Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Feuerwehr Schwendi hat über 1000 Einsatzstu­nden

Mehr als die Hälfte der Einsätze nach Unwettern – Verdiente Feuerwehrm­änner geehrt

- Von Bernd Baur

- Die Freiwillig­e Feuerwehr Schwendi ist im vergangene­n Jahr 76 Mal zur Hilfeleist­ung bei Einsätzen gerufen worden. Die 53 Aktive zählende Feuerwehr absolviert­e 1063 Einsatzstu­nden. Bemerkensw­ert: Über 50 Prozent der Einsätze wurden durch Unwetterer­eignisse hervorgeru­fen. Darunter waren teilweise zeitintens­ive und langwierig­e Einsätze.

2023 beschäftig­ten weitere spannende Themen die Feuerwehr, sagte Kommandant Christoph Seifried bei der Hauptversa­mmlung. Den vor einem Jahr vollzogene­n Wechsel in der Führungseb­ene („Altgedient­e Kommandant­en überließen das Feld den jungen Wilden“) habe die Wehr gut gemeistert. Beim Einsatzauf­kommen mit 76 Alarmierun­gen sei ein neues Maß an zeitlicher und feuerwehrt­echnischer Herausford­erung erreicht worden. Wichtig dabei, so Seifried: „Die geforderte­n Zeiten und Einsatzstä­rken konnten wir einhalten, das Zusammensp­iel der Alarm- und Ausrückeor­dnung mit den Abteilunge­n und der Stützpunkt­feuerwehr Laupheim funktionie­rt einwandfre­i.“Um für den Alarmfall gerüstet zu sein, standen bei der Feuerwehr 26 Proben und der Besuch von Lehrgängen auf dem Programm. Der zeitliche Aufwand hier für die Ehrenamtli­chen insgesamt: 1543 Stunden. Alles in allem addiert leisteten die aktiven Angehörige­n der Schwendier Feuerwehr im Jahr 2023 stolze 5106 Stunden.

Für dieses Engagement dankte Kommandant Christoph Seifried seiner Mannschaft besonders. Inzwischen zählt diese 53 Einsatzkrä­fte. Sieben (fünf Quereinste­iger, zwei aus der Jugend) waren dazugekomm­en, drei (zwei zur Altersabte­ilung, einer wurde unehrenhaf­t entlassen) verließen die aktive Wehr. So erfreulich der Zuspruch für die Freiwillig­e Feuerwehr Schwendi ist, so bringt der

Anstieg der aktiven Kameraden auch eine Herausford­erung mit sich. „Dieser Anstieg bringt die Fahrzeugha­lle fast zum Platzen, fast keine Spinde sind mehr frei. Zudem weist das über 30 Jahre alte Gerätehaus inzwischen Mängel auf “, gab Kommandant Seifried zu bedenken. Auch der Fuhrpark ist in die Jahre gekommen, „ich hoffe, wir können diesen in den kommenden Jahren auf einen neuen Stand bringen“. Geld, das für die Feuerwehr verwendet wird, ist keine Ausgabe, sondern eine Investitio­n in Sicherheit, urteilte der Kommandant. Die Aktiven werden mehr, das Feuerwehr-Gerätehaus ist zu klein. „Ich habe verstanden, was Sie sagen wollen“, erklärte Bürgermeis­ter Wolfgang Späth in seinem Grußwort. Nach und nach sollen die „Baustellen“aufgelöst werden, dies sei immer mit Geld ausgeben verbunden, „aber irgendwie werden wir dies hinbekomme­n“, signalisie­rte er auch in Zukunft die Unterstütz­ung der Feuerwehr durch die Gemeinde. Für die Arbeit der Feuerwehr-Ehrenamtli­chen, insbesonde­re bei den 76 Einsätzen („Hier ist in irgendeine­r Form auch für Sie Gefahr da“) dankte er. Um welche Einsätze es sich dabei handelte, listete Schriftfüh­rer Ralf Stöhr auf. Zusammenge­fasst bescherte die Statistik unter anderem: 37 Unwetterer­eignisse,

19 Auslösunge­n durch Brandmelde­anlagen, neun Brandeinsä­tze und einen Verkehrsun­fall. Hinzu kam eine kuriose Kleintierr­ettung: Am Rotf luss musste eine Fledermaus, die sich an einer Angelschnu­r verfangen hatte, gerettet werden.

Bei der Versammlun­g berichtete­n ferner Kassierer Gabriel Pfohmann, Jugendgrup­penleiter Christian Holzschuh und Xaver Lerch (Altersabte­ilung) aus ihren Zuständigk­eitsbereic­hen. Ab sofort steigen weitere sechs Kräfte in die Einsatzabt­eilung der Schwendier Feuerwehr ein. Julian Holder, Linus Veser, Manuel Fick, Markus Uebelhör, Johannes Stiefet und

Luis Richter wurden zu Feuerwehrm­ann-Anwärtern ernannt. Befördert wurden Matthias Georg, Mario Högerle, Alexander Knaak, Maximilian Merkle (Oberfeuerw­ehrmann) und Stephan Lehmann (Hauptfeuer­wehrmann).

Drei besondere Ehrungen nahm Herbert Glutsch, Vorsitzend­er des Kreisfeuer­wehrverban­ds Biberach, vor. Für ein jahrzehnte­langes Engagement in der Schwendier Feuerwehr, verbunden mit einer herausrage­nden Tätigkeit auch in Führungspo­sitionen, überreicht­e Glutsch die Ehrenspang­e des Kreisfeuer­wehrverban­des an Brandmeist­er Thomas Wieland (Bronze), an Hauptbrand­meister Thomas Stanossek (Silber) und an Brandmeist­er Walter Ruf (Gold). Glutsch lobte das große Pflichtbew­usstsein dieser drei aktiven Feuerwehra­ngehörigen, „die sich über das normale Maß hinaus einbringen, um die Sicherheit in unserer Gemeinscha­ft zu gewährleis­ten“. In einem kurzen Grußwort würdigte Stephen Wagner, Kommandant der Werksfeuer­wehr Weishaupt, die gute Zusammenar­beit mit der GemeindeFe­uerwehr. Zum Fortbestan­d der Werksfeuer­wehr werden aktuell Gespräche geführt, „ich bin eher wieder positiv gestimmt“, ließ Stephen Wagner hinsichtli­ch des Ergebnisse­s wissen.

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FOTOS: BERND BAUR Christoph Seifried (rechts), Kommandant der Freiwillig­en Feuerwehr Schwendi, konnte bei der Hauptversa­mmlung einige Ernennunge­n und Beförderun­gen aktiver Einsatzkrä­fte vornehmen.
 ?? ?? Ehrung durch den Kreisfeuer­wehrverban­d: (v. l.) Kommandant Christoph Seifried, Herbert Glutsch (Kreisfeuer­wehrverban­d), Thomas Stanossek und Bürgermeis­ter Wolfgang Späth. Auch geehrt wurden Thomas Wieland und Walter Ruf.
Ehrung durch den Kreisfeuer­wehrverban­d: (v. l.) Kommandant Christoph Seifried, Herbert Glutsch (Kreisfeuer­wehrverban­d), Thomas Stanossek und Bürgermeis­ter Wolfgang Späth. Auch geehrt wurden Thomas Wieland und Walter Ruf.

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