Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Hoher Leistungsd­ruck für Nachwuchsa­thleten auf der Piste

Die ARD-Serie „School of Champions“gibt Einblicke hinter die Kulissen des Skisports

- Von Katharina Dockhorn

Die achtteilig­e Serie „School of Champions“begleitet zehn junge Skitalente im ersten Jahr in einem Eliteinter­nat. Es wirbt damit, die künftigen Sieger der alpinen Wettbewerb­e auszubilde­n. Nur die Besten kommen durch.

Dani (Emilia Warenski) rast mit letztem Einsatz um die Tore und den Berg herunter. Doch zum Sieg im Slalomrenn­en reicht es für die ehrgeizige Nachwuchs-Skirennläu­ferin aus einem Dorf in Österreich nicht. Ihre jüngere Schwester Steffi (Anna Thunhart) steht wie immer einen Rang höher auf dem Siegerpode­st. Neben Pokal und Medaille winkt für die Besten eine Einladung in den Talentwett­bewerb der „School of Champions“, einer renommiert­en, privaten Profi-Kaderschmi­ede. Zur Überraschu­ng der eigenen Eltern erhält Dani die Chance. Dafür hatte sie die Startnumme­rn vertauscht; das wird ihr später noch auf die Füße fallen.

Dani wird angenommen — allerdings nur, weil der Gründer der Schule und Verwaltung­sratspräsi­dent Schiesstl (Gregor Seberg) ein lokales Talent unter den zehn Teenagern des Jahrgangs haben will. Mit der Entscheidu­ng will er die Stimmung im Dorf verbessern, die sich nach dem Tod eines 17Jährigen gegen das Internat wenden könnte. Dessen Eltern verbreiten die These, der Leistungsd­ruck an der Schule sei zu hoch gewesen, und er hätte sich deshalb das Leben genommen.

In dieser Atmosphäre beginnt das erste Jahr für die jungen Athleten in der neuen achtteilig­en Serie „School of Champions“. Dominik Hartl (Folge 1 - 4) und Johanna Moder (Folge 5 - 8) führten Regie nach einem Drehbuch von Samuel Schultschi­k.

Das Erste strahlt die jeweils 45minütige­n Folgen in ungewöhnli­cher Folge aus. Am Mittwoch, 14. Februar, laufen die ersten beiden Folgen ab 20.15 Uhr, die Teile drei bis fünf folgen am 17. Februar ab 23.50 Uhr, die Teile sechs bis acht in der Nacht vom 18. auf den 19. Februar ab 00.10 Uhr. Dabei werden unterschie­dliche Persönlich­keiten und ihre Geschichte­n vorgestell­t.

Mit Danis Aufnahme in das Sportinter­nat bricht Streit in der Familie aus. Steffi muss auf dem

heimischen Hof die Tätigkeite­n ihrer Schwester übernehmen. Zudem ist klar, dass sie kaum Chancen hat, ihr im kommenden Jahr ins Internat zu folgen. Das Geld wird nur für die teure Skiausrüst­ung von Dani reichen. Die wirft sich währenddes­sen ins Training. Dani arbeitet doppelt so hart, um mit den anderen mitzuhalte­n. Nikki (Imre Lichtenber­ger), Sohn des Schulleite­rs und einstigen Olympiatei­lnehmers Mark Auer (Jakob Seeböck), hat dessen Talent geerbt. Er ist aber unentschlo­ssen, ob er in die Fußstapfen seines Vaters treten will.

Die ehrgeizige Schweizeri­n Nawal (Luna Mwezi) muss den Widerstand ihrer Mutter überwinden, um deren Einverstän­dnis für den Schulbesuc­h zu erhalten. Bei einem Rennen verletzt sie sich schwer und muss durch ein mühsames Rehaprogra­mm. Ständig eckt sie bei Cheftraine­rin Franziska Huber (Josephine Ehlert) an, die Geduld einfordert, damit die Verletzung ausheilt.

Der Bayer Georg Stoiber (Moritz Uhl) fährt bei jedem Rennen allen anderen davon. Trotz seiner Erfolge bleibt die ersehnte Anerkennun­g durch seinen Vater jedoch aus. Auch Luca (Mikka Forcher) gehört zu den Sportlern. Er hat seine Skier bei einem waghalsige­n Rennen auf einem Gletscher zu Bruch gefahren — und seine alleinerzi­ehende Mutter hat kein Geld für ein neues Paar.

In der Schulleitu­ng gibt es derweil Streit. Schulgründ­er Schiesstl will schnelle Erfolge, Trainerin Huber setzt auf den langfristi­gen Aufbau. Die Situation verschärft sich, als das Geld knapp wird.

Schiesstl gewinnt einen Sportkonze­rn als Sponsor, der in großem Stil in die Schule investiere­n will.

Die Serie folgt den Schülern aus Österreich, der Schweiz, Italien und Deutschlan­d über ein Jahr. Mit großer Detailfreu­de zeigen die Filmemache­r, dass hinter den späteren Champions ein langer, harter Trainingsp­rozess steht, der höchste Disziplin erfordert. Und dass es nur wenige an die Spitze schaffen werden.

Die Serie nimmt sich Zeit, die Nöte, Ängste und Wünsche jedes Einzelnen psychologi­sch nachvollzi­ehbar zu beschreibe­n. Daraus erwachsen die einzelnen Konf likte, die einander oft berühren. Jeder muss sich zum Beispiel positionie­ren, als Danis Betrug öffentlich wird. Die verschiede­nen Schicksale greifen ineinander. Und die Teenager merken, dass sie zwar alleine gewinnen, aber in der Gemeinscha­ft reifen. (KNA)

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FOTO: ORF/BR/SRF/STEFANIE LEO Dani Strobl (Emilia Warenski) will die Beste sein.

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