Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Waidäg und Power-Bienen erobern die Redaktion
Streicheleinheiten und Schimpfe für das Laupheimer Zeitungsteam
- Hoher Besuch in den Räumen der „Schwäbischen Zeitung“: Am Glompigen Donnerstag ließen es sich die Laup’r Waidäg und die „Semadenger PowerBienen“nicht nehmen, den Zeitungsleuten einen Besuch abzustatten.
Den Auftakt machen am späten Vormittag die Waidäg. Im Vorfeld hatte sich Redaktionsleiter Thomas Werz noch auf den närrischen Besuch gefreut – doch von wegen „lustiges Beisammensein“, haben die Buntgefleckten doch zunächst einmal knallharte Kritik mitgebracht und gehen hart mit dem Zeitungschef ins Gericht. „Kannsch Du mir den Satz amol erklära?“, will ein Waidag wissen und hält dem Schreiberling eine Zeitungsausgabe unter die Nase. „Des verstoht doch koi Mensch!“
Werz, auch nicht aufs Maul gefallen, kontert: „Des isch a Interview! Des hot d’r OB so g’sagt...“Doch die Waidäg lassen keine Ausrede zu. „Du B’scheißer“, rufen sie und führen noch einige Beispiele für nicht waidagtaugliche Formulierungen ins Feld. „Do stoht, dass des Jahr 2023 alles andere als vergnügungssteuerpf licht war“, heißt es aus der Narrenschar. „Aber wann hend mir in Laupheim scho mol a Vergnügungssteuer g’het?“
Während sich der Redaktionsleiter herauszuwinden versucht, verraten die Gefleckten, dass sie jetzt selbst die Narrensteuer einsammeln. Mit Erfolg: Im mitgeführten Beutel befindet sich schon eine Menge (Schoko-) Gold und Geld.
Als aufmerksame Zeitungsleser haben die Waidäg sich gemerkt, was die Zeitungsleute brauchen können, und verteilen Geschenke: Dem Redaktionschef haben sie eine „Nebelbrille“mitgebracht, damit er bei der Fahrradfahrt zur Arbeit im Dunst des Baggersees die Autos schneller erkennen kann. Die „Mutter der Redaktion“erhält ein Päckchen Luftschlangen, um daheim die junge Katze zu bespaßen. Redakteurin Anna Berger darf sich erst im Fechtduell mit dem Waidag bewähren (Anmerkung der Redaktion: Exzellente Fußarbeit der Kollegin, da war der Narr leider chancenlos) und bekommt zur Belohnung schwarz-orange Luftballons für die nächste Halloween-Party. Und Mediaberaterin Lisa Natterer darf sich über eine Schnell-Lehrstunde in Narrensprüchen und eine Kopfmassage à la Waidag freuen. Besonders großzügig zeigen sich die Waidäg bei Volontärin Katharina Carle. Sie erhält ein komplettes Nachthemd-Schlafmützen-Outfit für
den Hemadglonkerumzug am Abend.
Noch schnell ein paar Flachwitze erzählt – die Bilanz zwischen Thomas Werz und dem Fuhrmann der Waidäg fällt ausgewogen aus –, das Waidag-Lied gesungen, und schon sind sie wieder weg, die Waidäg. Schließlich wollen auch die Marktbesucher noch bespaßt werden. Und am Nachmittag gilt es, dem Oberbürgermeister bei der Amtsstubenbegehung
im Rathaus auf die Finger zu schauen (die SZ wird berichten!).
Fast nahtlos geben sich die Waidäg die Klinke in die Hand mit den „Semadenger Power-Bienen“. Die sechs munteren Damen aus Sulmetingen kommen als Biene-Maja-Doubles und haben eine wichtige Botschaft im Gepäck: Grün muss es werden – und wild! „Begrünt den Asphalt in der Stadt“, fordern sie und verteilen glitzernden
Konfetti-Blütenstaub über den Häuptern der Redakteure.
Redaktions-Drohne Thomas Werz freut’s, dass er so umschwärmt wird von den Honigsammlerinnen. Als einziger Mann in der Runde mutiert er schnell zum „Faulen Willi“. Wer’s nicht mehr weiß: Das ist der Biene Majas bester Freund. Ihre Semadenger „Artgenossinnen“singen dem Chef der SZ Laupheim auch noch ein Ständchen. Dafür
gibt es ein Glas Sekt – ja, da sind die Bienen im Vorteil gegenüber den Waidäg. Denn Letztere tun sich schwer mit dem Verzehr von Speis und Trank mit ihrer Maske.
So oder so: Spaß an der Fasnet haben ganz sicher beide Gruppen. Und auch, wenn die Bienchen längst schon wieder abgeschwirrt sind: Der Glitzerstaub ist geblieben und macht den Redaktionsalltag bunt – und ein bisschen wilder.