Schwäbische Zeitung (Laupheim)
In der Göge herrscht Zuversicht
Fußball-Landesligist SV Hohentengen vor dem Start in die Rückrunde
- Der Trainingsauftakt steht auch für die meisten Mannschaften im Fußballbezirk Donau an, oder ist bereits absolviert. Wie geht der Fußball-Landesligist SV Hohentengen die Vorbereitung an und damit in die entscheidende zweite Saisonhälfte? Die „Schwäbische Zeitung“gibt einen Überblick.
Vorrunde: Zweigeteilt. Bereits nach sechs Spielen hatte der SV Hohentengen zehn Punkte auf dem Konto, 13:12 Tore, drei Siege, ein Remis, zwei Niederlagen. Der Lohn: Rang fünf. Es folgte das Spiel beim FC Mengen, die schwere Schulterverletzung von Torwart Adrian Heudorfer und der Beginn einer Niederlagenserie, an deren Ende der SV Hohentengen bis auf Rang 13 abstürzte. „Wir haben die Vorrunde gut begonnen. Wir standen nach den zehn Punkten sehr gut“, sagt Clayton Sigle, Abteilungsleiter des SV Hohentengen. Doch nach den zwölf Gegentoren in den ersten sechs Spielen – fünf davon alleine beim 0:5 gegen den FV Ravensburg II zur Heimpremiere – folgten 39 weitere in den nächsten acht Partien, in denen Hohentengen punktlos blieb.
Tore/Gegentore: Insgesamt fing sich der SV Hohentengen in den 14 absolvierten Saisonspielen 51 Gegentore. Macht im Schnitt fast vier Gegentore pro Spiel. Allein in der Niederlagenserie zwischen Spieltag sieben und 14 fing sich Hohentengen 39 Treffer ein, im Schnitt mehr als 4,5 Gegentore pro Spiel. Eindeutig zu viel. Mit 51 Gegentoren ist der SVH in dieser Wertung mit Abstand Letzter. „Wir haben zu viele Gegentore bekommen. Das nagt auch an einer Mannschaft“, sagt Sigle. Der Zweitschlechteste, Baindt, hat gerade mal 34 Gegentore. Die 23 erzielten Treffer sind immerhin
Platz zehn in dieser Wertung und deutlich mehr als die Mannschaften in der Tabellennachbarschaft. Schwer wiegt die Verletzung von Torhüter Adrian Heudorfer. „Das war sicher der Knackpunkt, nicht nur in diesem Spiel. Wir führen mit 1:0, sind sicher nicht die schlechtere Mannschaft und dann verletzt sich Adrian so schwer. Das war damals nicht nur im Spiel der Knackpunkt, sondern für die gesamte Vorrunde“, sagt Sigle. Verständlich. Durch die Verletzung Heudorfers war auch die Abwehr ihrer Sicherheit beraubt, das eine bedingte das andere.
Personal/Taktik: Dreimal hat der SV Hohentengen nachgelegt. Von der SGM Scheer/Ennetach kehrt nach nur einem halben Jahr Christian Lehr zurück. Lehr soll die Defensive über die Sechser-Position stabilisieren und auf und neben dem Platz Anführer sein. Überdies soll „Lelle“als Co-Trainer Spielertrainer Fabian Beckert
entlasten. „Yannick und Luke Ender haben uns im Training hier überzeugt“, sagt Sigle über die beiden neuen Spieler, die aus Ostrach kamen. „Außerdem steht Armin Kieferle wieder zur Verfügung“, sagt der Abteilungsleiter. Kieferle hatte sich bei einem Arbeitseinsatz zu Hause schwer an der Hand verletzt. Jetzt soll er im Frühjahr das Torwartproblem der Hohentenger lösen. „Auch Niklas Häberle, der ja lange Leistenprobleme hatte, ist wieder fit. Luca Straub und Kai Remensperger fehlen noch bis mindestens Mai.“In der Vorrunde war Fabian Beckert oft genug gezwungen, zu improvisieren. Nach den vielen Ausfällen beorderte er Manuel Sommer auf die Sechs, der sollte aber gleichzeitig das Spiel ankurbeln, am Ende spielte sogar Beckert selbst auf der Position neben Sommer, die Wege nach vorn wurden (zu) weit. Und auch die Viererkette musste Beckert wiederholt umbauen, zum einen wegen Sperren, zum anderen wegen Verletzungen.
Trainingsauftakt/Testprogramm: Die Mannschaft befindet sich bereits im Training. Zuvor hatten die Spieler schon ein ausführliches Laufprogramm und andere Übungen zu absolvieren, sodass Trainer Fabian Beckert mit dem Team nicht bei null beginnen musste. Der SV Hohentengen hat noch fünf Testspiele vor der Brust. „Derzeit sind die Platzverhältnisse gut. Unsere Test-Heimspiele absolvieren wir allerdings in Neufra/Do. auf dem Kunstrasen“, sagt Sigle. „Wir haben relativ viele Tests angesetzt, auch weil das die Mannschaft so wollte, denn natürlich spielen wir lieber 90 Minuten, als 30, 40 Minuten zu laufen. Und in der Sommervorbereitung hat uns das Testprogramm ja recht gegeben. Wir waren ja konditionell sehr stark am Beginn der Runde.“
Prognose: Der SV Hohentengen kann den Klassenerhalt schaffen. Denn das rettende Ufer ist nur einen Punkt entfernt und aufgrund der Neustrukturierung der Bezirke gibt es am Saisonende kein Relegationsspiel. Bleibt die Situation günstig, gibt es „nur“vier Direktabsteiger. Die Neuen sollen beim Vorhaben helfen. „Alle drei sind körperlich robuste Spieler. Sie bringen Schwung rein“, sagt Sigle. Gut ist auch, dass Schlüsselspieler Christian Lehr die Mannschaft nach wie vor gut kennt, keine Eingewöhnungszeit benötigen dürfte. „Außerdem haben wir noch zwei Heimspiele im Nachholprogramm. Unser Ziel muss es sein, gerade diese Spiele zu gewinnen. Ich bin überzeugt, dass wir Harthausen, Sulmetingen, Baindt und auch Ochsenhauen hinter uns lassen können“, sagt Clayton Sigle. „Unser Ziel ist es, die Landesliga zu halten, das wollen und können wir erreichen.“