Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Wie Kinder und Jugendliche vor sexualisierter Gewalt geschützt werden sollen
Experte zeigt bei einem Vortrag Präventionsmaßnahmen auf – FC Wacker Biberach erarbeitet Schutzkonzept
(sz) - Matthias Reinmann (Foto: FC Wacker) von der Württembergische Sportjugend (WSJ) hat im Vereinsheim 2.0. des FC Wacker Biberach einen Vortrag zum Thema „Prävention von sexualisierter Gewalt“gehalten. Dabei erläuterte er den mehr als 35 Anwesenden, darunter auch Trainerinnen und Trainern des FCW, durch zahlreiche Praxisbeispiele, laut Mitteilung eindringlich die unterschiedlichen Formen und Ausprägungen potenzieller Gewalttaten an Heranwachsenden und sensibilisierte so für diese.
Reinmann trug nach Angaben des FC Wacker beeindruckende, teils erschreckende Statistiken vor und bezog die Anwesenden immer wieder in das heikle Thema mit ein, sodass während des dreistündigen Infoabends ein reger Austausch stattfand.
Zudem wurden verschiedene Präventionsmaßnahmen aufgezeigt, die helfen sollen, ein ganzheitliches Schutzkonzept in einem Verein zu verankern und somit den Schutz vor Missbrauch zu erreichen und das Wohlergehen der Kinder und Jugendlichen zu wahren. Reinmann erläuterte beispielsweise, dass Vereine die erweiterten polizeilichen Führungszeugnisse von allen, die im Verein mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, regelmäßig einsehen sollten. Er nannte verschiedene, mögliche „Täterstrategien“und wie man diese erkennen könne. Zudem solle man darauf achten, ob sich bei Kindern Veränderungen im Verhalten zeigen, und diese dann auch ernst nehmen. Im Verdachtsfall solle schnellstmöglich Kontakt zum Kinder- und Jugendschutzbeauftragten des Vereins oder einer Fachberatungsstelle aufgenommen werden. Dies ist in Biberach zum Beispiel der Verein Brennessel.
Beim FC Wacker ist nach Clubangaben Jugendleiter Stefan Reich (Foto: FC Wacker) seit ein paar Jahren als Schutzbeauftragter für Kinder und Jugendliche nicht nur Ansprechpartner für alle im Verein. Er sensibilisiere und schule auch Vereinsvorstände, Trainer und Betreuer zum Thema. „Meine Hoffnung ist, dass es ein potenzieller Täter erst gar nicht versucht, wenn er merkt, beim FC Wacker geht man sensibel um mit dem Thema Jugendschutz“, so Wackers Jugendleiter.
Deshalb habe der FC Wacker in den beiden vergangenen Jahren ein Kinder- und Jugendschutzkonzept erarbeitet, das genau auf den Verein zugeschnitten sei und allen Beteiligten mehr Handlungssicherheit geben solle. Es enthalte unter anderem 18 Verhaltensregeln für Trainer und Betreuer und eine genaue Handlungsanweisung, wie bei einem Verdachtsfall auf Kindeswohlgefährdung gehandelt werden müsse. Das Schutzkonzept solle noch dieses Jahr eingeführt und veröffentlicht werden.
So ist der
(Hilfe gegen sexuellen Missbrauch) in Biberach zu erreichen: Telefon: 07351/3470350, E-Mail: kontakt@brennessel-bc.de. Weitere Infos auf www.brennesselbiberach.de