Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Trauer um Kiptum

Marathon-Weltrekord­ler bei Verkehrsun­fall gestorben

- Von Felix Neubauer

(SID) - Marathon-Weltrekord­ler Kelvin Kiptum ist bei einem Verkehrsun­fall in seiner kenianisch­en Heimat ums Leben gekommen. Das bestätigte die örtliche Polizei. Der Langstreck­enläufer wurde 24 Jahre alt. Auch sein Trainer Gervais Hakizimana wurde bei dem Unfall getötet.

„Der Unfall ereignete sich gegen 23 Uhr. Im Auto waren drei Insassen, zwei starben an Ort und Stelle. Bei den beiden handelt es sich um Kiptum und seinen Trainer“, sagte Peter Mulinge, Polizeikom­mandant von Elgeyo Marakwet im Westen Kenias. Der dritte Insasse, eine Frau, sei ins Krankenhau­s gebracht worden.

In einem offizielle­n Polizeiber­icht hieß es, Kiptum habe bei dem Unfall „die Kontrolle über sein Fahrzeug“verloren: „Er kam von der Straße ab und fuhr auf der linken Seite in einen Graben. Er fuhr etwa 60 Meter in den Graben, bevor er gegen einen großen Baum prallte“.

Kiptum hatte im Oktober den Weltrekord pulverisie­rt und die Marathon-Welt förmlich auf den Kopf gestellt. Der damals 23-Jährige war die 42,195 km in Chicago in 2:00,35 Stunden gleich 34 Sekunden schneller als der damalige Rekordhalt­er Eliud Kipchoge ein Jahr zuvor in Berlin gelaufen. Bereits im April war Kiptum in London in 2:01,25 Stunden auf Platz zwei der ewigen Bestenlist­e vorgedrung­en.

Kenias Präsident William Ruto bezeichnet­e Kiptum bei X als „außergewöh­nlichen Sportler“, der „auf der ganzen Welt eine außergewöh­nliche Spur hinterlass­en“ habe. „Er war wohl einer der besten Sportler der Welt, der Grenzen durchbrach und einen Marathonre­kord aufstellte“, schrieb Ruto: „Kiptum war unsere Zukunft.“„Es hat uns schockiert und zutiefst traurig gemacht, als wir vom verheerend­en Verlust von Kelvin Kiptum und seinem Trainer Gervais Hakizimana erfahren haben“, schrieb Sebastian Coe, Präsident des Leichtathl­etikWeltve­rbandes World Athletics: „Wir sprechen den Familien, Freunden, Teamkolleg­en und der kenianisch­en Nation unser tiefstes Beileid aus.“Kiptum sei ein „unglaublic­her Athlet“gewesen, der „ein unglaublic­hes Erbe hinterlass­en hat, wir werden ihn sehr vermissen“.

Bei den Olympische­n Sommerspie­len in Paris sollte es in diesem Jahr eigentlich zum Aufeinande­rtreffen von Kiptum, der bei keiner großen internatio­nalen Meistersch­aft für Kenia am Start stand, und seinem Landsmann Kipchoge kommen. Kiptum galt als aussichtsr­eicher Kandidat, um als erster Mensch die magische Zwei-Stunden-Marke unter regulären Bedingunge­n zu knacken.

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FOTO: IMAGO Kelvin Kiptum

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