Schwäbische Zeitung (Laupheim)
„Ich bin sehr stolz“– Bayer dank Alonso auf dem Weg zum Titel
Xabi Alonso stand einfach nur da. Der Blick geradeaus, beide Hände in den Hosentaschen – als könnte er es selbst kaum fassen. Um den Trainer von Bayer Leverkusen tobten seine Spieler und feierten mit den Fans den dritten Treffer bei dieser so beeindruckenden Machtdemonstration im ungleichen Spitzenspiel gegen den chancenlosen Rekordmeister Bayern München – doch seine baskische Gelassenheit ließ sich Alonso selbst in einem der emotionalsten Momente seiner jungen Trainerlaufbahn nicht nehmen. „Ich bin sehr stolz“, sagte Alonso nach dem 3:0 (1:0) gegen seinen Ex-Club Bayern München. Eine Vorentscheidung? Nicht für Alonso, über die erste Meisterschaft der Clubhistorie spreche man weiter erst „im Mai“, seine Mannschaft dürfe jetzt „nicht abheben“. Die
Worte „Meisterschaft“oder „Titel“benutzt in Leverkusen entsprechend kaum jemand. „Es gibt noch ein paar Punkte zu holen“, sagte Abwehrchef Jonathan Tah: „Aber jeder weiß, was passiert, wenn wir viele Punkte sammeln.“Und Torhüter Lukas Hradecky erklärte: „Das war ein super Schritt in unserem Saison-Marathon.
Xabi Alonso (Mi.) hat seine Spieler auf Meisterkurs gebracht.
Es sind noch 13 Schritte zu gehen. Wir wissen, dass wir gegen die Bayern konkurrieren. Wir müssen demütig bleiben. Aber wir wissen, was wir können.“Alonso unterbindet auch solche Aussagen nicht. Ihm persönlich würden sie zu weit gehen. Ein schöner Moment“, schwärmte der Spanier. „Wir sind natürlich zufrieden. Aber wir haben erst Februar“, sagte der Coach, der in seiner Karriere als Profi 18 Titel gewann und selbst gefeiert wurde – von Experten und Fans rund um den Globus. „Ausgecoacht“habe der 42-Jährige seinen Gegenüber Thomas Tuchel, lautete eine der dominierenden Schlagzeilen im Netz. Seine taktische Meisterleistung dürfte das Interesse seiner Ex-Clubs FC Liverpool, Real Madrid oder auch der Bayern nur noch mehr gesteigert haben. (dpa)