Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Stadt erhöht Preise für Ferienbetreuung
Verwaltungs- und Finanzausschuss beschließt Anhebung der Betreuungsgebühren für Kindergartenkinder und Schüler ab Ostern – Anmeldung für Sommerferien startet
- Die angespannte Haushaltslage hat auch Auswirkungen auf die Ferienbetreuung der Kindergartenund Schulkinder bis 14 Jahren. Die Stadt erhöht ab den Osterferien die Gebühren für das Betreuungsangebot. Das hat der Verwaltungs- und Finanzausschuss in seiner Sitzung am Montag beschlossen.
Die Laupheimer Ferienbetreuung für Kindergartenkinder und Schüler zwischen sechs und 14 Jahren ist eine Erfolgsgeschichte. Im Jahr 2000 als Betreuung für Kindergartenkinder während der Schließzeiten in den Sommerferien gestartet, gibt es seit 2016 ein Angebot für alle Ferienzeiten – außer den Weihnachtsferien, erklärte Silke Heinrich vom Amt für Bildung und Betreuung den Ausschussmitgliedern.
Vor allem in den Sommerferien werde das Angebot stark nachgefragt, so Heinrich. So wurden während der Kita-Schließzeiten im vergangenen Sommer 64 Kindergartenkinder (im Schnitt 24 Kinder pro Woche) betreut. In den ersten drei Ferienwochen waren 221 Schülerinnen und Schüler beim Programm der städtischen Jugendarbeit „Schnick, Schnack, Schnuck“in der Mensa Rabenstraße angemeldet. Den zweiten Teil der großen Ferien bestreitet der private Anbieter „Pipapo“aus Neu-Ulm. In der zweiten Ferienhälfte wurden insgesamt 156 Schüler betreut, so Heinrich.
Bisher kostete die Ganztagsbetreuung pro Woche 105,50 Euro, halbtags kostete die Woche 89 Euro. 45.000 Euro erwirtschaftete die Stadt 2023 so über die Betreuungsgebühren, dazu unterstützen die Kooperationspartner Diehl,
Uhlmann und Rentschler das Programm mit 30.900 Euro, so die Sitzungsvorlage. Bei Ausgaben von 95.800 Euro blieb dennoch ein Def izit von 20.000 Euro, so Heinrich.
Daher lautete der Vorschlag der Verwaltung, die Gebühren auf 127 Euro für die Ganztagsbetreuung pro Woche und auf 107 für die Halbtagsbetreuung anzuheben, jeweils inklusive Verpflegung. „Dadurch können wir den Abmangel auf 10.000 Euro reduzieren“, so Heinrich. Im Vergleich von mehreren umliegenden Betreuungsangeboten liege Laupheim bisher im unteren Bereich, durch die Anhebung der Gebühren läge man dann im Mittelfeld, erklärte Heinrich.
„Die Ferienbetreuung in Laupheim ist auf einem guten Niveau mit hoher Qualität. Die 127 Euro halten wir für machbar“, sagte Erwin Graf (Freie Wähler). Ihn interessierte allerdings, ob ein Geschwister-Rabatt eingeplant sei. Auch Dagmar Wirtz (SPD) erklärte, man sei froh, „dass wir die Betreuung in Laupheim haben, die sollten wir unbedingt erhalten“. Dennoch sei die „Gebührenerhöhung für Familien schmerzhaft“. Wirtz fragte, ob man diese zeitlich befristen könne. „Die Betreuung ist auf sehr gutem Niveau, wir können stolz sein auf das, was hier geleistet wird“, sagte auch Clemens Graf Leutrum (CDU) Er verwies auf die Unterstützungsmöglichkeiten bei sozialen Härten. „Wenn Eltern sich das leisten können, dann muss man das auch verlangen“, so Leutrum. „Wenn wir die Gebührenerhöhung befristen, dann müssen wir auch die Inflation zeitlich befristen“, so sein Seitenhieb zur Forderung der SPD. Auch Iris Godel-Ruepp (Freie Liste) lobte die Qualität und fragte, ob sich der Aufwand für die kleinen Ferien rechne und es nicht sinnvoll sei, Kooperationen auszuweiten. „Wir sehen, der Bedarf ist da, da verstärkt beide Elternteile arbeiten und nicht jeder in den Ferien freinehmen kann“, sagte Bettina Hempfer-Rost (Offene Liste).
Härtefallanträge habe es bisher noch nie gegeben, so Heinrich. Jedoch: „Eltern, die Unterstützung bekommen, erhalten diese auch bei der Ferienbetreuung.“Eine zeitliche Befristung der Gebührenerhöhung sei in der Verwaltung kein Thema gewesen. Ebenfalls kein Thema sei die Ausweitung der Kooperationen. „Mit 80 Kindern in der Woche sind wir am Anschlag, mehr geht nicht“, erklärte Heinrich. Daher seien die Betreuer froh, wenn in den kleinen Ferien etwas weniger los sei. Auch weil derzeit Arbeitskräfte im Jugendhaus fehlten.
Die Anmeldung zum diesjährigen Sommerferienprogramm ist von Montag, 19. Februar, bis Sonntag, 10. März möglich. Für die Betreuung können Kindergartenkinder im Alter von drei bis sechs Jahren und Schulkinder im Alter von sechs bis 14 Jahren angemeldet werden.
Das Angebot richtet sich an Kinder mit Wohnsitz in Laupheim, inklusive Ortsteilen, sowie an Kinder von Mitarbeitern der jeweiligen Kooperationspartner. Die Betreuungszeiten sind ganztags von Montag bis Donnerstag von 7.30 bis 17 Uhr sowie halbtags von 7.30 bis 13 Uhr. Am Freitag endet die Betreuung um 14 Uhr.