Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Ulmer Kultkneipe Swobsters schließt
50er-Jahre-Bar musste bereits vor fünf Jahren den Standort wechseln
(sz) - Studenten freuten sich über vergleichsweise niedrige Preise, Liebhaber des Rock´n´Roll fühlten sich stets wohl. Jetzt aber wird es für die Fans von Kultkneipen in Ulm bitter – denn das Swobsters wird für immer schließen. Bis Juli läuft der Pachtvertrag, dann will Betreiber Sebastian Swoboda einen Schlussstrich ziehen. 15 Jahre lang hat er das Lokal geführt, das vor rund fünf Jahren erst in den belebteren Bereich der Frauenstraße gezogen ist.
„Für diese Entscheidung gibt es verschiedene Gründe, aber ausschlaggebend ist, dass vor allem die Arbeitszeiten abends und nachts immer weniger zu meinem privaten Lebensumfeld passen“, erklärt Swoboda in einem Post auf der Plattform Facebook den Schritt. Doch auch die „immer schwieriger werdenden Voraussetzungen für das wirtschaftlich sinnvolle Betreiben einer Gastronomie“hätten bei der Entscheidung eine Rolle gespielt, wie etwa fehlendes Personal oder allgemein steigende Kosten.
Freunde der Kultkneipe bedauern, aber akzeptieren die Entscheidung. Es sei ein schwerer Verlust für die Ulmer Kultur, kommentieren die User. Andere betonen, wie wichtig es sei, dass der Nachfolger ein ähnliches Konzept verfolgen solle. Doch ob das der Fall sein wird, ist aktuell noch unklar.
Die geplante Schließung des Swobsters wirft für viele vor allem junge Menschen die Frage auf, wie es mit dem Ulmer Nachtleben weitergehen wird. Seit der Corona-Krise haben vor allem kleinere Gastronomen mit der Aufrechterhaltung
ihres Angebots zu kämpfen, darüber hinaus sorgen Streits mit Anwohnern, wie etwa im Fall des Nachtclubs Eden für weitere Probleme. Das merken auch die User auf Facebook an, ein Beitrag lautet etwa: „Liebe (Ulmer) Politiker: Wollt ihr weiter zusehen wie Kultur und Nachtleben sterben?!“
Bekannt ist das Swobsters vor allem für seine regelmäßigen Live-Musik-Veranstaltungen. 2019 zog die Kneipe von der Hausnummer 113 in die Hausnummer 17 der Frauenstraße, weil die Miete für den bisherigen Standort ansteigen sollte.