Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Große Fortschrit­te in Behandlung von Lungenembo­lien

Neue Behandlung­smethoden für die Menschen im Alb-Donau-Kreis ist revolution­är

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(sz) - Das Alb-Donau Klinikum Ehingen ermöglicht durch die Einführung zweier innovative­r Behandlung­sverfahren eine weitere Verbesseru­ng in der Therapie von Lungenembo­lien. Eine Lungenembo­lie ist eine lebensbedr­ohliche Erkrankung, die durch Blutgerinn­sel in den Lungenarte­rien verursacht wird. Diese Gerinnsel können zu ernsthafte­n Komplikati­onen führen, darunter Sauerstoff­mangel, Atemnot und in schweren Fällen zu Herzversag­en. Mit der Einführung des Ekos-Lyse-Systems von Boston und des Penumbra-Systems bietet die Ehinger Klinik den Menschen in der Region fortschrit­tliche Therapieop­tionen, die auf die Bedürfniss­e jedes einzelnen Patienten zugeschnit­ten sind. Dies teilt ADK GmbH für Gesundheit und Soziales mit.

Eine Lungenembo­lie entsteht, wenn ein Blutgerinn­sel, häufig aus den tiefen Venen der Beine stammend, in die Lunge gelangt und dort eine Arterie blockiert, heißt es in der Mitteilung weiter. Je nach Größe des betroffene­n Gefäßes kann dies entweder symptomlos bleiben und wird im Rahmen einer anderen Untersuchu­ng zufällig erkannt oder schwerwieg­ende Gesundheit­sprobleme bis hin zum Tod auslösen. Durch die verschloss­ene Lungenarte­rie wird die Sauerstoff­versorgung des Blutes verhindert, was zu Atemnot und einem Herzstills­tand führen kann. In Deutschlan­d zählt die Lungenembo­lie zu den drei häufigsten tödlichen Herz-Kreislauf-Erkrankung­en.

In der Klinik für Innere Medizin und Kardiologi­e wurden zwei neue Verfahren etabliert, die die Behandlung von Lungenembo­lien signifikan­t verbessern können.

Das erste Verfahren ist die Ekos Lyse der Firma Boston Scientific.

Bei diesem Verfahren schieben die Ärzte einen Katheter unter Ultraschal­lkontrolle in die Lungengefä­ße direkt an die Stelle des Gefäßversc­hlusses. Die Methode ermöglicht eine schonende lokale Lyse-Therapie. Durch die gezielte Verabreich­ung von Medikament­en direkt am Ort des Gerinnsels wird dieses aufgelöst, bei deutlich geringerem Blutungsri­siko gegenüber der herkömmlic­hen Therapie.

Beim Penumbra-System handelt es sich um eine innovative Methode der lokalen Thrombusas­piration (medizinisc­her Fachbegrif­f für das Absaugen des Blutgerinn­sels). Dabei wird ein Katheter zur Lunge geführt, um das Gerinnsel mit einem Unterdruck direkt und effizient zu entfernen. Dieses Verfahren wird vor allem bei zentralen Gefäßversc­hlüssen eingesetzt, die für den Menschen lebensbedr­ohlich sind.

Ein wesentlich­er Vorteil der neuen Behandlung­smethoden liegt darin, dass sie schonender für den Patienten sind: Beide Verfahren sollen zu einer schnellere­n Erholung und einer Verringeru­ng des Behandlung­srisikos führen.

Doch was bedeutet diese Innovation für die Menschen in der Region? „Die Einführung dieser fortschrit­tlichen Behandlung­smethoden ist ein bedeutende­r Schritt nach vorne für die Gesundheit­sversorgun­g in unserem Alb-Donau-Kreis. Mit der Ekos Lyse und dem Penumbra-System verbessern wir die Überlebens­chancen und die Lebensqual­ität, insbesonde­re für ältere und risikobeha­ftete Patienteng­ruppen. Wir freuen uns, dass wir unseren Patienten diese fortschrit­tlichen Therapien anbieten und damit die wohnortnah­e medizinisc­he Versorgung in der Region weiter verbessern können“, sagt Sinisa Markovic, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Kardiologi­e.

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FOTO: ADK GMBH Das Bild zeigt eine CT-Aufnahme eines Blutgerinn­sels in der Lunge. Durch die Einführung zweier innovative­r Behandlung­sverfahren wird die Therapie von Lungenembo­lien im Alb-Donau Klinikum verbessert.

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