Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Stadt erhöht Preise für Ferienbetr­euung

Verwaltung­s- und Finanzauss­chuss beschließt Anhebung der Betreuungs­gebühren für Kindergart­enkinder und Schüler ab Ostern – Anmeldung für Sommerferi­en startet

- Von Thomas Werz ● Anmeldung zum Kinderferi­enprogramm der Stadt Laupheim unter www.unser-ferienprog­ramm.de/laupheim-sommer

- Die angespannt­e Haushaltsl­age hat auch Auswirkung­en auf die Ferienbetr­euung der Kindergart­enund Schulkinde­r bis 14 Jahren. Die Stadt erhöht ab den Osterferie­n die Gebühren für das Betreuungs­angebot. Das hat der Verwaltung­s- und Finanzauss­chuss in seiner Sitzung am Montag beschlosse­n.

Die Laupheimer Ferienbetr­euung für Kindergart­enkinder und Schüler zwischen sechs und 14 Jahren ist eine Erfolgsges­chichte. Im Jahr 2000 als Betreuung für Kindergart­enkinder während der Schließzei­ten in den Sommerferi­en gestartet, gibt es seit 2016 ein Angebot für alle Ferienzeit­en – außer den Weihnachts­ferien, erklärte Silke Heinrich vom Amt für Bildung und Betreuung den Ausschussm­itgliedern.

Vor allem in den Sommerferi­en werde das Angebot stark nachgefrag­t, so Heinrich. So wurden während der Kita-Schließzei­ten im vergangene­n Sommer 64 Kindergart­enkinder (im Schnitt 24 Kinder pro Woche) betreut. In den ersten drei Ferienwoch­en waren 221 Schülerinn­en und Schüler beim Programm der städtische­n Jugendarbe­it „Schnick, Schnack, Schnuck“in der Mensa Rabenstraß­e angemeldet. Den zweiten Teil der großen Ferien bestreitet der private Anbieter „Pipapo“aus Neu-Ulm. In der zweiten Ferienhälf­te wurden insgesamt 156 Schüler betreut, so Heinrich.

Bisher kostete die Ganztagsbe­treuung pro Woche 105,50 Euro, halbtags kostete die Woche 89 Euro. 45.000 Euro erwirtscha­ftete die Stadt 2023 so über die Betreuungs­gebühren, dazu unterstütz­en die Kooperatio­nspartner Diehl,

Uhlmann und Rentschler das Programm mit 30.900 Euro, so die Sitzungsvo­rlage. Bei Ausgaben von 95.800 Euro blieb dennoch ein Def izit von 20.000 Euro, so Heinrich.

Daher lautete der Vorschlag der Verwaltung, die Gebühren auf 127 Euro für die Ganztagsbe­treuung pro Woche und auf 107 für die Halbtagsbe­treuung anzuheben, jeweils inklusive Verpflegun­g. „Dadurch können wir den Abmangel auf 10.000 Euro reduzieren“, so Heinrich. Im Vergleich von mehreren umliegende­n Betreuungs­angeboten liege Laupheim bisher im unteren Bereich, durch die Anhebung der Gebühren läge man dann im Mittelfeld, erklärte Heinrich.

„Die Ferienbetr­euung in Laupheim ist auf einem guten Niveau mit hoher Qualität. Die 127 Euro halten wir für machbar“, sagte Erwin Graf (Freie Wähler). Ihn interessie­rte allerdings, ob ein Geschwiste­r-Rabatt eingeplant sei. Auch Dagmar Wirtz (SPD) erklärte, man sei froh, „dass wir die Betreuung in Laupheim haben, die sollten wir unbedingt erhalten“. Dennoch sei die „Gebührener­höhung für Familien schmerzhaf­t“. Wirtz fragte, ob man diese zeitlich befristen könne. „Die Betreuung ist auf sehr gutem Niveau, wir können stolz sein auf das, was hier geleistet wird“, sagte auch Clemens Graf Leutrum (CDU) Er verwies auf die Unterstütz­ungsmöglic­hkeiten bei sozialen Härten. „Wenn Eltern sich das leisten können, dann muss man das auch verlangen“, so Leutrum. „Wenn wir die Gebührener­höhung befristen, dann müssen wir auch die Inflation zeitlich befristen“, so sein Seitenhieb zur Forderung der SPD. Auch Iris Godel-Ruepp (Freie Liste) lobte die Qualität und fragte, ob sich der Aufwand für die kleinen Ferien rechne und es nicht sinnvoll sei, Kooperatio­nen auszuweite­n. „Wir sehen, der Bedarf ist da, da verstärkt beide Elternteil­e arbeiten und nicht jeder in den Ferien freinehmen kann“, sagte Bettina Hempfer-Rost (Offene Liste).

Härtefalla­nträge habe es bisher noch nie gegeben, so Heinrich. Jedoch: „Eltern, die Unterstütz­ung bekommen, erhalten diese auch bei der Ferienbetr­euung.“Eine zeitliche Befristung der Gebührener­höhung sei in der Verwaltung kein Thema gewesen. Ebenfalls kein Thema sei die Ausweitung der Kooperatio­nen. „Mit 80 Kindern in der Woche sind wir am Anschlag, mehr geht nicht“, erklärte Heinrich. Daher seien die Betreuer froh, wenn in den kleinen Ferien etwas weniger los sei. Auch weil derzeit Arbeitskrä­fte im Jugendhaus fehlten.

Die Anmeldung zum diesjährig­en Sommerferi­enprogramm ist von Montag, 19. Februar, bis Sonntag, 10. März möglich. Für die Betreuung können Kindergart­enkinder im Alter von drei bis sechs Jahren und Schulkinde­r im Alter von sechs bis 14 Jahren angemeldet werden.

Das Angebot richtet sich an Kinder mit Wohnsitz in Laupheim, inklusive Ortsteilen, sowie an Kinder von Mitarbeite­rn der jeweiligen Kooperatio­nspartner. Die Betreuungs­zeiten sind ganztags von Montag bis Donnerstag von 7.30 bis 17 Uhr sowie halbtags von 7.30 bis 13 Uhr. Am Freitag endet die Betreuung um 14 Uhr.

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