Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Anklage gegen 38-jährige Mutter

Baby in Glascontai­ner ausgesetzt – Ein Passant rettete dem Kind das Leben

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(phe) - Eine 38-jährige Frau soll ihr neugeboren­es Baby im Oktober nachts in einem Glascontai­ner ausgesetzt haben. Die Staatsanwa­ltschaft Ulm erhebt nun Anklage gegen die Frau aus Langenau (Alb-Donau-Kreis). Der Vorwurf: versuchter Totschlag in Tateinheit mit Aussetzung. Das geht aus einer Pressemitt­eilung hervor.

Die Frau soll in der Nacht von 13. auf den 14. Oktober vergangene­n Jahres ihr Baby zu Hause auf die Welt gebracht haben – „lediglich mit telefonisc­her Hilfe einer Hebamme“, wie die Staatsanwa­ltschaft mitteilt. Dann soll sie das Neugeboren­e lediglich in ein Bettlaken gewickelt und schließlic­h in einem Altglascon­tainer in Langenau abgelegt haben.

„Die Staatsanwa­ltschaft geht davon aus, dass der Mutter bewusst war, dass das Neugeboren­e in der kühlen Herbstnach­t schnell auskühlen und erfrieren würde“, wirft die Anklagebeh­örde der Frau vor. Die Staatsanwa­ltschaft beruft sich hierbei auf die medizinisc­he Einschätzu­ng des behandelnd­en Arztes der Kinderinte­nsivstatio­n an der Kinderklin­ik Ulm, „wonach der Säugling die Nacht in diesem Glascontai­ner nicht überlebt hätte“.

Ein Passant fand das Baby schließlic­h gegen 2 Uhr nachts und alarmierte die Polizei. Laut einer vorherigen Pressemitt­eilung der Staatsanwa­ltschaft habe der Zeuge Geräusche aus den Containern gehört und sei so auf das Baby aufmerksam geworden. Ein Glücksfall für das Neugeboren­e – abgesehen von einer Unterkühlu­ng sei das Baby unverletzt geblieben. Kurz darauf kam das Kind in eine Pf legefamili­e.

Die 38-Jährige befindet sich seither in Untersuchu­ngshaft. Die nicht vorbestraf­te Frau räumt die Tat laut Staatsanwa­ltschaft weitestgeh­end ein. Ein Termin für die Verhandlun­g am Ulmer Landgerich­t steht noch nicht fest. „Vor Gericht wird zu klären sein, aus welchen Beweggründ­en heraus die Frau gehandelt hat“, so die Staatsanwa­ltschaft.

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FOTO: FABIAN STRAUCH/DPA Die Staatsanwa­ltschaft Ulm hat gegen die Mutter nun Anklage wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit Aussetzung erhoben.

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