Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Annäherung nach Streit um Schulbudget
Stadtverwaltung und Schulvertreter wollen künftig besser kommunizieren
- Die Kürzung des Schulbudgets für die zwei großen Laupheimer Schulen hat vor Kurzem für viel Aufsehen gesorgt. Seit gut einer Woche ist diese nun beschlossene Sache. Trotzdem haben sich die Wogen zwischen der Stadtverwaltung und den Vertretungen von Carl-Laemmle-Gymnasium (CLG) und Friedrich-Adler-Realschule (FARS) mittlerweile etwas geglättet.
Seit dem Einbruch der Gewerbesteuer im vergangenen Jahr befindet sich die Stadt Laupheim in einer schwierigen finanziellen Lage. Die Folge: Die Stadt muss in sämtlichen Bereichen sparen. So auch beim Schulbudget. Während den Laupheimer Schulen im vergangenen Jahr rund 883.000 Euro zur Verfügung standen, sind es in diesem Jahr 706.000 Euro. Das Minus von 177.000 Euro bekommen vor allem das Carl-Laemmle-Gymnasium und die Friedrich-Adler-Realschule zu spüren.
Der Grund ist laut Kämmerer Johannes Lang, dass sowohl den Grundschulen als auch der Friedrich-Uhlmann-Schule aufgrund der geringeren Größe ein ohnehin schon niedrigeres Budget zur Verfügung steht. „Da kann man nicht viel kürzen“, sagt Lang. Die beruf liche Kilian-von-SteinerSchule wird indes vom Landkreis finanziert.
„Bildung ist ein Bereich, in dem wir möglichst nicht sparen möchten“, betont Sozialdezernent Christian Peschl gegenüber der „Schwäbischen Zeitung“kurz nach der Verabschiedung des Haushaltsplans. Allerdings sei die Stadt gerade in einer Situation, in der man keinen Bereich außen vor lassen könne. „So sehr es uns schmerzt“, so Peschl.
Dem CLG steht in diesem Jahr ein Budget in Höhe von etwa 216.000 Euro zur Verfügung. Zum Vergleich: 2023 waren es
nach Angaben des Finanzdezernats noch rund 300.000 Euro. Schulleiterin Petra Braun ist erleichtert, dass immerhin ein Mittelübertrag aus den Vorjahren in Höhe von voraussichtlich rund 68.000 Euro zugesagt wurde. Das sei nach dem Ausgabestopp im vergangenen Jahr eine positive Nachricht, sagt Braun. „Das mildert die Auswirkungen des Sparzwangs etwas ab.“Einsparungen müssten dennoch vorgenommen werden, etwa bei der Raumausstattung. „Unterrichtsmaterialien und Lernmittel für unsere Schülerinnen und Schüler haben
Vorrang“, betont die Schulleiterin.
Der FARS stehen in diesem Jahr 190.000 Euro als Budget zur Verfügung. Mit 96.000 Euro mehr hatte die Schulleitung nach eigener Aussage eigentlich gerechnet. Hinzu kommt ein Mittelübertrag in Höhe von voraussichtlich etwa 69.000 Euro. Dieser war nach Angaben von Schulleiterin Petra Schänzle eigentlich für die Erneuerung von veraltetem Mobiliar und Verschönerungen des „kargen Schulhofs“eingeplant. Die Grundidee ist, dass eine gute Lernumgebung zum Bildungserfolg
beiträgt. Nun bleibt für die Verschönerung aber kein Geld übrig.
Dennoch gibt sich die stellvertretende Elternbeiratsvorsitzende der FARS, Heike Schütt, mittlerweile versöhnlich. Das liegt vor allem daran, dass die Stadtverwaltung das Gespräch mit ihr, der FARS-Schulleitung sowie dem Förderverein der Schule gesucht hat. „Wir wurden angehört und ernst genommen“, sagt Schütt. Dieser Austausch habe vorher gefehlt und so sei die Kürzung des Schulbudgets vollkommen überraschend gekommen. „Es ist einfach so, dass wir damit keine großen
Sprünge machen können“, sagt Schütt. Trotzdem blickt sie optimistischer in die Zukunft als noch vor zwei Wochen: „Wir haben jetzt eine bessere Kommunikation mit der Stadtverwaltung. Dafür sind wir dankbar.“
Ähnlich drückt das Sozialdezernent Peschl aus. Die Stadt habe aus dem Zwist um das Schulbudget gelernt. „Wir werden künftig frühzeitig das Gespräch suchen“, sagt er. „Auch, um Erwartungen austauschen zu können.“Fest steht laut Kämmerer Lang aber auch: „Wir sind nach diesem Jahr noch nicht fertig mit dem Sparen.“