Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Spatenstich für Krippenneubau in Schwendi
Projekt kostet vier Millionen Euro – Fertigstellung der 40 Krippenplätze im kommenden Jahr geplant
- Mit dem traditionellen symbolischen Spatenstich hat die Gemeinde Schwendi für ein Meilenstein-Projekt offiziell den Baustart eingeläutet. Östlich der bestehenden Kindertagesstätte St. Franziskus wird jetzt ein Krippenneubau erstellt, der in kommunaler Trägerschaft einmal die Betreuung von 40 Kindern unter drei Jahren ermöglicht. Das vier Millionen Euro teure Projekt soll im Sommer 2025 fertiggestellt sein.
„Es ist eine Investition in die Zukunft“, lenkte Bürgermeister Wolfgang Späth am Dienstag auf der Baustelle den Blick auf die Bedeutung dieses Bauvorhabens. Für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren fehlen aktuell entsprechende Plätze. „Wir sind Getriebene, wir müssen die Plätze bereitstellen“, unterstreicht er den Handlungszwang der Kommune. In der bestehenden Kindertagesstätte, die von der katholischen Kirchengemeinde betrieben wird, werden momentan zehn Krippenplätze angeboten. Mit dem jetzt begonnenen Neubau wird eine Krippe mit weiteren 40 Plätzen für die Gesamtgemeinde hinzukommen. „Dann sind wir gut aufgestellt“, sagt Bürgermeister Späth. Dass sich in Schwendi in Sachen Kinderbetreuung in den letzten Jahren in baulicher Hinsicht einiges getan hat, betonte Architekt Manuel Tress beim Spatenstich.
Zu einem solchen Bauritual hatten sich die Verantwortlichen vor sechs Jahren nur wenige Meter entfernt von der aktuellen Baustelle getroffen. Damals galt es, den Baustart für die neue Kindertagesstätte zu vollziehen. 4,5 Millionen Euro hat die Gemeinde dafür ausgegeben. „Niemand hätte gedacht, dass wir uns schon sechs Jahre später hier erneut bei einem Spatenstich treffen und den Neubau einer Krippe auf den Weg bringen“, erklärte Architekt Manuel Tress. Eine Nutzfläche von 1124 Quadratmetern auf zwei Ebenen wird der Krippenneubau aufweisen. Für 40 Kinder unter drei Jahren (in vier Gruppen) aus der Gesamtgemeinde ist dort Platz für eine Betreuung.
Die Wärmeerzeugung in der neuen Kinderkrippe wird mittels Luft/Wasser-Wärmepumpen erreicht, durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach kann eine große Energieautarkheit für das Gebäude hergestellt werden. Den Wunsch der Gemeinde, einen Raum für kleinere Veranstaltungen in der Krippe zu schaffen, hat Architekt Tress umgesetzt. Ein Mehrzweckraum und das Foyer können bei Bedarf miteinander verbunden werden, „dieser Veranstaltungsraum ist ein großer Mehrwert für die Gemeinde“. Und noch etwas, vielleicht als eine Besonderheit zu nennen, wird in der Krippe vorhanden sein. Dem Krippenpersonal wird eine kleine Sonnenterrasse für die Pausen zur Verfügung stehen. In Zeiten eines großen Mangels an Fachpersonal kann dies für die Gewinnung von Beschäftigten von Vorteil sein, die Attraktivität des Arbeitsplatzes wird auch durch solche Bedingungen erhöht, ist sich Manuel Tress sicher.
Dennoch, so rechnet Bürgermeister Wolfgang Späth, wird die Suche nach Fachpersonal für die neue Krippe, die von der Gemeinde Schwendi betrieben wird, eine große Herausforderung darstellen. Pro Gruppe werden drei Betreuungskräfte benötigt, insgesamt also zwölf. „Wir werden aber nicht sofort nach der Fertigstellung in den Vollbetrieb gehen, die Belegung wird sukzessive aufgebaut“, erhofft sich Bürgermeister Späth einen zeitlichen Spielraum bei der Personalsuche.
Erfreuliches hinsichtlich der Baukosten der Krippe verkündete Architekt Tress bereits beim Spatenstich. Die geschätzten Baukosten lagen bei der Genehmigung der Planung bei vier Millionen Euro. Dieser finanzielle Aufwand dürfte höchst wahrscheinlich unterschritten werden. Denn nach der Vergabe von etwa drei Viertel der Gewerke liegen die Projektkosten 250.000 Euro unter dem prognostizierten Kostenansatz. In der heutigen Zeit mit den Kostensteigerungen auf breiter Front eine sehr erfreuliche Meldung, findet Architekt Manuel Tress.
„Wir sind Getriebene, wir müssen die Plätze bereitstellen.“Bürgermeister Wolfgang Späth