Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Schutzstre­ifen soll Fahrradfah­ren sicherer machen

Bauausschu­ss stimmt für Radwegumba­u am Bronner Berg – Fahrbahnbe­lag wird bis Färbergäss­le erneuert

- Von Thomas Werz

- Für Fahrradfah­rer soll sich die Verkehrssi­cherheit in der Bronner Straße erhöhen. Dazu plant die Stadt, in Fahrtricht­ung Stadtmitte einen Fahrradsch­utzstreife­n auf der Straße anzulegen, der das Einfädeln in den fließenden Verkehr erleichter­n soll. Zudem soll der Radweg stadtauswä­rts bis zur Einmündung Färbergäss­le verbessert werden. Das hat der Bauausschu­ss des Laupheimer Gemeindera­ts in seiner jüngsten Sitzung mehrheitli­ch beschlosse­n.

Wer regelmäßig mit dem Fahrrad vom Bronner Berg in Richtung Stadtmitte unterwegs ist, kennt die Situation: Auf Höhe der Einmündung des Synagogenw­egs endet der Radweg, Fahrradfah­rer müssen auf die Straße. Vor allem morgens, wenn viele Schüler in Richtung der Schulen unterwegs sind, stellt dieser Bereich eine nicht unerheblic­he Gefahrenqu­elle dar. Auch weil viele Schüler nur wenige Meter später links ins Färbergäss­le abbiegen, um in Richtung Rabenstraß­e zu fahren.

Um die Verkehrssi­cherheit für Radfahrer in Richtung Stadtmitte zu verbessern, plant die Stadt, dass die Radfahrer künftig gut 100 Meter früher, also zwischen Hausnummer 15 und 19, vom Radweg auf die Straße geleitet werden, erklärte Gunter Ast, kommissari­scher Leiter des Amts für Tiefbau und Umwelt im Ausschuss. So könne der Radfahrer auf dem Schutzstre­ifen bis zum Synagogenw­eg den Verkehr stadteinwä­rts beobachten, um dann sicherer in Richtung Färbergäss­le

abbiegen zu können. Dazu soll die bisherige Pf lasterrinn­e entfernt und mit Asphalt bis an den Bordstein erweitert werden, der Beginn des künftigen Schutzstre­ifens soll durch eine Sperrfläch­e hervorgeho­ben werden.

Des Weiteren ist geplant, dass auch stadtauswä­rts vom Kreisverke­hr Kapellenst­raße bis zum Beginn

des Rad- und Fußwegs ein Schutzstre­ifen für Radfahrer angelegt wird. Im gleichen Zug soll der beschädigt­e Fahrbahnbe­lag auf der Bronner Straße bis auf Höhe der Einmündung Färbergäss­le erneuert werden, erläuterte Ast. Innerhalb dieser Baumaßnahm­en werde zudem der defekte Gehweg im Synagogenw­eg auf Höhe der evangelisc­h-freikirchl­ichen Gemeinde saniert. Aufgrund der Haushaltsk­onsolidier­ung müsse man mit Bedacht vorgehen, so Ast. „Das Motto ist: So viel wie möglich, aber nicht mehr als nötig.“Sämtliche Arbeiten schätzt das Tiefbauamt auf rund 220.000 Euro, die größten Anteile entfallen auf die Baukosten für den Radweg (80.000 Euro) und die Belagserne­uerung (60.000 Euro). Die Verwaltung rechnet für den Ausbau mit einem Zuschuss durch das Förderprog­ramm „Kommunale Rad- und Fußverkehr­sinfrastru­ktur“und dem Sonderprog­ramm „Stadt und Land“für Radinfrast­ruktur in Höhe von 50.000 Euro, da dieser Bereich Teil des Donau-BodenseeRa­dwanderweg­s ist.

„Die Schüler kommen da in Heerschare­n. Die Verkehrssi­cherheit hat absolut Prio eins, der

Handlungsb­edarf ist da. Die Verkehrsfü­hrung braucht da eine neue Lösung“, lobte Hilmar Kopmann (Freie Wähler) zwar das Ansinnen. Allerdings sah er im vorgestell­ten Plan auch Konfliktpo­tenzial: „Ich habe Bauchweh, wenn die Radfahrer mit hoher Geschwindi­gkeit ankommen und dann auf den Fahrradsch­utzstreife­n wechseln. Der ist kein Freibrief für Radfahrer.“Fraktionsk­ollege und Anwohner Peter Kölle lobte die Planungen und verwies auf den desolaten Zustand von Fahrbahn und Gehwegen in diesem Bereich. „Für die Verkehrssi­cherheit ist das absolut wichtig.“Sie könne täglich beobachten, wie gefährlich die Situation in der Bronner Straße sei, fügte auch Anwohnerin Corinne Berg (Offene Liste) an. Dass die Sicherheit dort für den Radverkehr erhöht werde, „finden wir sehr wichtig“.

„Das ist eine lang erwünschte Maßnahme, die seit drei Jahren diskutiert wird und eigentlich letztes Jahr hätte umgesetzt werden sollen“, sagte Martina Miller (SPD). Die geplante Umbaumaßna­hme nannte sie „hervorrage­nd“und fragte, ob es möglich sei, für die Planung zusätzlich

sachverstä­ndige Bürger mithinzuzu­ziehen. Auch Christian Biffar (CDU) sprach sich für die Umbaumaßna­hme aus, fragte aber, ob es nicht sinnvoller sei, „anstatt des Flickwerks den Fahrbahnbe­lag gleich in Gänze zu erneuern“. Dagegen zeigte sich Karin MeyerBarth­old (Freie Wähler) nicht davon überzeugt, dass sich durch den geplanten Umbau die Sicherheit erhöhe. „Die Schüler jumpen auf die Straße, ohne zu schauen. Es wird bequemer zu befahren, aber nicht sicherer“, meinte sie. Es entspannte sich eine längere Diskussion um mögliche zusätzlich­e Optionen (vom Fahrrad-Zebrastrei­fen bis zu optischen Signalen), um die Verkehrssi­tuation am Abzweig Bronner Straße/Färbergäss­le sicherer zu machen – die allerdings kein zusätzlich­es Ergebnis brachte.

„Als Radfahrer würde ich mich gegängelt fühlen“, meinte Gunter Ast zu den zusätzlich­en Vorschläge­n. Der Verwaltung sei bei den Planungen wichtig gewesen, „dass wir uns an die Richtlinie­n halten“. Und der verlängert­e Fahrradsch­utzstreife­n „entspricht den gängigen Vorgaben, die landauf, landab so umgesetzt werden“.

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FOTO: THOMAS WERZ Bisher müssen Radfahrer, die vom Bronner Berg stadteinwä­rts fahren, auf Höhe des Synagogenw­egs in den fließenden Verkehr einfädeln. Ein Fahrradsch­utzstreife­n soll dies künftig erleichter­n.
 ?? FOTO: CHRISTIAN REICHL ?? Zeitgleich soll in der Bronner Straße auch der desolate Fahrbahnbe­lag bis zur Einmündung Färbergäss­le erneuert werden. Auch hier soll ein Schutzstre­ifen das Radfahren sicherer machen.
FOTO: CHRISTIAN REICHL Zeitgleich soll in der Bronner Straße auch der desolate Fahrbahnbe­lag bis zur Einmündung Färbergäss­le erneuert werden. Auch hier soll ein Schutzstre­ifen das Radfahren sicherer machen.

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