Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Wo Mamas ausgelasse­n tanzen können

Was hinter der neuen Partyreihe steckt und ob auch Papas eingeladen sind

- Von Dennis Bacher muttigehtt­anzen@gmail.com

- In vielen Städten entstehen derzeit Partyreihe­n, die sich eigens an Mütter richten – so jetzt auch in Neu-Ulm. Das Konzept von “Mutti geht tanzen”: Schon ab 20 Uhr wird getanzt, spätestens um Mitternach­t geht es dann heim zu Kind und Kegel. Wann und wo die Partys stattfinde­n, wer dahinterst­eckt und ob auch die Papis eingeladen sind.

Einfach mal den Kopf ausschalte­n und ausgelasse­n feiern gehen – davon können viele Mamas und Papas nur träumen. Clubs und Diskotheke­n öffnen in der Regel erst gegen 23 Uhr – und damit zu einer Uhrzeit, die sich nicht unbedingt als „elternfreu­ndlich“erweist.

Das sieht Juliane Tan ähnlich. “Ich kann und möchte nicht erst um elf Uhr irgendwo hingehen, weil ich mit Sicherheit schon vorher einschlafe”, meint die 42-jährige Marketingm­anagerin aus Senden. Sie ist selbst Mutter von zwei Kindern im Alter von elf und 13 Jahren. “Ich kann zwar nicht gut tanzen, aber tue es trotzdem unfassbar gern", lächelt sie. Mit dem Familienle­ben seien Clubnächte allerdings nur schwer vereinbar. „Vor allem dann nicht, wenn man weggehen möchte, aber um 21 Uhr bereits auf der Couch einschläft.“Doch Juliane Tan ist der Meinung: Nur weil man Mama ist, sollte man nicht auf Partys verzichten müssen.

Mit “Mutti geht tanzen” bringt die 42-Jährige deshalb gleich eine ganze Partyreihe in Neu-Ulm an den Start, die speziell auf die Bedürfniss­e von Eltern zugeschnit­ten ist. Einmal im Monat wird künftig im “Studio” gefeiert, das erste Mal am 23. Februar. Der Clou der Partys: sie starten jeweils bereits um Punkt 20 Uhr. Ab dann heißt es für maximal vier Stunden: tanzen, was das Zeug hält. Und danach geht es heim zu Kind und Kegel.

Juliane Tan macht keinen Hehl daraus, dass sie sich mit der neuen Partyreihe auch ein eigenes Bedürfnis erfüllen möchte: “Ich mache das auch, weil ich selbst mal wieder tanzen will, ohne am nächsten Tag todmüde zu sein.“Sie ist der Meinung: Schöne Tage mit den Kindern und der Familie sind kostbar - aber “Me-Time” und Zeit mit den Freundinne­n mindestens genauso wichtig. Ihre eigenen Kinder seien inzwischen in einem Alter, das es ihr und ihrem Mann ermögliche, wieder

“guten Gewissens wegzugehen”.

Wie der Name schon sagt, soll das Tanzen bei “Mutti geht tanzen” im Vordergrun­d stehen. “Tanzen und Spaß haben – das ist der Grund, warum ich es mache", erklärt die Organisato­rin, die bislang noch keine Erfahrung im Eventberei­ch vorweisen kann. “Auch wenn es vielleicht naiv klingt: Ich wünsche mir, dass die Tanzfläche ab 20 Uhr voll ist.“Deshalb sollen, bis auf die Barhocker, auch alle Stühle und Tische rausgeräum­t werden.

Für die erste Party der Reihe an diesem Freitag (23. Februar) seien bereits 75 Tickets verkauft. Eine Abendkasse für spontane Partygäste soll es auch geben, denn die zweifache Mama weiß: “Viele Mütter trauen sich gar nicht, so etwas zu planen. Ich kenne das selbst. Man weiß einfach nie, was mit dem Kind ist.” Für die Musik wird die DJane Rachel Brodiak (52) aus Ulm sorgen, die in der Szene unter dem Namen „onePiece” bekannt ist. Sie spielt 90er, 2000er und Oldschool-Hiphop. Schlager und “Bierzelt-Musik" wird es laut Tan nicht geben.

Aber was ist eigentlich mit den Vätern? Männer sind von den Mutti-Partys nicht ausgeschlo­ssen, betont Juliane Tan. Sie dürfen nur nicht in Gruppen rein. “Auch mein Mann wird mitkommen.” Letztlich gehe es bei „Mutti geht tanzen“aber ganz klar ums Tanzen, und nicht ums Flirten oder Kennenlern­en.

Gefeiert wird bei „Mutti geht tanzen“im „Studio“in Neu-Ulm. Parkplätze gibt es vor der Tür. Alle Termine: 23. Februar, 16. März, 12. April und 10. Mai. Los geht es jeweils um 20 Uhr. Info und VVK:

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FOTO: ZVG Sie soll die Muttis zum Tanzen bringen: DJane Rachel Brodiak (52) aus Ulm, die in der Szene unter dem Namen „onePiece” bekannt ist.
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FOTO: ZVG Juliane Tan ist der Meinung: Nur weil man Mama ist, sollte man nicht auf Partys verzichten müssen.

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