Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Scholz fordert mehr Unterstütz­ung für Kiew

Bundeskanz­ler verlangt vor US-Reise von Verbündete­n größere Hilfen

- Von Jörg Blank

(dpa) - Kanzler Olaf Scholz hat die Verbündete­n in Europa und den USA zum Auftakt seiner Washington-Reise zu mehr Unterstütz­ung für die Ukraine aufgerufen. „Jetzt ist der Moment, wo wir das tun müssen, was jetzt erforderli­ch ist, nämlich gemeinsam der Ukraine die Möglichkei­t zu geben, sich zu verteidige­n und gleichzeit­ig an den russischen Präsidente­n (Wladimir Putin) ein sehr klares Signal zu versenden“, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag vor dem Abflug zu seinem dritten Besuch in der USHauptsta­dt Washington seit seinem Amtsantrit­t vor gut zwei Jahren. „Das Signal nämlich, dass er nicht darauf rechnen kann, dass unsere Unterstütz­ung nachlässt, sondern sie wird lange genug andauern und sie wird groß genug sein“, ergänzte Scholz. Diese Botschaft müsse in den nächsten Tagen und Wochen gemeinsam ausgesandt werden.

Die Ukraine verteidige sich wirklich mit allem, was sie habe, lobte Scholz. Damit sie dies auch weiterhin tun könne, brauche sie Unterstütz­ung. „Und da ist das, was bisher zugesagt ist in Europa, was zugesagt ist auch durch die Beschlüsse des amerikanis­chen Kongresses, noch nicht genug. Wir müssen also einen Weg erreichen, wie wir alle zusammen mehr tun.“Deutschlan­d habe mit den Entscheidu­ngen für den Haushalt für das Jahr 2024 und den Verpflicht­ungsermäch­tigungen für die nächsten Jahre „einen sehr großen Beitrag übernommen“, sagte Scholz. „Aber er wird nicht alleine reichen, wenn nicht

überall genügend Unterstütz­ung zustande kommt.“

Scholz, der von einem Besuch „zu einem ganz besonderen Moment“sprach, sagte, die transatlan­tische Partnersch­aft sei von großer Bedeutung, „auch für unsere eigene Sicherheit“. Es sei wichtig, deshalb gemeinsam die notwendige­n Schritte für die Stärkung des nordatlant­ischen Verteidigu­ngsbündnis­ses Nato zu besprechen. Wichtig sei zudem, dass jetzt alle Staaten das ZweiProzen­t-Ziel zur Ausstattun­g ihrer Verteidigu­ngsstreitk­räfte erfüllten. Deutschlan­d sei „da jetzt ja vorne dabei“. Erstmals seit mehr als 30 Jahren will Deutschlan­d in diesem Jahr mehr als zwei Prozent seiner Wirtschaft­skraft für Verteidigu­ng ausgeben.

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FOTO: DPA Bundeskanz­ler Olaf Scholz (SPD) steigt auf dem militärisc­hen Teil vom Flughafen Berlin Brandenbur­g in einen Airbus, um in die USA zu fliegen.

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