­nkt. Ich könnte mir eine Online-Terminverg­abe vorstellen. Besonders wichtig ist mir der direkte Kontakt zu den Bürgern, Vereinen und Unternehme­n. Ich denke, dass dies bei einer Gemeinde wie Rot machbar sein müsste.

Was würden Sie noch anders machen als die jetzige Amtsinhabe­rin?

Es sind einige neue Baugebiete geplant und das ist gut. Jedoch braucht es auch mehr Wohnungen in Rot. Sowohl bei jungen Menschen sehe ich den Bedarf, aber auch bei älteren Menschen, die vielleicht in eine barrierefr­eie Wohnung umziehen möchten, wenn das Haus zu groß wird. Bei meinen Besuchen ist mir zudem aufgefalle­n, dass das Mobilfunkn­etz zum Teil noch Lücken hat. Es gilt, weitere Standorte für Mobilfunkm­asten zu finden. Ich glaube, wenn man die Menschen bei der Standortsu­che mitnimmt, stören diese am Ende nur wenige. Und beim Thema Breitbanda­usbau gilt es ebenfalls dranzublei­ben. Wichtig wäre es mir zudem, für die Jugendlich­en mehr auf die Beine zu stellen. Man könnte das Ganze zusammen mit dem Landratsam­t konzeption­ell angehen und die Jugendlich­en in einem Beteiligun­gsprozess konkret fragen, was sie wollen.

Würden Sie bei einem Wahlsieg nach Rot ziehen?

Nein, denn wir haben ein Haus und meine Familie ist hier in der Region verwurzelt. Ich würde mindestens einmal pro Woche in Rot bleiben, um meine Abendtermi­ne wahrzunehm­en. Es sind jedoch auch nur 25 Minuten zum Pendeln, das ist also kein Problem.

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FOTO: KATRIN BÖLSTLER Andreas Maaß bewirbt sich für das Amt des Bürgermeis­ters in Rot an der Rot.

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